Tim Kleindienst traf im Breisgau, gereicht hat der Treffer nicht. Archivfoto: Dirk Päffgen
Am Samstagnachmittag unterlag Borussia Mönchengladbach mit 1:3 beim SC Freiburg in einer weitgehend ausgeglichenen Partie. Damit verpassten es die Fohlen nach zwanzig Jahren erneut, drei Punkte im Breisgau zu holen. Mangelnde Effektivität und Freiburger Konsequenz waren die Hauptgründe für die Niederlage.
Gerardo Seoane stand im Breigau nahezu der komplette Kader zur Verfügung. Lediglich Luca Netz (Fußverletzung), Jan Olschowsky und Yvandro Borges Sanches (beide Trainingsrückstand) Grant-Leon Ranos und Florian Neuhaus (beide Muskelverletzung) fehlten. Änderungen im Vergleich zum Sieg gegen St. Pauli nahm Seoane nicht vor, so dass zum vierten Mal in Folge die gleiche Anfangself auflief. Das gab es zuletzt vor elf Jahren unter Lucien Favre.
Fohlenelf startet ordentlich
Nach 120 Sekunden setzten die Gastgeber die erste kleine Duftmarke. Doan visierte das Ziel aus der Distanz an, ein Borusse hatte noch den Schlappen dazwischen (2.). Drei Minuten später rettete Kübler in höchster Not vor Hack, der nur noch hätte einschieben müssen (5.). Kurze Zeit später gab es die bis dahin beste Möglichkeit für die Fohlen: Plea passte sich nach Zuspiel von Reitz aus vierzehn Metern ein Herz, knapp daneben (8.).
Die erste Viertelstunde war vorüber und der Sportclub hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, kam gegen die hellwachen und gut organisierten Borussen kaum zum Zuge bzw. zu gefährlichen Abschlüssen. Das blieb im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs auch erstmal so. Das lag weiterhin daran, dass die Borussen kaum etwa zuließen und gegen das Angriffs-Pressing der Freiburger Mittel hatten.
Große Chance für Plea, plötzlich führt Freiburg
Auf der Gegenseite beschränkte sich die Seoane-Truppe auf Umschaltmöglichkeiten. Eine solche gab es nach knapp über einer halben Stunde. Nach einem langen Ball von von Scally war es Plea, der die Kugel aus zwanzig Metern knapp am Tor vorbeischoss (34.).
Und just in dem Moment als man eigentlich mit torlosen 45 Minuten gerechnet hatte, da musste Nicolas plötzlich hinter sich greifen. Nach einem langen Ball von Lienhart in die Spitze nahm Gregoritsch Fahrt auf. Der Österreicher ließ gleich zwei Gladbacher ‚links liegen’ und zog ab. Den Flachschuss konnte Nicolas zwar noch zur Seite abwehren – doch Höler schnappte sich den Rebound und staubte zum 1:0 ab (41.). Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Bitter für die Borussen, die es im Breigaus eigentlich ordentlich gemacht hatten.
Kurz nach der Pause: SCF baut Führung aus
Keine fünf Minuten dauerte es, da erhöhten die Gastgeber ihre Führung auf 2:0. Einen Schuss von Höler konnte Scally blocken, doch der Nachschuss durch Doan fand den Weg ins Gladbacher Netz (49.).
Der Treffer fiel zwar zu früh im Spiel, um von einer Vorentscheidung zu sprechen, doch wirkte Borussia im Anschluss etwas ratlos. In der Folge häuften sich die Chancen für Freiburg, beispielsweise in der 52. Minute, als Nicolas einen Schuss von Kübler parieren musste.
Anschlusstreffer wirkte nur kurz
An der Seitenlinie standen Ngoumou und Lainer für die Einwechslung bereit, da verkürzte Kleindienst per Kopf zum 1:2 (61.) Nach Flanke von Ullrich erzielte der Torjäger seinen achten Saisontreffer.
Lange hielt die Gladbacher Freude jedoch nicht, denn eine Minute später erhöhte Freiburg durch Höler wieder auf 1:3 aus Borussensicht. Dennoch gaben Kleindienst und Co. sich nicht auf und probierten weiterhin nach vorne zu spielen.
Abschlüsse wurden seltener. Weigl probierte es in der 76. Minute aus der Distanz, doch Atubolo hielt den abgefälschten Versuch. Zwei Minuten später nahm Seoane einen Dreifachwechsel vor, um noch einmal alle offensiven Optionen auszuschöpfen. Stöger, Čvančara und Sander kamen in die Partie.
Borussia versuchte zum Schluss nochmal alles
Die Fohlen warfen nun alle Kräfte nach vorne. Ngoumou und Friedrich kamen kurz nacheinander zu Chancen, doch stellten diese keine Gefahr für Atubolo dar. Jetzt fand das Spiel überwiegend in der Freiburger Hälfte statt.
In den Schlussminuten wurde die Partie zum Schlagabtausch: Sander hatte per Drop-Kick die Möglichkeit, auf 2:3 zu stellen; im Gegenzug konterten die Freiburger. Mangelnde Moral konnte man den Fohlen nicht vorwerfen, lediglich mangelnde Effektivität.
Auch die vierminütige Nachspielzeit änderte nichts mehr am Ergebnis. Spielerisch gab die Partie keinen klaren Sieger her, doch waren die Freiburger konsequenter und nutzten ihre Chancen. Borussia hingegen hatte Probleme, gefährliche Abschlüsse herauszuspielen. Somit blieb es dabei, dass die Serie von zwanzig sieglosen Jahren in Freiburg nicht gebrochen werden konnte. Die nächste Aufgabe im Topspiel gegen Borussia Dortmund (07.12.2024, 18:30 Uhr) wird jedenfalls nicht einfacher werden…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
SC Freiburg: Atubolo – Kübler (81. Rosenfelder), Ginter, Lienhart, Günter – Eggestein, Höfler – Doan (89. Sildillia), Höler (89. Philipp), Grifo (70. Muslija) – Gregoritsch (70. Röhl)
Weiter im Kader: Müller (ETW), Makengo, Obus, Weißhaupt
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich (62. Lainer) – Reitz (78. Sander), Weigl (78. Stöger) – Honorat (78. Čvančara), Plea, Hack (62. Ngoumou) – Kleindienst
Weiter im Kader: Omlin (ETW), Chiarodia, Elvedi, Fukuda
Tore: 1:0 Höler (41.), 2:0 Doan (49.), 2:1 Kleindienst (61.), 3:1 Höler (63.)
Gelbe Karten: Höfler / Hack
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 34.700 (Europa-Park Stadion)