Mit 2:0 gewann Borussia Mönchengladbach zum Abschluss des 8. Spieltags am Sonntagabend beim SV Werder Bremen und schob sich dank des ersten Auswärtssieges auf den 5. Tabellenplatz vor. Lars Stindl und Jannik Vestergaard sorgten noch vor der Pause für den verdienten Sieg der Fohlenelf.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste an der Weser neben den bekannten Ausfällen auch auf Raúl Bobadilla (Schambeinprobleme) verzichten und nahm im Vergleich zum Heimsieg gegen Hannover 96 eine Änderung in der Startelf vor: Denis Zakaria bekam wieder den Vorzug vor Mickael Cuisance und bildete im defensiven Mittelfeld mit Christoph Kramer die Doppel-6. Derweil stand Ibrahima Traoré nach langer Verletzung wieder zur Verfügung. Der Guineer nahm zunächst auf der Bank Platz.
Bei sommerlichen Temperaturen über zwanzig Grad kam die Fohlenelf gleich gut in die Partie und setzte die Gastgeber mit aggressivem und hohem Pressing unter Druck. Die Borussen übernahmen die Initiative, in die Gefahrenzone und zu vielversprechenden Abschlüssen kamen sie aber zunächst nicht. Und das auch, weil Werder in der Defensive hellwach war und wenig bis gar nichts anbrennen ließ. Das galt allerdings auch für die Borussen, so dass die Zuschauer im ausverkauften Weserstadion auch nach einer Viertelstunde noch auf die erste Chance warteten. Eine Ecke gab’s für die Borussen nach einem vielversprechenden Konter, doch die brachte nichts ein.
Raffael trifft nur das Außennetz, Stindl sorgt für die Führung
Zwar waren die Borussen mit 68 Prozent Ballbesitz das Zepter bis dato in der Hand, doch in der Offensive fehlten dann die zündelnden Ideen. Dann eine gute Möglichkeit für die Gastgeber: Nach einer Ecke setzte sich Delaney im Kopfballduell gegen Elvedi durch und brachte die Kugel aufs Tor, doch Sommer war auf dem Posten und schnappte sich die Kugel ohne Probleme (21.). Drei Minuten später hatte Raffael nach schönem Pass von Kramer die Führung auf dem Fuß, traf aus elf Metern aber lediglich das Außennetz (24.).
Doch drei Minuten später zappelte die Kugel dann in den Maschen. Werder-Keeper Pavlenka war erst gegen Hazard auf dem Posten und wehrte den Schuss des Belgiers ab. Doch Stindl hatte aufgepasst, schnappte sich den Abpraller am zweiten Pfosten und schlenzte die Kugel aus spitzem Winkel zum 1:0 ins lange Eck (27.). Eine verdiente Führung für die Borussen, die bis dahin klar das Zepter in den Händen hielten.
Vestergaard legt nach
Dann hatte Ginter nach Freistoß Hazard die Führung gut und gerne ausbauen können, doch Pavlenka war zur Stelle und wehrte zur Ecke ab. Und nach dieser rappelte es dann zum zweiten Mal im Karton! Wendt brachte die Kugel auf Höhe des Elfmeterpunktes, wo Vestergaard höher als Belfodil sprang und die Kugel per Kopf im Tor versenkte – 2:0 für den VfL (34.)! Mit dieser für die Borussen komfortablen und verdienten Führung ging es in die Kabinen. Auch weil Delaney das Kunststück fertig brachte, die Kugel kurz vor dem Pausenpfiff aus fünf Metern über das Tor zu hämmern (43.).
Im zweiten Durchgang spielte der unveränderten Fohlenelf die Doppel-Führung natürlich in die Karten. Die Borussen konnten sich anschauen, was Bremen noch zu bieten hatte und konnte auf Konter lauern. Und der zweite Durchgang war gerade einmal vier Minuten alt, als der starke Hazard trocken abzog und Pavlenka prüfte (49.). Drei Minuten später setzte Wendt die Kugel nur wenige Zentimeter knapp neben den Pfosten (52.).
Die Borussen machten ihre Sache auch nach Wiederanpfiff zunächst gut. Sie zogen sich nicht gänzlich zurück und ließen Bremen gewähren, sondern suchten mit Köpfchen die endgültige Entscheidung. Auf der Gegenseite hatte sich Werder zwar noch nicht aufgegeben und versuchte zum Anschlusstreffer zu gelangen. Doch die Borussen hatten wenig Mühe, die Angriffe abzuwehren. So lief die Uhr für die Borussen runter.
Borussen lässt nichts mehr anbrennen
Dann hatte Bremen eine Phase, wo sie mehr Zugriff bekamen und sich die Borussen zu sehr in die eigene Hälfte reindrängen ließen. Doch auch das überstand die Fohlenelf schadlos. Mittlerweile liefen die letzten zwanzig Minuten und der Glaube an den ersten Auswärtssieg wuchs immer mehr. Und der hatte dann auch schlussendlich bestand, weil die Borussen auch in der Schlussphase konzentriert blieben und sich nicht komplett aus der Reserve locken ließen, sondern das Spiel unter Kontrolle hatten. Eine Viertelstunde vor Schluss gab dann noch Traoré nach langer Verletzung sein Comeback.
So stand am Ende und unter dem Strich ein verdienter 2:0-Sieg für die Borussen, die im Kollektiv ein gutes Auswärtsspiel gemacht hatten und sich dank des ersten Auswärtssieges auf den 5. Tabellenplatz vorgeschoben haben.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Werder Bremen: Pavlenka – Veljković (46. Hajrović), Sané, Moisander – Bauer, Bargfrede (46. Kainz), Augustinsson (80. J. Eggestein) – Junuzović, Delaney – Bartels, Belfodil
Weiter im Kader: Zetterer (ETW), Caldirola, M. Eggestein, Garcia
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt – Zakaria, Kramer – Hazard (89. Grifo), Johnson (74. Traoré) – Stindl, Raffael (83. Cuisance)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Oxford, Herrmann
Tore: 0:1 Stindl (27.), 0:2 Vestergaard (34.)
Gelbe Karten: Hajrović /-
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 42.100 (Weser Stadion, ausverkauft)