Borussia Mönchengladbach hat am Samstagabend auch das dritte Heimspiel in Folge deutlich mit 1:5 verloren. Dabei schliefen die Fohlen jeweils zu Beginn der Halbzeiten und zeigten sich vor allem auch in der Defensive alles andere als auf Ballhöhe. Lars Stindl traf für die Fohlenelf, die völlig verdient als Verlierer vom Platz ging.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste gegen den Rekordmeister auf Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel), Ibrahima Traoré (Ganglion im Leistenbereich), Michael Cuisance (Fersenprellung) und Josip Drmić (kleiner Muskelfaserriss im Oberschenkel) verzichten. Dafür stand Raffael nach seinem überstandenen Schlüsselbeinbruch wieder zur Verfügung. Allerdings nahm der Brasilianer zunächst auf der Bank Platz. Ebenso wie Fabian Johnson, Patrick Herrmann und Denis Zakaria. Das Trio musste Michael Lang, Jonas Hofmann und Alassane Plea weichen. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zur Niederlage gegen Wolfsburg unverändert.
Erst rettet Sommer, dann trifft Martinez früh
Das Spiel war noch keine Minute alt, da war Yann Sommer schon zur ersten Glanztat gezwungen. Nach Zuspiel von Müller zog Lewandowski im Strafraum flach ab, scheiterte aber am starken Sommer, der zur Ecke klärte (1.). Und genau nach dieser klingelte es dann. Martinez stieg im Strafraum am höchsten und versenkte die Kugel in den Maschen. Allerdings wurde Elvedi durch den Spanier taktiert, doch nach Rücksprache mit der Videozentrale in Köln galt der Treffer (2.).
Eine im wahrsten sinne kalte Dusche für die Borussen, die wenige Minuten später gleich die nächste hinnehmen mussten. Nach einer Flanke von Gnabry hielt Müller im Strafraum den Fuß hin. Sommer konnte nur nach vorne abwehren, so dass Müller den Rebound nutzte und aus kurzer Distanz zum 2:0 vollendete (11.).
Das ging alles viel zu schnell für die Fohlenelf, die so bereits einem Doppel-Rückstand hinterherlaufen musste. Nach einer Viertelstunde dann die erste Möglichkeit für die Borussen. Hofmann stieg zum Kopfball hoch, setzte die Kugel aber neben das Tor (15.). Drei Minuten später hatte Süle beim Schuss von Hazard die Füße dazwischen (18.). Dann durften die Borussen kurz jubeln, wurden aber zurückgepfiffen, weil Plea bei seinem vermeintlichen Treffer im abseits gestanden hatte (21.).
Stindl mit dem Anschlusstreffer
Kurz darauf wieder der FC Bayern, der nach der Führung auf Verwaltungsmodus zunächst geschaltet hatte. Nach Zuspiel von Müller machte sich Lewandowski auf die Reise, hatte dann am Ende gegen Sommer das Nachsehen (22.). Nach einer halben Stunde war die Führung verdient für den Rekordmeister, der etwas mehr Ballbesitz hatte – und dem die nächste Gelegenheit gehörte. Gnabry machte sich nach Steilpass auf und davon und tauchte im Strafraum frei vor Sommer auf, der die Kugel mit einem starken Reflex entschärfte (33.).
Und vier Minuten später brachten sich die Borussen dann wieder ins Spiel. Hazard und Hofmann spielten Doppelpass. Dann steckte Hazard durch zu Stindl, der die Kugel mit einem satten Linksschuss zum 1:2 in den Maschen versenkte (37.). Die Fohlenelf war wieder im Spiel. Plea hatte dann die Möglichkeit zum Ausgleich, doch Neuer war zur Stelle (42.). So ging es aus Sicht der Borussen mit einem 1:2 in die Kabinen. Der Anschlusstreffer war verdient für die Fohlen, die sich nach dem frühen Rückstand mit der Zeit wieder fingen.
Lewandowski stellt den alten Abstand wieder her
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild wie zu Beginn der Partie. Gleich wieder eine kalte Dusche für die Borussen. Thiago hatte im Zentrum zu viel Platz und steckt durch zu Lewandowski. Dort verarbeitete der Pole das Zuspiel weltklasse im Duell gegen Begleitservice Ginter und Elvedi und zimmerte das Leder aus der Bewegung unhaltbar unter die Latte zum 3:1 in die Maschen (47.).
Gnabry macht alles klar, Lewandowski setzt noch einen drauf
Die Fohlen mussten also erneut einem Doppel-Rückstand hinterherlaufen und hatten dabei Mühe, sich offensiv in Szene zu setzen. Der FCB stand sehr tief und machte zudem die Räume eng. Dann hatte der eingewechselte Zakaria eine gute Möglichkeit, setzte die Kugel aber am Tor vorbei (67.). Wenige Minuten später war die Partie dann endgültig entschieden. Nach Kimmich-Flanke scheiterte Lewandowski zunächst aus nächster Nähe per Kopf an Sommer, auch beim Nachstochern gelang es ihm, die Kugel in den Maschen unter zu bringen. Dafür aber Gnabry, der eine zu kurze Elvedi-Abwehr nutze und aus kurzer Distanz zum 1:4 abstaubte (74.).
Und in der Schluss Minute setzte Lewandowski noch einen drauf. Nach Foulspiel von Hazard an Kimmich zeigte sich der Pole vom Elfmeterpunkt cool und verwandelte sicher zum 1:5 (90.).
So endete für die Borussen ein schlimmer und bitterer Abend und man muss aufpassen, nicht gänzlich aus den internationalen Plätzen zu fallen. Man muss sich ganz schnell schütteln und wieder aufraffen – und vor allem in der Defensive wieder sattelfester werden.
Die Bilder zum Spiel haben wir in einer Fotostrecke für Euch hochgeladen (hier klicken).
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang (76. Johnson), Ginter, Elvedi, Wendt – Kramer – Neuhaus (65. Zakaria), Hofmann (72. Raffael) – Hazard, Stindl, Plea
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Strobl, Herrmann
FC Bayern München: Neuer – Kimmich, Süle, Boateng, Rafinha – Martinez, Thiago – Müller (86. Jeong), James (80. Renato Sanches), Gnabry (83. Davies) – Lewandowski
Weiter im Kader: Ulreich (ETW), Hummels, Mai, Shabani
Tore: 0:1 Martinez (2.), 0:2 Müller (11.), 1:2 Stindl (37.), 1:3 Lewandowski (47.), 1:4 Gnabry (74.), 1:5 Lewandowski (90., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Hofmann / Boateng, Thiago, Kramer
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 54.022 (Borussia-Park, ausverkauft)