Mit 3:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Samstag das Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim und schiebt sich mit dem zweiten Auswärtssieg wieder auf die internationalen Ränge. Kerem Demirbay hatte die TSG in Front gebracht, doch Thorgan Hazard, Matthias Ginter und Jannik Vestergaard drehten die Partie zugunsten der Fohlenelf, die am Ende verdient gewann.
Borussias Trainer Dieter Hecking reiste exakt mit den achtzehn Spielern in den Kraichgau, die unter der Woche schon in Düsseldorf zur Verfügung gestanden hatten. Somit stand auch weiterhin Christoph Kramer (muskuläre Probleme im Oberschenkel), bei dem man richtigerweise kein Risiko eingehen wollte, nicht zur Verfügung.
Unterdessen nahm der 53-Jährige im Vergleich zum Pokalspiel drei Änderungen in der Startelf vor: Jannik Vestergaard, Jonas Hofmann und Vincenzo Grifo bekamen den Vorzug vor Mickael Cuisance, Ibrahima Traoré und Raffael. Während Vestergaard wieder zentral verteidigte, so rückte Ginter ins defensive Mittelfeld. Hofmann begann auf dem rechten Flügel, Grifo links.
Erst köpft Vestergaard daneben, dann verfehlt Hazard nur knapp
Die in Weiß spielenden Borussen kamen gut in die Partie und hatten unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw im Anschluss an die erste Ecke von Startelf-Debütant Grifo eine gute Möglichkeit: Abwehrrecke Vestergaard setzte zum Kopfball an, drückte die Kugel aber am linken Pfosten vorbei (08.). Zwei Minuten später müssen die Borussen dann eigentlich führen. Nach Ballverlust von Vogt im Mittelfeld schaltete Hofmann blitzschnell und schickte Hazard mit einem Pass genau in die Füße auf die Reise. Der Belgier ließ alleine aufs Tor zu und setzte die Kugel nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (10.). In der dieser Szene hatte sich Hofmann ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden. Patrick Herrmann kam in die Partie (15.).
Grifo an den Pfosten, auf der anderen Seite trifft Demirbay
Vier Minuten später meldete sich die TSG erstmals vielversprechend zu Wort. Ex-Borusse Nico Schulz marschierte auf links und legte dann ab zu Uth, der aus elf Metern freistehend vergab (19.). Dann wieder die Borussia mit einer guten Möglichkeit. Grifo nahm von der linken Strafraumkante Maß und setzte seinen gefühlvollen Schlenzer lediglich an den rechten Pfosten, den Rebound vergab Ginter (21.).
Auf der Gegenseite brachte sich Hoffenheim vier Minuten später in Front. Nico Schulz konnte von links abermals unbehelligt flanken, Elvedi köpfte ins Zentrum. Dort lauerte Demirbay und netzte per Dropkick zum 1:0 ein (25.). Sommer sah in der Szene zwar nicht gut aus, hat die Kugel wohl aber zu spät gesehen. Abermals lagen die Borussen also zurück, weil man die Möglichkeiten zuvor nicht eiskalt nutzte. Nach etwas einer halben Stunde hätten die Borussen dann aber beinah die passende Antwort gegeben. Einen abgefälschten Grifo-Freistoß konnte TSG-Keeper Baumann so gerade noch aus dem Winkel fischen (33.).
Viel passierte bis zum Pausenpfiff nicht mehr, so dass es aus Sicht der Borussen mit einem knappen Rückstand in die Kabinen ging. Und das, obwohl man bei einer Reihe von Umschaltaktionen insgesamt das Plus an großen Chancen hatte. Doch abermals war eben die Chancenverwertung das Manko, während Demirbay eiskalt zuschlug.
Erst scheitert Elvedi, dann trifft Hazard zum Ausgleich
Im zweiten Durchgang musste sich die unveränderte Fohlenelf nun vor allem effektiver zeigen, wollte man etwas Zählbares aus dem Kraichgau entführen. Doch zunächst waren es die Gastgeber, die in der Offensive Akzente setzten. Sommer war bei einem Distanzschuss von Amiri zur Stelle (49.). Auf der Gegenseite machten die Borussen irgendwie keine großen Anstalten, den Ausgleich erzielen zu wollen. Nach vorne war das mager, was die Borussen zustande brachten. Dann gab’s nach einer Ecke die riesen Möglichkeit zum Ausgleich, doch Elvedi fand mit seinem Kopfball seinen Meister im starken Baumann (60.).
Aber eine Minute später zappelte die Kugel dann endlich in den Maschen! Nach einem schnellen Angriff über links war es der auffällige Grifo, der Hazard am langen Pfosten mit einer schönen Flanke fand. Der Belgier nahm die Kugel kurz an und vollendete zum 1:1 ins lange Eck (61.).
Ginter dreht das Spiel, Vestergaard macht den Deckel drauf!
Der Ausgleich tat der Fohlenelf sichtlich gut. Man spielte weiter nach vorne und war am Drücker. So wie bei der Chance von Herrmann, der die Kugel in den Winkel donnerte, aber im Abseits gestanden hatte (66.).
Mittlerweile lief die Schlussviertelstunde im Kraichgau. Und beide Teams spielten zwar nicht mit offenem Visier, ließen aber durchaus durchblicken, hier gewinnen zu wollen. Und dann waren es die Borussen, die auf die Siegerstraße einbogen und diese auch nicht mehr verlassen. Zunächst war es der starke Grifo, der am Strafraum gleich zwei Gegenspieler stehen ließ und auf Ginter steckte. Der Nationalspieler fackelte nicht lange und versenkte die Kugel gegen den Lauf von Baumann zum 2:1 in den Maschen (79.).
Und drei Minuten später machte dann Vestergaard den Deckel drauf. Nach Ecke von Grifo war es der Däne, der die Vorlage von Elvedi im Strafraum nutzte und per Flugkopfball zum 3:1 traf (82.). Das war der Schlusspunkt unter einer Partie, die die Borussen schlussendlich verdient gewannen und der TSG die erste Heimniederlage nach zuvor 22 (!) ungeschlagenen Spielen bescherte. Und das, weil man sich nach der Pause steigerte, die bessere Mannschaft war und vor allem die Chancen eiskalt nutze.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Posch (83. Ochs), Vogt, Akpoguma –Kadeřábek (50. Rupp), Geiger, N. Schulz –Demirbay, Amiri – Uth (35. Kramarić), Wagner
Weiter im Kader: Kobel (ETW), Zuber, Grillitsch, Polanski
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke (71. Johnson), Elvedi, Vestergaard, Wendt – Ginter, Zakaria – Hofmann (15. Herrmann), Grifo – Hazard, Stindl (89. Oxford)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Cuisance, Traoré, Raffael
Tore: 1:0 Demirbay (25.), 1:1 Hazard (61.), 1:2 Ginter (79.), 1:3 Vestergaard (82.)
Gelbe Karten: Vogt, Posch / –
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 30.150 (Wirsol Rhein-Neackar-Arena, ausverkauft)