Mit 2:1 gewann Borussia Mönchengladbach am frühen Mittwochabend das Testspiel auf dem Fohlenplatz gegen den MSV Duisburg. In Abwesenheit zahlreicher Stammspieler gab Borussias Trainer Dieter Hecking vor allem den Spielern Einsatzzeit, die bis dato nicht so zum Zuge gekommen waren. Mandela Egbo und Julio Villalba trafen für die Borussen.
Borussias Trainer Dieter Hecking nutzte das in der Länderspielpause angesetzte Testspiel gegen den Zweitligisten aus dem Ruhrpott vor allem dazu, um den Spielern Wettkampfpraxis zu geben, die zuletzt eher weniger zum Zuge gekommen waren oder nach Verletzungen gerade erst wieder im Mannschaftstraining standen. So wie Timothée ‚Kolo’ Kolodziejczak. Allerdings nahm der Franzose nicht wie im Vorfeld geplant am Test teil, sondern weilte stattdessen zu Verhandlungen bei einem potenziellen neuen Klub. Dazu durften einige Youngster aus der U23 ihre Visitenkarte bei den Profis abgeben.
Zunächst lief folgende Startformation auf: Vor Torhüter Tobias Sippel bildeten Mandela Egbo, Nils Rütten, Reece Oxford und Oscar Wendt die Viererkette, während Christoph Kramer und Jonas Hofmann auf der Doppel-6 agierten. Im Mittelfeld liefen Patrick Herrmann (rechts) und Mike Feigenspan (links) auf und in der Offensive begannen Julio Villalba und Raúl Bobadilla.
Herrmann verschießt Foulelfmeter
Bei schwülem Wetter mit Temperaturen gehörte den Borussen die erste Möglichkeit. Bobadilla versuchte es aus der Distanz, setzte die Kugel aber weit über das Gehäuse (03.). Eine Minute später gab’s dann Strafstoß für die Borussen. Villalba hatte sich im Strafraum auf den Weg zum Tor gemacht und konnte durch Bomheuer nur durch ein Foul gestoppt werden – klarer Fall von Elfmeter. Herrmann übernahm die Verantwortung vom Punkt, scheiterte aber an Torhüter Davari, der die Ecke geahnt hatte (04.).
Auch die nächste Gelegenheit gehörte der Fohlenelf, die von Beginn an das Zepter in die Hand nahm und sofort die Offensive suchte. Villalba setzte sich auf der linken Seite durch und spielte quer auf Feigenpan, der die scharfe Flanke in der Mitte nicht verwerten kann und die Kugel über das Tor bugsierte (11.).Vier Minuten später hatte Wendt nach schönem Zuspiel von Bobadilla die Führung auf den Fuß, doch Davari und Bomheuer klärten mit vereinten Kräften zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (15.).
Borussia klar überlegen und mit zahlreichen Chancen
Die Borussen machten Druck, ließen dem MSV kaum Luft zum Atmen und erspielten sich zahlreiche Torchancen – was fehlte war ein Tor. Längst hätte es 1:0 stehen müssen. Auf der Gegenseite dauerte es bis zur 21. Minute, ehe sich die Zebras erstmals offensiv zu Wort meldeten. Bomheuer holte eine Ecke heraus, die aber für keine allzu große Gefahr sorgen konnte. Kurze Zeit später wieder Borussia.
Herrmann setzte Bobadilla mit einer Flanke in Szene. Der Angreifer pflückte sich den Ball runter und zog sofort ab, doch Bomheuer rettete auf der Linie (23.). Nach einer knappen halben Stunde konnte man dann festhalten: Die Angreifer Villalba und Bobadilla machten Freude und zeigten durchaus, dass Dieter Hecking sie auch in der Bundesliga bringen kann. Dann hätte Egbo für die längst überfällige Führung sorgen können, doch der 20-Jährige traf lediglich den Innenpfosten, von wo aus die Kugel wieder ins Feld sprang (28.).
Egbo sorgt für die Erlösung, Duisburg schlägt zurück
Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Feigenspan die große Chance, doch wieder war es der starke MSV-Schlussmann Davari, der den Zebras die Null festhielt (44.). Doch kurze Zeit später zappelte die Kugel dann endlich in den Maschen. Egbo stand im Strafraum völlig blank und traf zum 1:0 (45.).
Doch die passende Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte der MSV den Ausgleich. Im Anschluss an eine Ecke war es Hajri, der die Kugel vom Elfmeterpunkt aus per Kopf zum 1:1 in den Maschen versenkte (48.). Zehn Minuten später die große Chance für den Zweitligisten: Wiegel fand in Sippel seinen Meister, ehe Borussias Nummer zwei auch den Kopfball von Engin über die Querlatte lenkte (58.).
Mittlerweile waren es die Zebras, die in der zweiten Hälfte den Ton angaben und der Fohlenelf ihr Spiel aufzwangen. Bei den Borussen schien irgendwie die Luft raus, Hochkaräter waren lange Zeit Fehlanzeige. Dieter Hecking reagierte und brachte in Kwame Yeboah für Raúl Bobadilla einen frischen Angreifer (69.). Und der Australier fügte sich gleich gut ein. Drei Minuten nach seiner Einwechslung fasste sich der Angreifer von der Strafraumkante ein Herz und setzte die Kugel nur kann über die Querlatte (72.).
Villalba sorgt für den Sieg
Dann plätscherte das Spiel so dahin, ehe Villalba neun Minuten vor Schluss hatte die erneute Führung auf dem Fuß hatte, aber mit seinem Schuss am starken Davari scheiterte (81.). Doch quasi mit der letzten Chance sorgte der 18-Jährige noch für den Sieg der Fohlenelf. Nach Flanke des guten Yeboah war es der Angreifer, der in der Mitte den Kopf hinhielt und zum 2:1-Siegtreffer vollendete (90.).
Das war der Schlusspunkt unter der Partie, die die Borussen schlussendlich gewannen. Etwas glücklich, wenn man die beiden unterschiedlichen Halbzeiten sieht. Über ein Remis hätte man sich auch nicht beschweren dürfen. Die Fohlenelf verpasste es vor allem im ersten Durchgang, die Weichen auf einen klaren Sieg zu stellen. Zu überzeugen wussten vor allem im ersten Durchgang Juli Villalba und Raúl Bobadilla, auch Mandela Egbo und Mike Feigenspan wussten zu gefallen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Egbo, Rütten, Oxford, Wendt (75. Komenda) – Kramer, Hofmann – Herrmann, Feigenspan (83. Benger) – Villalba, Bobadilla (69. Yeboah)
Weiter im Kader: Moritz Nicolas (ETW), Herzog
MSV Duisburg: Davari – Erat, Bomheuer, Blomeyer, Poggenberg – Fröde, Schnellhardt, Stoppelkamp – Souza, Engin – Tashchy
MSV Duisburg, 2. Halbzeit: Davari – Klotz, Bajic, Blomeyer, Wolze – Hajri, Schnellhradt – Wiegel, Engin – Iljutcenko, Onuegbu
Tore: 1:0 Egbo (45.), 1:1 Hajri (48.), 2:1 Villalba (90.)
Gelbe Karten: Egbo / Bomheuer, Schnellhardt, Wolze
Bes. Vorkommnis: Patrick Herrmann scheitert mit Foulelfmeter an Davari (04.)
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Zuschauer: 1.300 (Fohlenplatz am Borussia-Park)