Borussia Mönchengladbach hat das erste Testspiel im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee gewonnen. Gegen Ligakonkurrent FC Augsburg gewannen die Borussen am Donnerstagabend in Rottach-Egern mit 2:1. Tobias Strobl und Jonas Hofmann sorgten für den unter dem Strich verdienten Sieg.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste gegen die Fuggerstädter auf Michael Lang (Teilriss des Außenbandes im rechten Knie), Lars Stindl (schwere Kapsel- und Bandverletzung mit Verletzung des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk), Mamadou Doucouré und dem zuhause gebliebenen Julio Villalba (beide Aufbautraining nach Muskelbündelriss) sowie auf Thorgan Hazard (Urlaub nach WM) verzichten. Dazu wurden die erst am Mittwochabend im Trainingslager eingetroffenen Yann Sommer und Josip Drmić ebenso noch geschont wie die WM-Teilnehmer Matthias Ginter, Nico Elvedi und Denis Zakaria sowie Alassane Pléa.
So schickte der 53-Jährige im 4-3-3-System zunächst folgende Fohlenelf ins Rennen: Vor Torhüter Tobias Sippel bildeten Jordan Beyer, Tobias Strobl, Tony Jantschke und Kapitän Oscar Wendt die Viererabwehrkette, während Christoph Kramer im defensiven Mittelfeld spielte und Jonas Hofmann und Florian Neuhaus die Halbpositionen besetzten. In der Offensive liefen Ibrahima Traoré, Fabian Johnson und Raffael auf.
Fohlenelf bestimmt das Spiel
Bei Temperaturen um die 25 Grad hatten die in den neuen Auswärtstrikots spielenden Borussen die erste Offensivaktion, doch die Freistoßflanke von Traoré war zu schwach (03.). In der Folgezeit gaben die Borussen den Ton an und tankten sich vielversprechend nach vorne, doch am Schluss fehlte die letzte Konsequenz. Dann hätte es Elfmeter für die Fohlen geben können, doch Schiedsrichter Bacher war das Fallen von Neuhaus zu wenig (11.).
Borussen haben die Chancen, aber Augsburg trifft
Auf der Gegenseite musste Sippel auch nach einer Viertelstunde noch nicht eingreifen, weil seine Kollegen dem FCA kaum Raum zur Entfaltung gaben. Es dauerte bis zur 18. Minute, ehe der FCA den ersten Torschuss abgab, doch der flog am langen Pfosten vorbei. Zwei Minuten später die große Führungschance für die Fohlen. Nach schönem Spielzug über Wendt und Johnson war es Raffael, der im Strafraum nicht lange zögerte, doch FCA-Keeper Giefer war zur Stelle (20.). Auch die nächste Möglichkeit gehörte den Borussen – und erneut war Giefer mit einem starken Reflex gegen Wendt zur Stelle.
Fohlenelf marschiert nach vorne und hat gute Chancen
Und wie es dann eben mitunter im Fußball ist, macht dann der andere das Tor. Cordova war es, der wie aus heiterem Himmel zum 1:0 für die Fuggerstädter traf (23.). Aber die Fohlen ließen sich nicht hängen, sondern marschierten nach vorne – und hatten gute Möglichkeiten zum Ausgleich, doch der starke Giefer rettete gleich zweimal mit guten Paraden gegen Raffael (26. 27.). Vier Minuten später fasste sich Kramer ein Herz und setzte die Kugel nur knapp über das Tor (31.). Längst hätte es 1:1 stehen müssen. Die Borussen wollten auch den Ausgleich und erhielten mitunter auch Szenenapplaus für ihre Herangehensweise, dennoch ging es mit einem 0:1 zur Pausenerfrischung. Wobei man noch Glück hatte, dass Schmid das Ziel mit seinem Schuss verfehlte (37.). Dann ging es in die Pause.
Kurz vor Wiederanpfiff schnappte sich Co-Trainer Dirk Bremser den jungen Florian Mayer und gab ihm einige Hinweise vor seiner Einwechslung. Für ihn blieb Tony Jantschke in der Kabine. Weitere Veränderungen nahm Dieter Hecking zunächst nicht vor.
Und kurz nach Wiederanpfiff gehörte dann dem FCA die erste Chance – und das war gar keine allzu schlechte. Teidl zog trocken aus der Distanz ab und setzte die Kugel an den linken Außenpfosten (47.). Sechs Minuten später hätte dann der Ausgleich fallen müssen, doch Traoré semmelte die Kugel aus kurzer Distanz über das Gehäuse (53.). Die Fohlenelf blieb weiter am Drücker.
Doppelschlag bringt Fohlenelf auf die Siegerstraße
Nach einer Stunde nahm Hecking gleich drei Wechsel vor. Poulsen, Bénes und Bennetts kamen für Wendt Kramer und Johnson (60.). Und vier Minuten später rappelte es dann endlich in der Augsburger Kiste. Nach schöner Vorlage von Raffael war es Strobl, der im Strafraum den Fuß hinhielt und zum 1:1-Ausgleich traf.
Ein längst überfälliger Ausgleich, der die Borussen zu beflügeln schien. Denn nur zwei Minuten später legten sie nach und gingen erstmals in Front. Hofmann zog von rechts aus spitzem Winkel ab und versenkte die Kugel zum 2:1 in den Maschen (64.). Binnen zwei Minuten hatten die Borussen das Spiel also gedreht und waren plötzlich auf der Siegerstraße. Und dann alles andere als unverdient. In der 72. Minute hätte Hofmann dann den Deckel draufmachen können, doch der gute Giefer klärte zur Ecke, die nichts einbrachte (71.).
Bénes verletzt vom Platz
Zwei Minuten später kamen noch Herrmann und Bennetts für Traoré und Johnson. Und auch der erst zur 60. Minute eingewechselte Bénes musste humpelnd wieder das Feld verlassen. Noch auf der Bank wurde sein Oberschenkel dick bandagiert. Am Ende blieb es beim 2:1-Sieg für die Fohlenelf, die unter dem Strich als verdienter Sieger vom Platz ging. Bleibt zu hoffen, dass der Sieg nicht einen faden Beigeschmack hat und der nächste Borusse länger ausfällt.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Beyer, Strobl, Jantschke (46. Mayer), Wendt (60. Poulsen) – Kramer (60. Bénes, 76. Egbo), Neuhaus, Hofmann – Traoré (72. Herrmann), Johnson (60. Bennetts), Raffael (73. Müsel)
Weiter im Kader: Nicolas (ETW)
Tore: 0:1 Cordova (23.), 1:1 Strobl (64.), 2:1 Hofmann (66.)
Gelbe Karten: Wendt / Max
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Zuschauer: 2.500 (in Rottach-Egern)