3:0-Heimsieg! Borussia schlägt Bochum souverän 

Robin Hack erzielte beim 3:0-Sieg gegen Bochum das 2:0. Foto: Dirk Päffgen

Im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend gewann Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Bochum mit 3:0 und holte die ersten drei Punkte des neuen Jahres. In einer zunächst zähen Partie brachte Reitz die Fohlen mit einem Traumtor auf die Siegerstraße, ehe Hack und Kleindienst der Partie den Deckel aufsetzten. 

Aufgrund der jüngsten Ergebnisse stand die Fohlenelf gegen den VfL unter Zugzwang und musste namhafte personelle Ausfälle verkraften. Ko Itakura und Yvandro Borges Sanches mussten jeweils wegen eines Infekts pausieren; Alassané Pléa fiel kurzfristig mit einer Muskelverletzung aus. Nach wie vor fehlte Franck Honorat, der vor einigen Wochen einen Haarriss im Fuß erlitt. Daher schickte Cheftrainer Gerardo Seoane folgende Startelf auf das Feld: Das Tor hütete Moritz Nicolas, vor ihm verteidigten (von rechts) Joe Scally, Nico Elvedi, Marvin Friedrich und Lukas Ullrich, die Doppelsechs bekleideten Kapitän Julian Weigl und Rocco Reitz hinter der Offensivreihe aus Tomáš Čvančara, Kevin Stöger, Robin Hack und Sturmspitze Tim Kleindienst. 

Die Bochumer reisten nach dem 3:3-Erfolg in Leipzig mit Selbstvertrauen nach Mönchengladbach. Zwecks Belastungssteuerung nahm Dieter Hecking Veränderungen vor und vertraute auf folgende Startelf: Vor Torhüter Patrick Drewes spielte die Dreierkette mit Tim Oermann, Ivan Ordets und Bernardo; auf der Außenbahn starteten Felix Passlack und Maximilian Wittek hinter Ibrahima Sissoko und Kapitän Anthony Losilla im Zentrum. Danny De Wit bekleidete die Zehnerposition hinter der Doppelspitze aus Myron Boadu und Philipp Hofmann. 

Gefahr nur über Standards

Bereits in der in der dritten Minute hatten die Gäste ihre erste Chance. Wittek schlug eine Ecke eng vor das Tor von Nicolas, die Čvančara beinahe ins eigene Tor gestolpert hätte – doch der Ball landete im Toraus. Die Fohlen hingegen probierten, sich durch Passstafetten in den gegnerischen Sechzehner zu kombinieren. Doch die Bochumer standen kompakt. In der 13. Minute dann die erste gute Möglichkeit für Borussia: Nach einer Ecke von Stöger köpfte Friedrich den Ball in Richtung Ullrich, der den Ball links am Fünfmeterraum knapp über das Tor brachte. 

Bochum lauerte auf Standards und hatte die nächste gute Möglichkeit durch Hofmann, der eine scharf getretene Ecke von Wittek nur knapp neben den kurzen Pfosten köpfte (18.).  Insgesamt gab es in der Anfangsphase wenige Torraumszenen, doch hier hatten die Gäste die Oberhand. 

Reitz per Traumtor zur Führung

Auch nach einer halben Stunde fanden die Fohlen nur wenige Mittel aus dem Spiel gegen die kompakten Bochumer Abwehrreihen. Mit zunehmender Spielzeit mehrten sich die Versuche in den gegnerischen Strafraum zu gelangen – und sie wurden belohnt. Nach kurz ausgeführter Ecke behielt Stöger die Übersicht und fand Reitz im Strafraum. Der Mittelfeldspieler legte sich den Ball an de Wit vorbei und zog ihn mit rechts ins lange Eck (34.). Ein Traumtor zur Führung, durch das Borussia den Abwehrriegel der Gäste durchbrach. 

Im Anschluss setzten die Fohlen Bochum weiter unter Druck. Das Spiel verlagerte sich zunehmend in die Hälfte der Gäste, die nur noch wenig eigene Gefahr entfachten. Unmittelbar vor der Pause kam Hofmann zu einem Kopfball, der jedoch im Strafraum geblockt wurde. 

Mit 1:0 aus Gladbacher Sicht ging es in die Pause. Bochum hatte zu Spielbeginn die besseren Möglichkeiten durch Eckbälle, doch belohnte sich Borussia durch Reitz in der 34. Minute mit einem Traumtor, nachdem die Fohlen immer besser ins Spiel kamen und dieses bis zur Pause bestimmten.  

Kleindienst gedankenschnell, Hack brillant

Nach Wiederanpfiff entfachte Borussia sofort Druck und erarbeitete sich die nächste gute Möglichkeit. Durch einen Fehlpass von Medic gelangten die Fohlen an den Ball, der schließlich bei Kleindienst landete. Der Stürmer zog von der Strafraumgrenze aufs Tor – und verfehlte nur knapp unten links (47.). Im Gegensatz zum Spielbeginn wirkte Borussia nun aggressiver. 

Und das zahlte sich aus: Bei einem Einwurf reagierte Kleindienst blitzschnell und warf den Ball in den Laufweg von Hack. Der linke Mittelfeldspieler zog in den Strafraum, wo er Medic stehen ließ und an Drewes vorbei zum 2:0 vollendete (55.). Eine geniale Einzelleistung, die durch Kleindiensts Geistesblitz ermöglicht wurde.

Nach VAR-Überprüfung: Kleindienst per Elfer zum 3:0  

Jetzt musste der VfL in den Angriffsmodus schalten. Hecking wechselte dreifach mit Broschinksi, Holtmann und Daschner für Losilla, Passlack und Boadu, um mehr Offensivdruck zu entfalten. Doch war es die Fohlenelf, die in der Folge die besseren Möglichkeiten hatte und den Bochumern auf der anderen Seite wenig Räume ließen. So wurden die Gäste zu langen Bällen gezwungen, die Borussia allerdings nicht in Gefahr brachten. Hofmanns Volleyschuss im Strafraum landete direkt in den Armen von Nicolas, der bis dahin wenig zu tun hatte (73.). 

Das gab Borussia die Möglichkeit, auf Fehler zu lauern und zu kontern. Einen zu kurz geratenen Rückpass eroberte Ngoumou und lief in den Strafraum, wo ihn Drewes zu Fall brachte. Nach VAR-Überprüfung zeigte Jöllenbeck auf den Punkt – und Kleindienst trat an. Drewes hielt den Elfmeter zwar, doch im Nachschuss erhöhte Kleindienst auf 3:0 und schoss somit sein elftes Saisontor (86.). Das war gleichzeitig der Endstand. 

Anschluss an Europa wiederhergestellt

Mit dem ersten Sieg im neuen Jahr gelang Borussia der Sprung auf den achten Platz in der Bundesligatabelle. In einer zunächst zähen Partie erarbeiteten sich die Fohlen immer mehr Möglichkeiten und kamen durch das Traumtor von Reitz auf die Siegerstraße. Bis zum Schluss hielten die Gastgeber die das Spielgeschehen in der eigenen Hand und gewannen auch in der Höhe verdient. Durch die drei Punkte spielt die Fohlenelf wieder um die internationalen Plätze mit – und kann am kommenden Samstag im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart nachlegen.

Die Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Friedrich, Ullrich (89. Chiarodia) – Reitz (89. Neuhaus), Weigl – Čvančara (68. Ngoumou), Stöger (80. Sander), Hack (80. Netz) – Kleindienst 

Weiter im Kader: Omlin (ETW), Lainer, Swider, Fukuda

VfL Bochum: Drewes – Oermann, Medic (82. Gamboa), Bernardo – Passlack (61. Holtmann), Wittek – Losilla (61. Daschner), Sissoko (82. Pannewig), De Wit, – Boadu (61. Broschinski), Hofmann 

Weiter im Kader: Horn (ETW), Loosli, Masovic, Miyoshi

Tore: 1:0 (Reitz, 34.), 2:0 (Hack, 55.), 3:0 Kleindienst (86., Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Elvedi / Passlack, Drewes, Hecking

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 53.635 (Borussia-Park) 

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