Joker Tomáš Čvančara traf in der 6. Minute der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg. Foto: Dirk Päffgen
Borussia Mönchengladbach hat die Sieglos-Serie im Borussia-Park endlich geknackt. Gegen Union Berlin gewannen dien Fohlen am Samstagnachmittag nach zuvor sieben Monaten ohne Heimsieg mit 1:0 und verschafften sich so in der Tabelle etwas Luft. Joker Tomáš Čvančara erlöste die Borussen in der 6. Minute der Nachspielzeit.
Gerardo Seoane musste gegen die ‚Eisernen* neben den Langzeitverletzten Jan Olschowsky (Knieverletzung) und Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) weiterhin auf Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Unterschenkel) und Franck Honorat (Faserriss) verzichten. Im Vergleich zur Niederlage in Frankfurt gab es zwei Änderungen: Alassane Plea und Philipp Sander bekamen den Vorzug vor Rocco Reitz und Robin Hack.
Die Eisernen mit dem besseren Start
Es war wechselhaft am Himmel übern Borussia-Park. Wolken und blaue Flecken wechselten sich ab. Darunter, auf dem grünen Rasen, gaben die Berliner nach 75 Sekunden den ersten Torschuss ab. Jean kam am Strafraum an die Kugel und zog direkt ab, Nicolas fing sicher. Berlin blieb am Ball und versuchte sich die Borussen in deren Hälfte zurecht zu legen. Doch die blieben aufmerksam und ließen keinen Schuss aufs Tor zu. Bis zur 9. Minute, als Hollerbach aus spitzem Winkel aber lediglich das Außennetz traf.
Für die Berliner war das der dritte Abschluss, während diese Statistik in Bezug auf die Borussen noch nichts notiert hatte. Zwar spielte man gefällig nah vorne, der letzte Pass kam dann aber nicht an. Auf der anderen Seite dann wieder Hollerbach. Nach Hereingabe von Rothe kam der Offensivmann an den Ball, aber Nicolas konnte parieren (11.).
Fohlen werden besser
Sechs Minuten später dann die erste gute Möglichkeit für die Fohlen. Nach einem kurz ausgeführten Freistoßes brachte Scally die Kugel per Flanke inS Zentrum. Dort kam Sander an den Ball, nahm ihn direkt und setzet ihn knapp über die Latte (17.). Mittlerweile wann die Fohlen besser im Spiel und hätten nach 26 Minuten dann eigentlich in Führung liegen müssen. Netz spielet Doppelpass mit Plea, setzte sich stark auf der linken Seite durch und brachte das Leder ins Zentrum. Dort kam Stöger frei zum Abschluss, setzte diesen aber knapp über das Tor (26.).
Sechs Minuten später dann ein starker Angriff der Fohlen. Plea setzte sich stark gegen Vogt durch und spielte dann genau in die Gasse auf Kleindienst. Der Angreifer kam im Laufduell mit Khedira im Strafraum ins Straucheln und zu Fall. Der Pfiff blieb jedoch aus (32.). Dann kam Ngoumou nach Zuspiel von Plea an die die Kugel und zog aus zentraler Position ab – Rønnow hatte aufgepasst (35.).
Dicke Chance für Plea
Kurz vor der Pause hatte Plea dann die Führung auf dem Fuß – und muss für diese eigentlich auch sorgen. Stöger hatte die Kugel und legte sie ganz stark zurück auf Plea, der auch nicht lange fackelte. Doch wieder hatte Union ein Bein dazwischen. Beim Nachschuss stand Ngoumou dann im Abseits. Generell war es ein intensives Spiel, in dem die Fohlen gute Möglichkeiten hatten, die Berliner aber auch. Und da keiner traf, ging es folgerichtig torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel waren wie zu Beginn auch die Unioner, die das Kommando übernehmen. Den ersten Abschluss hatten aber die Borussen. Sander brate das Spielgerät von der linken Seite. Kleindienst setzte zum Kopfball an, bekam aber keinen Druck hinter den Ball (58.).Bis dahin war nicht viel passiert auf dem grünen Rasen. Und das bleib auch erstmal so, weil weder die Borussen, noch die Fohlen Torgefahr ausstrahlten.
Seoane reagierte und brachte in der 72. Minute Hack, Stöger verließ den Platz. Großartige Verbessrung in Bezug auf das Offensivspiel brachte diese Maßnahme allerdings nicht. Vier Minuten später zwei weitere Wechsel. Ngoumou musste runter, Čvančara kam. Zudem ersetzte Reitz Sander (76.). In der Schlussphase zeigten sich beide Teams zwar bemüht, der Lucky Punch blieb auf bedien Seiten aber aus. Gerade für die Borussen gab es kein Durchkommen gegen die dichte Abwehr der Köpenicker.
Čvančara bringt den Borussia-Park zum Beben
Und gerade, als man sich als Borussen-Beobachter mit dem Remis mehr oder weniger ‚angefreundet‘ hatte, da sorgte Čvančara doch noch für den Lucky Punch. Nach Hacks Flanke von der linken Seite kam die Kugel zum Tschechen, der die Ruhe behielt und die Kugel per Kopf in den Maschen versenkte (90.+6). Der Borussia-Park stand Kopf!
Kurz darauf war Schluss und die Borussen durften sich über den ersten Heimsieg der laufenden Spielzeit freuen. Und der ist wichtig und tut gut zugleich. So hat man sich Luft verschafft und vor allem gezeigt, dass man auch mit eisernem Willen gewinnen kann.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Itakura, Elvedi, Netz – Sander (76. Reitz), Weigl – Ngoumou (76. Čvančara), Stöger (72. Hack), Plea (90.7 Friedrich) – Kleindienst
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Chiarodia, Lainer, Neuhaus, Fukuda
1. FC Union Berlin: Rønnow – Doekhi, Vogt, Diogo Lette – Haberer (79. Trimmel), Schäfer, Khedira, Rothe (46. Querfeld) – Jeong (62. Vertessen), Hollerbach (72. Bénes) – Jordan (79.. Skarke)
Weiter im Kader: Schwolow (ETW), Kemlein, Skov, Tousart
Tore: 1:0 Čvančara (90.+6)
Gelbe Karten: Stöger, Scally, Plea / Querfeld
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 53.056 (Borussia-Park)