Nach dem späten Ausgleich auf Schalke waren die Borussen sichtlich enttäuscht. Foto: Dirk Päffgen.
Borussia Mönchengladbach war auf einem guten Weg, den zweiten Sieg im zweiten Sieg einzufahren, doch am Ende hießet es auf Schalke 2:2-Unentschieden. Jonas Hofmann und Marcus Thuram hatten mit ihren Toren das Spiel gedreht, ehe Königsblau in der Nachspielzeit nach einem von Herrmann verursachten Handelfmeter noch zum Ausgleich kam.
Daniel Farke musste auf Schalke lediglich auf Lars Stindl (Faszienverletzung im Oberschenkel) und Torben Müsel (Schlag aufs Knie). Dagegen standen Marvin Friedrich und Luca Netz wieder zur Verfügung. Warum Jordan Beyer nicht im Kader stand, ist nicht bekannt. Im Vergleich zum Sieg gegen Hoffenheim verzichtete Farke auf personelle Änderungen.
Borussia mit mehr Ballbesitz, S04 mit den Abschlüssen
Die erste dicke Möglichkeit gehörte dem S04. Nach Ballverlust der Fohlen ging es Über die Flügel blitzschnell nach vorne. Dort flankte Ouwejan in die Mitte zu Mohr, der Itakura zuvor kam und die Kugel mit de Fußspitze wenige Meter am Tor vorbei setzte (4.). Schalke begann vom Publikum getragen engagiert und suchte die Offensive. Auf der anderen Seite die Fohlenelf, die auf ruhigen Spielausbau setzte und die Kugel durch die Reihen laufen ließ. Nach vorne ging in den ersten Minuten aber nichts.
Ganz anders Schalke. Salazar, fasste sich aus der Distanz ein Herz – knapp über den Querbalken (9.). Auf einen Torschuss wartete man bei den Borussen auch nach einer Viertelstunde immer noch. Und in der Defensive gaben sie immer wieder mal Räume her, so dass Schalke zu Abschlüssen kam. So wie Bülter, dessen Schuss auf den kurzen Pfosten bei Sommer landete (15.).
Thuram mit der ersten Möglichkeit, dann trifft Zalazar
Zwar hatten die Borussen deutlich mehr Ballbesitz, doch Schalke machte vor allem das Zentrum zu, so dass man über die Außen kommen musste. In den ersten 20 Minuten gelang das nicht. Borussia fehlte es an Druck, Tempo und Überraschungsmomente. Genau all das gab es in Minute 22. Da spielte Bensebaini einen tollen Pass genau in den Lauf von Thuram. Der Franzose nahm die Kugel an, zog direkt und verfehlte das Ziel um wenige Meter. Das war einer diesen Schönen Momente in der Offensive, in der man bis dato blass geblieben war.
Dennoch waren sie grade dabei, das Spiel an sich zu reißen und erhielten dann eine kalte Dusche. Schalke holte sich die Kugel nach einem Borussen-Angriff zurück und marschierte schnell nach vorne. In zentraler Position zog Zalazar einfach mal und versenkte die Kugel für Sommer unhaltbar zum 1:0 im linken unteren Eck (29.).
Keine unverdiente Führung für die Königsblauen, die gleich weitermachten. Wieder war Zalazar beteiligt und holte eine Ecke heraus, die aber nichts einbrachte (31.). Bis zur Pause passierte nicht mehr allzu viel, so dass es aus Sicht der Borussen mit einem 0:1 in die Kabinen ging. Und da Muster Farke mit seinen Jungs sprechen, denn in den ersten 45 Minuten war das insgesamt zu wenig, was man anbot. Schalkes Plan hingegen, die Borussen nicht rollen zu lassen, ging voll auf.
Fohlenelf weiter mit Problemen und ohne Tempo
Farke verzichtete zur zweiten Halbzeit auf Wechsel. Ändern musste sich aber eben die Herangehensweise, wollte man auf Schalke etwas mitnehmen. Neuhaus setzte dann gleich mal eine Duftmarke, als er mit seinem Schuss aus der Drehung an Schwolow hängen blieb (49.). Vier Minuten ein Abschluss von Hofmann, der aber beim Anspiel im Abseits gestandne hatte (53.). Die in den neuen grünen Auswärtstrikots spielende Fohlenelf bemühte sich, kam aber gegen die nach wie vor ‚ekeligen‘ Schalker kaum in die gefährliche Zone. Da mangelte es am nötigen Tempo und es fehlte an Ideen.
Hofmann öffnet die Tür, Thuram dreht das Spiel
Das änderte sich auch im weiteren Verlauf nicht. Die Farke-Elf hatte einfach keinen Plan B, die gut gestaffelte Schalker-Abwehr auszuhebeln. Genau das passierte dann achtzehn Minuten vor Schluss mit einem starken Spielzug, der prompt zum Ausgleich führte. Ein langer Ball landete bei Plea, der in die Mitte legte, wo Thuram mit der Hacke auf Hofmann spielte. Der Nationalspieler schob die Kugel im zweiten Gang an Schwolow zum 1:1 in die Maschen (72.).
Die Fohlenelf wollte jetzt noch mehr – und lag sechs Minuten später in Führung. Nach Eckball von Hofmann nutzte Thuram einen Torwartfehler von Schwolow und verrenkte die Kugel aus der Drehung zum 2:1 in den Maschen (78.). Richtig verdient für die Fohlenelf, die nach dem Ausgleich schon gute Möglichkeiten hatte, um in Führung zu gehen.
Schalke kommt nach VAR noch zum Ausgleich
Die Fohlenelf war so gut wie auf dem Weg zum zweiten Sieg, musste dann aber in der Nachspielzeit noch zwei Punkte hergeben, weil der eingewechselte Herrmann bei einem Abwehrversuch mit dem Kopf die Hand zur Hilfe nahm – Elfmeter die Konsequenz. Bülter blieb cool und verwandelte sich zum 2:2-Endstand (90.+3). Zuvor hatte sich der ‚Kölner Keller‘ die Situation angeschaut und Jablonski drauf hingewiesen.
Bitter für die Borussen, die den Sieg schon so gut wie in der Tasche haben und sich ärgern dürften, zwei Punkte liegen gelassen zu haben. Herrmann wird wissen, dass er den Brisen da einen Bärendienst erwiesen hat…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
FC Schalke 04: Schwolow – Brunner, Yoshida, Thiaw, Ouwejan – Krauß, Král (85. Latza) – Zalazar (66. Mollet), Mohr (60. Larsson) – Terodde (66. Polter), Bülter
Weiter im Kader: Fährmann (ETW), K. Çalhanoğlu, M. Kamiński, Matriciani, Flick
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally Itakura, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Koné (88. Friedrich) – Hofmann, (88. Herrmann) Neuhaus, Plea – Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Lainer, Netz, Reitz, Wolf, Borges Sanches
Tore: 1:0 Salazar (29.), 1:1 Hofmann (72.), 1:2 Thuram (78.), 2:2 (Bülter 90.+3, Elfmeter)
Gelbe Karten: Krauß, Ouwejan, Zalazar, Král / Koné, Herrmann
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 62.271 (Veltins-Arena, ausverkauft)