Tim Kleindienst erzielte gegen Straßburg das Tor des Tages. Foto: Dirk Päffgen
Borussia Mönchengladbach hat die Vorbereitung mit einem Sieg abgeschlossen. Am Samstagnachmittag gewannen die Borussen im Rahmen der Saisoneröffnung knapp mit 1:0 gegen Racing Straßburg. Tim Kleindienst traf vor der Pause für die Fohlenelf, für die es nun in der kommenden Woche ernst wird.
Für das letzte Testspiel der Vorbereitung im Rahmen der großen Saisoneröffnung am Samstag und Sonntag hatte man sich bei den Borussen etwas Besonderes einfallen lassen: Es gab gleich zwei Testspiele gegen ein und den selben Gegner. Morgens um 11:00 Uhr fand das erste Kräftemessen statt, nachmittags zur Fußball-Prime-Time um 15:30 Uhr das zweite. Während bei der ersten Partie aus organisatorischen und sicherheitstechnischen Gründen keine Zuschauer zugelassen waren, so konnten die VfL-Fans ihren Idolen dann ab 15:30 Uhr bei der Arbeit zusehen. Den ersten Test gewannen die Fohlen mit 2:0, den zweiten ebenso – mit 1:0.
Gerardo Seoane hatte gegen die Franzosen nahezu alle Mann an Bord. Lediglich Manu Koné (Olympia-Teilnahme mit Frankreichs U23), Jan Olschowsky (Knieverletzung), Robin Hack (Trainingsrückstand) und Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) standen nicht zur Verfügung. Ebenso nicht dabei war Christoph Kramer. Nicolas, Lainer, Friedrich, Chiarodia, Ullrich, Reitz, Neuhaus, Čvančara, Stöger, Ranos und Fukuda hatten im ersten Duell für den Sieg gesorgt.
So bot der 45-Jährige im zweiten Test im 4-2-3-1-System zunächst folgende Fohlenelf auf: Vor Torhüter und Kapitän Jonas Omlin bildeten Joe Scally, Ko Itakura, Nico Elvedi und Luca die Viererabwehrkette, während Julian Weigl und Rocco Reitz die Doppel-6 bildeten. Auf den Außen spielten Frank Honorat und Alassane Plea, auf der Zehn postierte sich Kevin Stöger. Als Sturmspitze agierte Neuzugang Tim Kleindienst.
Fohlenelf hat das Kommando, aber Torchancen fehlen
Die in den neuen schwarzen Jerseys mit silbernen Rückennummern spielende Fohlenelf präsentierte sich von Beginn an agil und suchte den Weg nach vorne. Erstmals gelang das in Minute 2, als es nach einer geblockten Flanke von Scally die erste Ecke gab. Einbringen sollte diese aber nichts (3.). Auf Gegenseite zappelte die Kugel dann zwar bei den Borussen im Netz. Das Tor fand aufgrund einer Abseitsstellung aber keine Anerkennung (5.).
In der Folgezeit blieben die Borussen engagiert und vor allem bissig. So, wie es ihr Trainer zukünftig sehen will. Dann gab es einen schönen Umschaltmoment. Plea setzte Honorat auf rechts mit einem langen Pass entlang der Linie entlang. Der Franzose machte noch ein paar Meter und suchte dann Ngoumou in der Mitte, der einen Kopf zu spät kam (10.). Da hätte auch mehr draus werden können. Auf der anderen Seite stand Kleindienst im Zentrum noch etwas hin der Luft. Auch die zweite Ecke brachte dann nichts ein (14.). Dann meldete sich Racing mit einem Abschuss. Emegha zog ab, doch Omlin hatte keine Mühe (19.).
‚Safety first‘ bei den Fohlen
Mitte der ersten Hälfte gab es dann eine kurze Trinkpause. In der Folgezeit passierte den nicht allzu viel. Was aber auch daran lag, dass die Borussen mit Blick auf die letzte Spielzeit erstmal schauten, den Laden hinten dicht zu halten. Stichwort: Defensive Stabilität. Allerdings gab es auch die eine oder andere Szene, wo man in der Verteidigung hätte entschlossener agieren müssen. So wie in Minute 26. als Racing beinah einen zu kurzen Pass von Omlin auf Weigl bestraft hätte.
Kleindienst öffnet die Tür
So richtig in der Luft lag ein Tor für Borussen nicht. Doch genau das sollte dann fallen. Plea setzte Kleindienst mit einem schönen Steckpass in Szene. Der Neuzugang aus Heidenheim hieß seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete zur 1:0-Führung (34.). Ein schönes Tor des Angreifers, der in Box nur schwer zu kontrollieren ist und Vollstrecker-Qualitäten zeigt.
Mit diesem Treffer ging es dann auch in die Kabinen. Allzu viele Gelegenheiten hatte man nicht auf dem Notizzettel. Sprich: Ein Offensiv-Spektakel war das bis dahin nicht. Den Unterscheid hatte dann der Treffer von Kleindienst gemacht.
Straßburg dem Ausgleich nahe
Zum zweiten Durchgang gab es keine Wechsel bei den Fohlen. Anders als in den bisherigen Testspielen soll sich diese Elf nun einspielen. Die erste Möglichkeit gehörte aber den Gästen aus Frankreich., doch Itakura hatte aufgepasst und klärte die Situation (50.). Dann aber kam Straßburg immer mehr auf und forderte die Borussen, doch die ließen sich nicht überlisten.
Nach einer gespielten Stunde konnte man dann festhalten, dass die Partie einen nicht großartig von den Sitzschalen riss. An der 64. Minute wackelte dann aber das Gebälk von Omlin. Santos fasste sich aus dem Rückraum ein Herz und setzte die Kugel an die Querlatte. Glück für die Borussen, die in dieser Phase wenig dafür taten, den Vorsprung auszubauen. Zwanzig Minuten vor dem Ende gab es dann die letzte Trinkpause.
Gelb-Rot in der Schlussphase für Sylla
Im letzten Abschnitt der Partie passierte nicht mehr allzu viel. Einzige Aufregen das Duelle zwischen Kleindienstund Sylla, nachdem der Franzosen mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche musste (84.). Zwar bemühten sich die Borussen, aber gerade im letzten Drittel fehlte es dann an der nötigen Durchschlagskraft. Und den hatte zudem Glück, dass Straßburg fahrlässig mit den Möglichkeiten umging. Im Umkehrschluss ist es positiv, dass man kein Gegentor bekommen hat.
Am kommenden Samstag in der 1. Runde im DFB-Pokal bei Drittligist FC Erzgebirge Aue wird es dann ernst. Und da muss man insgesamt mehr auf die ‚Platte‘ bringen und in allen Bereichen zulegen, wenn da nicht schon Endstation sein soll…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally, Itakura, Elvedi, Netz – Sander (88. Sauck), Weigl – Honorat (88. Swider), Plea, Ngoumou (88. C. Herrmann) – Kleindienst (87. Boteli)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Fraulo, Voss
Racing Straßburg: Risser – G. Douré, Sow, Sylla, Elaine – Mwanga, Diarra – Bakwa, Andrey Santos, Perea – Emegha
Weiter im Kader: Hasbi (ETW), Baseya, Doukouré, Quotro, Ali, Ferro, Araar Fernandez
Tore: 1:0 Kleindienst (34.)
Gelbe Karten: Kleindienst / Sylla
Gelb-Rote-Karte: Sylla (85.)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)
Zuschauer: 11.207 (Borussia-Park)