
Borussia Mönchengladbach kann also doch noch gewinnen. Nach zuvor sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Folge gelang der Fohlenelf am Samstagabend endlich der langersehnte und bitternötige Sieg. Beim schwachen und so gut wie abgestiegenen FC Schalke 04 gewannen die Borussen durch die Tore von Lars Stindl, Stefan Lainer und einem Eigentor von Keeper Frederik Rönnow verdient mit 3:0 und schnuppert zumindest am 6. Tabellenplatz.
Borussias Trainer Marco Rose musste gegen die ‚Knappen weiterhin lediglich auf Mamadou Doucouré, Torben Müsel und Julio Villalba (alle Aufbautraining) verzichten und nahm im Vergleich zur Niederlage gegen Manchester City zwei Änderungen in der Startelf vor: Christoph Kramer bekam im Mittelfeld den Vorzug vor Denis Zakaria und in der Offensive begann wieder Alassane Plea, Breel Embolo nahm auf der Bank Platz.
Bensebaini erst mit dem Kopf, dann die 5. Gelbe Karte
Von dort aus sah der Schweizer, wie seine Teamkollegen mit weißen Jerseys und schwarzen Hosen zu Beginn die Kugel hatten und das Heft in die Hand nahmen, während Schalke zunächst tief stand und auf Fehler der Borussen lauerte. Die hatten aber die erste Möglichkeit, als Bensebaini nach der ersten Ecke aufs Tor köpfte, Keeper Rönnow hatte da keine Probleme (4.). Drei Minuten später erhielt der Algerier für ein Foulspiel an Serdar den gelben Karton. Es war der fünfte der Saison, so dass der Abwehrmann nach der Länderspielpause auch gegen den SC Freiburg fehlen wird (7.).
Stindl vollendet nach einem schönen Angriff
Eine Viertelstunde war auf Schalke gespielt. Bestimmt hatten diese die Borussen, die 67 Prozent Ballbesitz hatten und das Spiel machten. Torschüsse kamen gegen tief stehende und dicht gestaffelte ‚Knappen‘ aber erstmal nicht zustande. Neuhaus versuchte es dann mal mit einem Schlenzer – weit am Tor vorbei (14.). Eine Minute später belohnten sich die Fohlen dann aber für einen guten Start und brachten sich in Führung,
Thuram dribbelte auf links in den Strafraum und spielte von der Torauslinie quer in die die Mitte, wo Rönnow die Kugel nach vorne abwehrte. Und während Neuhaus beim Rebound zunächst kein Glück hatte, so machte es Stindl besser und betonierte den Nachschuss zum 1:0 in die Maschen (15.). Der anschließende Jubelschrei des Kapitäns unterstrich die Wertigkeit des Treffers.
Fohlen bestimmen das Spiel gegen harmloses Königsblau
Für die Fohlenelf war die Führung absolut verdient. Sie hatten mehr Ballbesitz und taten generell mehr für das Spiel, während Königsblau wenig zu bieten hatte. Derweil versuchten die Borussen weiter nachzuschieben. Dabei fehlte es aber oft an der nötigen Präzision. Nach einer haben Stunde kam Plea dann nach schöner Flanke von Lainer in der Mitte eine Fußspitze zu spät, um das 2:0 markieren zu können (32.). Kurze Zeit später setzte Thuram die Kugel am Tor vorbei (34.). Auch die nachte Möglichkeit von Neuhaus flog am Tor vorbei (37.).
Fünf Minuten vor der Pause dann der erste Schuss aufs Tor von Schalke. Çalhanoğlu prüfte Sommer mit einem satten Schuss, aber Borussias Nummer eins war zur Stelle (40.). Zur Pause führten die Borussen dann verdient. Es hätte aber auch gut und gerne 2:0 stehen können, ja wenn nicht müssen. Weil die Chancen nach dem or von Stindl aber nicht konsequent genutzt wurden, blieb es weiter spannend.
Borussias Ritt auf der Rasierklinge
Die Fohlenelf kam unverändert aus der Kabine und wollte gleich zeigen, dass der Sieg nur über sie geht. Erst blockte Çalhanoğlu eine Flanke von Lainer (49.), dann köpfte Girre nach der fälligen Ecke über das Gehäuse (50.). Auch wenn die klaren Torchancen noch ausblieben: Die Borussen waren nach wie vor das bessere Team und setzten Schalke unter Druck. Die Gefahr des Ausgleichs war aber dennoch immer irgendwie da, weil die Fohlen auch immer mal wieder was anboten. Ein 2:0 hätte da natürlich Ruhe reingebracht. Bensebaini dann mal mit einem Fernschuss – am Tor vorbei (58.).
Borussia ritt tierisch auf der Rasierklinge und musste aufpassen, sich nicht wiedermal einen zu fangen. Offensiv war das in dieser Phase zu wenig zu wenig von den Borussen, bei denen es vor allem am nötigen Tempo fehlte.
Lainer sorgt für die Entscheidung, Elvedi legt nach
Da war es dann irgendwie bezeichnend, dass eine Ecke für das ersehnte zweite Tor ‚herhalten‘ musste. Nach Ecke von Hofmann schlich sich Lainer an den kurzen Pfosten und vollendet per Kopf zum 2:0 (63.). Eine Befreiung für die Borussen, die völlig verdient führten und die Siegerstraße dann auch festigten. Elvedi köpfte aus elf Metern aufs Tor, Rönnow konnte die Kugel erst aus dem Winkel fischen, bugsierte ihn dann aber zum 3:0 für den VfL über die Linie. Eine ganz unglückliche Aktion des Keepers., die den Borussen die ersten drei Punkte seit langem bescherten (72.).
Bis zum Schluss passierte Nichte mehr viel. Schalke konnte nicht mehr, die Borissen ließen es austrudeln. Es war sicherlich nicht alles Gold, was an an diesem Abend mit Blick auf das Ergebnis glänzte. Aber die Borussen haben endlich mal einen am Boden liegenden „Boxer“ nicht aufstehen lassen und sich den Sieg schlussendlich verdient. Mit diesem Gefühl und der Tatsache, zwei Punkte an Platz sieben herangerückt zu sein, kann man nun in die Länderspielpause gehen, sich sammeln und dann auf den SC Freiburg vorbereiten.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
FC Schalke 04: Rönnow – Becker, Mustafi, Thiaw – William (20. Oczipka), Kolašinac, Mascarell, Çalhanoğlu – Serdar – Hoppe (76. Huntelaar), Raman (64.)
Weiter im Kader: Langer (ETW), Stambouli, Aydin, Bozdoğan, Mercan, Schöpf
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer (89. Beyer), Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer (89. Zakaria), Neuhaus – Hofmann (83. Wolf), Stindl (83. Embolo), Thuram (77. Lazaro) – Plea
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Wendt, Herrmann
Tore: 0:1 Stindl (15.), 0:2 Lainer (63.), 0:3 Rönnow (72., Eigentor)
Gelbe Karten: Mascarell / Bensebaini, Stindl
Bes. Vorkommnis: Keine
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: Keine (Veltins-Arena)