Ko Itakura traf für die Borussen, am Ende siegte die Eintracht. Foto: Dirk Päffgen
Für Borussia Mönchengladbach ist der Traum vom Pokalfinale in Berlin ausgeträumt. Am Mittwochabend verloren die Borussen trotz 75 Minuten in Überzahl bei Eintracht Frankfurt mit 1:2. Ko Itakura traf für die Fohlenelf, die mit einem Mann mehr Offensiv kaum für Gefahr sorgen konnte, sich stattdessen zwei vermeidbare Gegentreffer einheimste.
Gerardo Seoane musste in Hessen weiterhin auf Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Unterschenkel), Jan Olschowsky (Knieverletzung), Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Luca Netz (Fußverletzung) verzichten. Zudem fehlte Rocco Reitz mit muskulären Problemen. Ebenso noch zu früh kam ein Einsatz für Nico Elvedi, der seine muskulären Probleme im Oberschenkel noch nicht gänzlich ‚abgeschüttelt‘ hatte. Dagegen stand Nathan Ngoumou nach auskuriertem Muskelfaserriss im Oberschenkel wieder zur Verfügung. Der Franzose nahm aber zunächst auf der Bank Platz.
Demzufolge gab es in der Startelf im Vergleich zum Remis in Mainz vier personelle Änderungen: Lukas Ullrich, Philipp Sander, Florian Neuhaus und Kevin Stöger begannen für Stefan Lainer, Rocco Reitz, Robin Hack und Alassane Plea.
Die in den schwarzen Jerseys spielenden Fohlen begannen engagiert und versuchten, in die Gefahrenzone der Eintracht zu gelang. Doch die störte die Fohlen früh und wusste das so zu unterbinden. Die erste Möglichkeit hatten dann die Adlerträger. Nach einer schönen Kombination war Itakura aber rechtzeitig da und klärte im Zentrum vor Ekitiké (3.). Fünf Minuten später dann der erste Nadelstich der Fohlen. Honorat machte sich nach einem Zuspiel auf den Weg und flankte in den Strafraum, wo Trapp aber aufgepasst hatte (8.).
Fohlen nach einer Viertelstunde mit einem Mann mehr
Sieben Minuten später musste Theate dann vorzeitig duschen und die Fohlen spielten fortan mit einem Mann mehr. Das war passiert: Ullrich machte sich nach einem tollen Pass genau in den Lauf auf den Weg in Richtung Trapp. Theate wusste sich als letzter Mann nur mit der Hand zu helfen und sah dafür glatt Rot (15.).
Die Borussen waren fortan in Überzahl und konnten auf Lücken lauern und legten such die Kugel zurecht, während die Eintracht nachvollziehbar etwas tiefer stand. Vor allem Kleindienst wurde mit Flanken ins Zentrum gesucht, doch die geschlagenen Flanken kamen noch nicht präzise genug. Dennoch sah es gut aus, was die Borussen da auf den Rasen brachten. So wie in Minute 27, als Neuhaus Honorat in Szene setzte. Der Franzose brachte die Kugel volley in Richtung Tor, aber Trapp schnappte sicher zu.
Kleindienst verpasst, dann trifft die Eintracht
Fünf Minuten später dann die erste richtig gute Gelegenheit für die Fohlenelf. Honorat schlug eine seiner Maßflanken in den Fünfer. Dort kam Kleindienst völlig frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber über den Querbalken (31.).
Und just in dem Moment, als sich alle mit einem torlosen Remis zur Pause ‚abgefunden‘ hatten, erzielte die Eintracht den Borussen in Unterzahl eine kalte Dusche. Stöger verlor im Mittelfeld die Kugel. Skhiri setzte Ekitiké in Szene, der in Richtung Nicolas lief, Friedrich stehen ließ und schlussendlich eiskalt ins linke untere Eck zum 1:0 abschloss (45.+2).
Itakura gleicht kurz nach der Pause aus
Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Die Borussen kontrollierten in Überzahl den Ball, wurden jedoch noch nicht wirklich gefährlich. Frankfurt verteidigte geduldig und lauerte auf schnelle Konter. Einen davon schloss Ekitiké zum 1:0 ab.
Scheinbar hatten die Borussen die kalte Dusche vor dem Halbzeitpfiff in der Kabine gut verdaut, denn nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff gelang der Ausgleich. Nach einer Ecke war es Itakura, der nach Ablage von Kleindienst von der Strafraumkante trocken abzog und ins linke untere Eck zum 1:1 vollendete (47.).
Kurze Zeit später gleich zwei weitere Gelegenheiten für die Fohlen. Erst strich ein Flachschuss von Neuhaus nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (49.), ehe Trapp einen tollen Kupfer von Ullrich so gerade noch mit den Fingerspitzen über das Tor bugsierte (53.). Auf der Gegenseite hatten die Fohlen dann Glück, dass Ekitiké die Kugel aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbeischoss (54.).
Marmoush schockt die Borussen
Sechs Minuten später schlug Götze eine Freistoßflanke in den Strafraum, wo Kleindienst aufgepasste hatte und vor dem Tor klären konnte (60.). Zwei Minuten später hatte Matanovic die Gelegenheit, konnte die Kugel aber nicht im Tor unterbringen (62.). Wenige Minuten später nahm Seoane einen Doppelwechsel vor und brachte Lainer und Hack, Neuhaus und Ullrich gingen runter (69.).
Zwei Minuten später lag die Eintracht erneut in Führung. Collins konnte sich auf der rechten Seite in Ruhe den Ball nach vorne legen und lief in den Strafraum. Dort blockte Weigl erst den Schuss von Götze, den Nachschuss versenkte Marmoush dann zum 2:1 in den Maschen (70.).
Die SGE war wieder im Vorteil und ließ die Borussen in der Folgezeit auch kaum gewähren. Die Fohlen hatten dazu auch keine nachhaltigen und überraschenden Ideen, um die in Unterzahl spielenden Frankfurter in Bedrängnis zu bringen. Zwei Minuten vor Schluss verpasste die Eintracht dann die endgültige Entscheidung. Marmoush trieb die Kugel nach vorne und legte am Ende nach rechts zu Skhiri. Völlig alleine vor Nicolas lupfte der Mittelfeldmann jedoch nicht entschlossen genug, sodass Gladbachs Schlussmann mit einer Hand noch parieren konnte (88.).
Am Ende blieb es beim 2:1-Sieg für die Frankfurter Eintracht, die mit einem Mann weniger ins Achtelfinale einzogen. Für die Borussen hingegen war es das mit dem Pokal in der Saison 2024/25. Weil man es trotz 75 (!) Minuten Überzahl nicht geschafft hat, daraus Kapital zu schlagen und sich in der Defensive zwei Fehler leistete, die gleich kosteten. Insgesamt war es dann spielerisch auch zu wenig, um die Eintracht zu bezwingen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Koch, Theate, Brown (63. Nkounkou) – Larsson, Skhiri – Götze (90. Amenda), Ebimbe (25. Collins) – Matanovic (63. Marmoush), Ekitiké (90. Knauff)
Weiter im Kader: Kauã Santos (ETW), Chandler, Dahoud, Uzun
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Ullrich (69. Lainer), Friedrich, Itakura, Scally (86. Ngoumou) – Sander (78. Plea), Weigl – Honorat (78. Čvančara), Neuhaus (69. Hack), Stöger – Kleindienst
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Chiarodia, Fukuda, Ranos
Tore: 1:0 Ekitiké (45.+2), 1:1 Itakura (47.), 2:1 Marmoush
Gelbe Karten: Brown, Trapp / Ullrich, Weigl, Friedrich, Čvančara)
Rote Karte: Theater (15., Handspiel)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)
Zuschauer: 50.000 (Deutsche Bank-Park)