Mit 3:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Freitagabend verdient gegen den Hamburger SV und bleibt damit im Rennen um die internationalen Plätze. Thorgan Hazard und Raffael per Doppelpack trafen für die Fohlenelf.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste gegen die Hanseaten auf Denis Zakaria (Gelbsperre) und Christoph Kramer (muskuläre Probleme im Schulter- und Nackenbereich) verzichten und war somit gezwungen, seine Doppel-6 komplett neu zu besetzen. Und das tat der 53-Jährige mit Mickael Cuisance und Reece Oxford. Anstelle des Engländers verteidigte der wieder zur Verfügung stehende Nico Elvedi wie gewohnt auf rechts. Dazu bekam Patrick Herrmann auf dem Flügel vor Vincenzo Grifo und Raffael begann wieder in der Offensive. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zur Niederlage in Freiburg unverändert.
Oxford ans Gebälk, Hazard trifft
Die Borussen gingen entschlossen in die Partie, setzten den HSV von Beginn an unter Druck und erspielten sich Möglichkeiten. Die beste hatte Oxford, der die Kugel nach einem Freistoß mit Schmackes an die Unterkante des Tores zimmerte (06.). Trotz Temperaturen knapp über null war die Fohlenelf von Beginn an auf Betriebstemperatur und gab Vollgas. Und die Belohnung für die starke Anfangsphase folgte dann auf dem Fuße: Nach tollem Zuspiel von Raffael, den Stindl in Szene gesetzt hatte, war es Hazard, der die Kugel aus spitzem Winkel zum 1:0 in den Maschen versenkte (09.).
Eine verdiente Führung für die Borussen, die loslegten wie die Feuerwehr und dem HSV nicht einen Hauch zum Atmen gaben. Nach etwas über einer Viertelstunde meldeten sich dann auch die Hanseaten erstmals zu Wort. Kostic probierte es mit einer Direktabnahme, die Sommer aber vor keine Probleme stellte (17.). Zwei Minuten später konnten sich die Borussen dann bei Stindl bedanken, der einen Kopfball von Mavraj auf der Linie klärte (19.). Kurze Zeit später erneut der Gast von der Elbe. Nach einer Flanke nahm Ex-Borusse Hahn Maß, doch Vestergaard hielt den Fuß hin und klärte zur Ecke (22.).
Cuisance an den Pfosten
Der Bundesliga-Dino hatte sich mittlerweile vom frühen Rückstand erholt und war nun drin im Spiel. So stand nach 25 Minuten ein ausgeglichenes Torverhältnis von 3:3, doch auf der Anzeigetafel stand weiterhin ein 1:0 für die Fohlenelf. Sieben Minuten vor dem Pausenpfiff hätte es dann gut und gerne 2:0 stehen können, als den Cuisance einen ganz feinen Schlenzer lediglich an den linken Innenpfosten zimmerte (38.). Fünf Minuten später zischte Wendts Schuss nur knapp am Gehäuse vorbei (42.).
Kurz vor der Pause kam Papadopoulos dem einschussbereiten Herrmann so gerade noch zuvor (44.). So blieb es zur Pause beim knappen aber verdienten Vorsprung der Borussen, die nach einem Offensivfeuerwerk zu Beginn früh verdient in Führung gingen, sich dann aber zurückzogen und zu passiv waren, zum Ende hin dann aber noch mal einen Gang höher schalteten und gute Möglichkeiten hatten, um nachzulegen.
Hazard verpasst 2:0, im Gegenzug gleicht Hahn aus
Apropos nachlegen. Das war nun der Auftrag für die zweiten 45 Minuten, um dem HSV schnell den Zahn zu ziehen. Die erste gute Gelegenheit dazu hatte Hazard, der sich nach einem Zuckerpass von Raffael auf die Reise machte und dann aus vierzehn Metern abzog, jedoch in HSV-Keeper Mathenia seinen Meister fand (52.). Stattdessen machte der HSV im Gegenzug dann den Ausgleich, für den ausgerechnet Hahn sorgte. Nach Pass von Hunt stand der Ex-Borusse im Strafraum blank, tunnelte Sommer und versenkte die Kugel zum 1:1 in den Maschen (53.). Dem Tor war ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld vorausgegangen, nach dem die Hanseaten blitzschnell umschalteten. Eine Minute später musste Dieter Hecking den ersten Wechsel vornehmen. Für Elvedi, der sich an den linken Oberschenkel gefasst hatte, kam Jantschke (54.).
Doppelpacker Raffael sorgt für drei Punkte
Die Fohlenelf war lange besser und hatte auch die klar besseren Chancen, legte aber nicht nach. Der HSV hingegen war eiskalt und kam so zum Ausgleich. Dann hatte Raffel die Möglichkeit zur erneuten Führung, doch der Brasilianer traf aus kurzer Distanz lediglich Mathenia (64.). Dennoch waren die Borussen in dieser Phase irgendwie verunsichert. Zwar hatte man die besseren Möglichkeiten, doch das Spiel machte der HSV.
Dann aber bebte der Borussia-Park! Nach einem tollen Pass des eingewechselten Grifo war es Raffael, die Kugel mit einem platzierten Schuss aus fünfzehn Metern in den Maschen versenkte – 2:1 für den VfL (74.)! Und die Borussen wollten sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen und machten fünf Minuten später alles klar. Stindl spielte die Kugel in die Gasse zu Hazard, der auch davon profitierte, dass Douglas Santos wegrutschte. Der Belgier umkurvte Mathenia und passte dann zurück zu Raffael, der aus kurzer Distanz mühelos zum 3:1 vollendete (79.).
Damit war der Drops elf Minuten vor Schluss zugunsten der Borussen gelutscht. Die letzten Minuten spielten die Borussen routiniert runter und brachten den Vorsprung sicher über die Zeit. So durfte sich die Fohlenelf zum Ende der Hinrunde über einen verdienten und mit Blick auf die Tabelle wichtigen Sieg freuen, der weiter von Europa träumen lässt und für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt hat.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi (54.), Ginter, Vestergaard, Wendt – Oxford (88. Benger), Cuisance – Herrmann (70. Grifo), Hazard – Stindl, Raffael
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Hoffmanns, Bobadilla, Drmić
Hamburger SV: Mathenia – Mavraj, Papadopoulos, van Drongelen (80. Arp) – Sakai, Jung, Ekdal (84. Janjičić), Douglas Santos – Hahn, Hunt (83. Waldschmidt), Kostic
Weiter im Kader: Pollersbeck (ETW), Holtby, Schipplock, Ito
Tore: 1:0 Hazard (09.), 1:1 Hahn (53.), 2:1 Raffael (74.), 3:1 Raffael (79.).
Gelbe Karten: – / Ekdal, van Drongelen, Mathenia
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)
Zuschauer: 51.409 (Borussia-Park)