Philipp Sander traf in Sinsheim zum 1:0, am Ende hieß es 2:1 für den VfL. Foto: Dirk Päffgen
Borussia Mönchengladbach hat das Fußballjahr 2024 mit einem Sieg abgeschlossen. Bei der TSG 1899 Hoffenheim gewannen die Fohlen am Samstagnachmittag durch die Tore von Philipp Sander und Alassane Plea mit 2:1 und überwintern in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. Der Sieg im Kraichgau war der zweite in Folge, was erstmals seit März 2022 gelang.
Gerardo Seoane hatte im Kraichgau nahezu alle Mann an Bord. Lediglich Nathan Ngoumou (Adduktorenprobleme) musste passen. Wieder dabei war Julian Weigl, der gegen Kiel gelbgesperrt fehlte. Und der Kapitän rückte auch gleich wieder in die Startelf, der Rocco Reitz weichen musste und auf der Bank Platz nahm. Dort fand sich auch Tomáš Čvančara wieder, der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hatte. Weigl für Reitz: Es war die einzige Änderung im Vergleich zum Sieg gegen Kiel in der Vorwoche.
Ehe es in das letzte Spiel des Jahres ging, gab es eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer und Verletzten des schrecklichen und schockierenden Attentats auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Anlässlich dieses Ereignisses liefen beide Mannschaften mit Trauerflor auf.
Keine Minute war gespielt, da gaben die Borussen den ersten Torschuss des Spiels ab. Plea bediente mit einem Hack in die Tiefe. Dessen Schuss aus spitzem Winkel flog abgefälscht am langen Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke brachte nichts ein (2.).
Hoffenheim übernimmt das Kommando, aber Borussia trifft
Der Matchplan der Borussen war klar ersichtlich: Aus einer kompakten Defensive heraus wollten sie Umschaltmomente nutzen und in die sich bietenden Räume reinstoßen. 4 Minuten nach dem ersten Abschluss der Borussen meldeten sich dann auch die Gastgeber zu Wort: Hložek kam am Ende einer guten Kombination über die linke Seite mittig im Strafraum aus rund neun Metern zum Schuss, traf die Kugel aber nicht soll, so dass sie links am Tor vorbeiflog (6.).
Mit zunehmender Spieldauer übernahm die TSG dann auch das Kommando und spielte druckvoll nach vorne. Die Borussen hielten aber dagegen und hatten auch nach 20 Minuten noch keine Großchance zugelassen. Auf der anderen Seite lauerten die Borussen auf ihre Möglichkeiten – und nutzen dann auch ihre erste. Nach einem Eckball von Honorat kam die Kugel nach Kopfball zurück an die Strafraumkante, wo Sander völlig frei direkt abzog und die Kugel im rechten unteren Eck zum 1:0 in den Maschen versenkte (23.).
Erst rettet Nicolas, dann passiert der VAR das vermeintliche 2:0
Das erste Tor des Neuzugangs aus Kiel für die Borussen, denen die Führung merklich guttat. Fünf Minuten dann beinah die schnelle Antwort, aber Nikolas konnte den Flatterball von Bischof so gerade noch nach vorne abwehren, dann waren die Borussen zur Stelle (29.). In der Folgezeit war es eine ausgeglichene Partie. Sechs Minuten vor der Pause dann eine starke Parade von Nikolas, der einen leicht abgefälschten Aufsetzer von Bischof um den Pfosten lenkte (39.).
Zwei Minuten vor der Pause zappelte die Kugel dann erneut in den Maschen von Baumann, doch der VAR annullierte den Treffer von Kleindienst, der beim Zuspiel mit einer Fußspitze im Abseits gestanden hatte. Dem vorausgegangen war allerdings ein starker und schneller Konter über Ullrich und Plea, der den Nationalstürmer in Szene gesetzt hatte (43.).
So ging es mit einer 1:0-Führung für die Borussen in die Kabine. Eine etwas schmeichelhafte Führung, denn die Tag war deutlich überlegen, aber die Borussen hielten ihren Kasten bis dahin sauber und waren in den Angriffen und vor dem Tor deutlich effektiver.
Scally verursacht Foulelfmeter, der zum Ausgleich führt
Beide Trainer schickten ihre Teams zum zweiten Durchgang unverändert aufs Feld. Was sich änder musste, war die Herangehensweise der TSG. Sie mussten mutiger sein und die Borussen zu Fehlern zwingen, um zunächst zum Ausgleich zu gelangen. Einen ersten Versuch dahingehend versuchte Brun Larsen, den Ullrich aber rechtzeitig zu stören wusste (49.). Auf der Gegenseite war das zu passiv bei den Borussen, die mit den Gastgebern einiges zu tun hatten.
Und dann gab es Strafstoß für Hoffenheim. Scally traf Prass beim Versuch, den Ball zu klären mit hohem Bein am Körper, klare Sache von Strafstoß. Kramarić übernahm die Aufgabe und verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich (58.).
Plea gibt schnelle Antwort
Ein verdienter Ausgleich für die Gastgeber. Doch die Freude darüber währte nicht lange, denn die Fohlen lagen nur zwei Minuten später erneut in Front. Nach einem Ballverlust der TSG im Mittelfeld schnappte sich Hack die Kugel, schaltete sofort den Vorwärtsgang ein und fand Plea mit einem klasse Pass. Der Franzose ließ gleich zwei Abwehrspieler stehen und setzte die Kugel zum 2:1 ins lange Eck (61.).
Die Fohlen lagen also wieder in Front und waren nah dran, erstmals seit langem wieder zwei Siege in Folge einzufahren. Zwanzig Minuten mussten sie dazu noch überstehen. Die TSG wollte das natürlich verhindern und ist alles dafür. Dreizehn Minuten die große Chance zum Ausgleich, doch Hložek brachte die Kugel in der Mitte lauernd nicht in den Maschen unter (77.). Glück für die Borussen, die sich nach der erneuten Führung abermals zu passiv zeigten.
Doch die Borussen hielten mit vereinten Kräften dagegen und brachten – auch dank eines starken Nicolas – den knappen Vorsprung am Ende über die Zeit. So stand unter dem Strich ein 2:1-Sieg, mit dem sich die Borussen weiter an die internationalen Plätze hergeschoben und vor allem eine Serie endlich knackten: Erstmals seit März 2022 (!) gelangen die Fohlen wieder einmal zwei Siege in Folge. Ein toller Jahresausklang für die Borussen, die sich im Kraichgau vorzeitig beschenkten und nun in Ruhe Weihnachten feiern und durchschnaufen können.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
TSG Hoffenheim: Baumann – Gendrey, Akpoguma, Nsoki (34. Hranáč), Prass (81. Jurásek) – Stach, Samassékou (70. Tabakovic) – Bischof, Kramarić, Bruun Larsen (81. Geiger) – Hložek (81. Berihsa)
Weiter im Kader: Philipp (ETW), Brexler, Kadeřábek, Mokwa
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (80. Lainer), Elvedi, Itakura, Ullrich (86. Netz) – Sander, Weigl – Honorat (86. Stöger), Plea (80. Friedrich), Hack (70. Reitz) – Kleindienst
Weiter im Kader: Omlin (ETW), Chiarodia, Čvančara, Fukuda
Tore: 0:1 Sander (23.), 1:1 Kramarić (58., Foulelfmeter) 1:2 Plea (61.)
Gelbe Karten: Keine
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 29.923 (PreZero-Arena)