Shio Fukuda erzielte in Wolfsburg den Ehrentreffer. Foto: picture alliance / Teresa Kroeger/RHR-FOTO | RHR-FOTO
Die Serie von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg ist gerissen. Nach zuvor zehn ungeschlagenen Spielen kassierten die Fohlen am Dienstagabend bei den Wölfen eine derbe 1:5-Klatsche. Und die war unter dem Strich auch gleichermaßen in Ordnung und verdient, weil man offensiv zu harmlos war und sich in der Defensive kapitale Fehler leistete, die prompt bestraft wurden.
Gerardo Seoane hatte in der Autostadt gewichtige Ausfälle zu verkraften: Franck Honorat (Fußbeschwerden) und Nathan Ngoumou (Aufbautraining) fehlten weiterhin. Dazu musste auch noch Tim Kleindienst aufgrund einer Magen-Darm-Beschwerden passen. So gab es im Vergleich zur knappen Heimniederlage gegen den FC Bayern drei Änderungen in der Startelf: Kevin Stöger und Luca Netz erhielten den Vorzug vor Philipp Sander und Lukas Ullrich, während Tomáš Čvančara den erkrankten Kleindienst ersetzte.
Kalte Dusche für die Fohlen nach wenigen Sekunden
Die Partie in der Autostadt war gerade einmal ein paar Sekunden alt, da hatte sie schon ihren ersten Aufleger. Weigl ging im Strafraum zu ungestüm in den Mann und brachte Dardai zu Fall. Schiedsrichter Badstübner zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Ein vertretbare Pfiff wie die TV-Bilder zeigen sollten. Wind übernahm die Aufgabe und verwandelte sicher zum 1:0 (3.).
Čvančara hatte den Ausgleich auf dem Fuß
Die kalte Dusche für die Fohlen, die in der Folgezeit Schwierigkeiten hatten gegen die engagierten Wölfe. Elf Minuten nach dem frühen Rückstand hätte aber schon 1:1 stehen können, doch Čvančara vergab die große Chance. Vavro unterlief ein Fehler, dadurch machte sich der Tscheche recht auf und davon, scheiterte aber mit seinem Lupfer an Grabara. Das hätte er besser lösen und abziehen müssen (12.). Dann fasste sich Reitz ein Herz, verzog aber deutlich (14.). Wenige Minuten später dann Hack, dessen Schuss für Grabara aber kein Problem darstellte (20.).
Die Borussen war mittlerweile besser im Spiel und spielten nach vorne. Fünf Minuten später zitterte dann das Gebäck, als Hack die Kugel an den linken Pfosten knallte (25.). Längst wäre der Ausgleich für die Fohlen verdient gewesen, aber er ließ weiter auf sich warten. Auf der Gegenseite brachte Wolfsburg offensiv kaum etwas zustande. Einzig nach etwas über halben Stunde versuchte es Dardai, doch der Ball flog zur Ecke, die Nichte einbrachte (31.). Dann erneut Hack, der mit seinem Schuss aber in Grabara seinen Meister fand (34.).
Bis zur Pause blieben die Borussen dominant (63 Prozent Ballbesitz) und drängten auf den Ausgleich. Gelingen sollte dieser aber nicht mehr. Auch, weil man die Angriffe bisweilen nicht sauber zu Ende spielte und der letzte Punch im Abschluss fehlte. So ging es aus Sicht der Gladbacher mit einem 0:1 in die Kabine. Čvančara und vor allem Hack hatten die Chance zum Ausgleich.
Wölfe mit Schwung aus der Kabine
Kurz nach dem Seitenwechsel gehörte den Gastgebern der erste Abschluss. Wimmer versuche es aus der Ferne, weit drüber (47.). Wenige Minuten später setzte Amoura die Kugel im Fallen mit dem Außenrist an den linken Pfosten (50.). Genau wie zu Beginn des Spiels, verschliefen dieFohlen auch die ersten Minuten nach Wiederanpfiff.
Dann waren die Fohlen aber wach und beteiligten sich wieder am Spiel. In der 55. Minute hätte dann die Vorentscheidung fallen können, aber Elvedi hatte aufgepasst und eine Überzahl-Situation der Wölfe kurz vor dem eigenen Strafraum entschärft (56.)
Maehle sorgt für die Vorentscheidung
Vier Minuten später machten es die Wölfe dann besser. Gladbach bekam den Ball nicht aus der eigenen Hälfte gespielt. Mæhle tanke sich durch und spielte zu Wind, der mit dem Rücken zum Tor per Hacke durch die Beine von Elvedi durchsteckte zum eingelaufenen Mæhle, der cool blieb und zum 2:0 vollendete (60.). Das war viel zu einfach für die Wölfe, die ihre erste richtig gute Möglichkeit im zweiten Durchgang gleich nutzten.
Arnold macht den Deckel drauf
Auf der Gegenseite hatten die Fohlen noch keinen Schuss aufs Tor zustande gebracht. Seoane reagierte und brachte Ullrich und Fukuda (70.). Fünf Minuten später machte Arnold dann den Deckel auf die Partie. Maehle setzte den startenden Arnold in Szene. Der Kapitän setzte sich links im Strafraum mit etwas Glück durch und traf aus spitzem Winkel ins rechte Eck zum 3:0 (75.).
Nmecha mit dem Doppelpack, Fukuda mit dem Ehrentreffer
Damit war der Drops in der Volkswagen Arena gelutscht. Die Fohlen hatten den Wölfen nichts mehr entgegenzusetzen. Es wurde gar noch schlimmer. Amoura schickte Wimmer über rechts, der hatte viel zu viel Platz und legte perfekt nach innen. Dort musste der eingewechselte Nmecha nur noch den Fuß hinhalten und vollendete zum 4:0 (84.). Und der Angreifer setzte noch einen drauf. Drei Minuten vor Schluss stand der Angreifer genau richtig und netzte rum 5:0 ein (87.).
Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Fukuda. Plea schickste den Japaner auf die Reise. Der U23-Torjäger blieb cool und schon die Kugel zum 5:1 ein (89.). Das war nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende kamen die Borussen in der Autostand mit 1:5 unter die Räder. Vor allem über die zweite Hälfte muss geredet werden, in der die Borussen komplett zerfielen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfL Wolfsburg: Grabara – Fischer, Vavro, Koulierakis (81. Bornauw), Maehle – Arnold – B. Dardai (73. Svanberg,) Gerhardt – Kaminski (45.+1 Wimmer), Amoura – Wind (73. Nmecha)
Weiter im Kader: Müller (ETW), Angely, Özcan, Vranckx, Behrens
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (81. Lainer), Elvedi, Itakura, Netz (70. Ullrich) – Reitz (81. Sander), Weigl – Plea, Stöger, Hack (70.Fukuda) – Čvančara (81. Ranos)
Weiter im Kader: Omlin (ETW), Chiarodia, Friedrich, Neuhaus
Tore: 1:0 Wind (3., Foulelfmeter), 2:0 Maehle (60.), 3:0 Arnold (75.), 4:0 Nmecha (84.), 5:0 Nmecha (87.), 1:5 Fukuda (89.)
Gelbe Karten: Arnold / –
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Zuschauer: 20.519 (Volkswagen Arena)