Jonas Hofmann traf doppelt gegen Leipzig und bot auch sonst eine starke Leistung. Foto: Dirk Päffgen
Mit 3:0 gewann Borussia Mönchengladbach das TOP-Spiel am Samstagabend gegen RB Leipzig und geht nach dem dritten Saisonsieg mit zwölf Punkten in die Länderspielpause. Jonas Hofmann per Doppelpack und Rama Bensebaini sorgten mit ihren Treffern für den verdienten Sieg der Fohlenelf, die an diesem Abend einen starken Eindruck hinterließ und den Roten Bullen den Zahn zog.
Daniel Farke hatte gegen die Roten Bullen vier gewichtige Ausfälle zur verkraften. So standen in Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im linken Knie), Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im rechten Knie) und Alassane Plea (Reha nach Muskelfaserriss) gleich drei Stammspieler nicht zur verfügung. Zudem musste Tobias Sippel passen. Für Borussias Nummer zwei rückte erstmals Youngster Jan Olschowsky in den Kader. Dafür konnten aber Tony Jantschke und Nico Elvedi wieder mitwirken.
Im Vergleich zum Remis in Freiburg gab es lediglich eine Änderung: Elvedi rückte wieder in die Innenverteidigung und ersetzte Neuhaus, Kramer spielte wieder im defensiven Mittelfeld.
Fohlenelf dominiert, Hofmann trifft
Die Fohlenelf legte unter ohrenbetäubende Lärm von Trillerpfeifen (bei Ballbesitz von RB) gleich gut los und störte früh. Den ersten Torschuss gab es für die Fohlen. Friedrich probierte es aus der Distanz, kein Problem für Gulácsi (1.). Kurze Zeit später meldeten sich die Gäste aus Ostdeutschland. Raum zog aufs kurze Eck, Sommer war da (2.). Kurze Zeit später flog dann eine Flanke von Nkunku ins Leere (4.). Drei Minuten dann ein starker Konter der Fohlen setzte sich Thuram gegen Gvardiol durch und spielte zu Stindl, der aber keine Wucht hinter den Schuss bringen (7.).
Drei Minuten später klingelte es dann bei RB. Erst konnte Gulácsi einen Kopfball von Elvedi im Anschluss an eine Ecke mit einer starken Parade abwehren (9.), ehe er eine Minute später dann erstmals hinter sich greifen musste. Zunächst konnte der Ungar einen Schuss von Thuram nach starker Flanke von Scally zwar abwehren, doch den Rebound nutzte Hofmann und schob zum 1:0 ein (10.).
Eine verdiente Führung der Borussen, die deutlich mehr Ballbesitz und auch mehr Abschlüsse hatten. Doch die Roten Bullen ließen sich nicht einschüchtern, sondern machten weiter. Erst begrub Sommer einen Schuss von Szoboszlai im Nachfassen (13.), dann fing der einen Kopfball von Gvardiol (15.). Es war eine tolles Spiel, bei dem es hin und gehr ging, Nach einer Viertelstunde gab es bereits 16 Torschüsse beider Teams.
Sommer mit Reflex gegen Silva, Hofmann schnurrt den Doppelpack
In der Folgezeit beruhigte sich die Partie dann etwas. Leipzig versuchte weiterhin zum Ausgleich zu kommen, die Borussen hatten natürlich was dagegen und hielt mit zwei dicht gestaffelten Viererketten dagegen und bot kaum Raum. Dann aber kam Silva zum Kopfball, Sommer war da (29.). Im Gegenzug probierte es Stindl, dessen Schuss zur im Anschluss nichts einbringenden Ecke abgefälscht wurde (30.). Dann tankten sich Koné und Thuram nach vorne, wurden aber rechtzeitig gestoppt (32.).
Drei Minuten später der Fohlen-Express dann aber nicht zu stoppen. Im Anschluss an eine Ecke von RB schnappte sich Thuram die Kugel und schaltete den Turbo ein. Der Franzose lief allen auf und davon, sah dann den rechts mitlaufenden Hofmann, der dann aus dem Lauf heraus an Gulácsi vorbei zum 2:0 einsetzte (35.). Zwei Minuten später fasste sich der Nationalspieler aus der Distanz ein Herz und verfehlte das Ziel nur knapp (37.). Ein tolles Tor der Fohlen, die in dieser Phase besser waren. In der Nachspielzeit probierte es Stindl nochmal, der Kapitän setzte aber zu hoch an. So ging es mit einem 2:0 in die Kabinen., Und das war insofern verdient für die Fohlen, als dass sie hinten stabil standen und vorne zwei schöne Tore machten.
Leipzig entschlossen aus der Kabine, aber die Fohlen legen nach
Zum zweiten Durchgang schickte Farke seine Mannschaft unverändert auf den Platz, während Rose gleich zwei neue brachte. Musste er natürlich auch, denn seine Mannschaft hatte zwei Treffer aufzuholen. Und sag begannen die Gäste auch. Erst klärte Sommer einen Kopfball gegen Silva (47.). zwei Minuten später erneut Sommer mit einem klasse Reflex gegen Szoboszlai (49.).
Dann war die Borussia an der Reihe. Erst hämmerte Bensebaini die Kugel nach Zuspiel von Kramer über das Tor (51.), dann scheitete Hofmann an Gulácsi (52.). Dafür saß der nächste. Nach einer Ecke flankte Stindl in den Fünfer, wo Bensebaini das Leder mit der Brust herunternahm und frei vor Gulacsi stand. Der Algerier blieb cool und lupfte die Kugel über den Keeper hinweg in die Maschen – 3:0 für den VfL!
Fohlenelf dem 4:0 näher als RB dem Treffer
Das war so etwas wie eine Vorentscheidung zugunsten der Borussen, die aber weitermachten, während Leipzig vor allem in der Defensive sehr löchrig war und zudem sichtlich angezählt. Anders als die Borussen. Hofmann scheiterte an Gulácsi (59.), dann Thuram am RB-Keeper (61.).
Es liefen die Letten zwanzig Minuten im Borussia-Park und so langsam wuchs die Zuversicht, dass die Borussen den Roten Bullen eins auswischen würden. Auf der anderen Seite schwand bei den Gästen der Glaube, an diesem Abend etwas aus Mönchengladbach mitnehmen zu können. Vielmehr war die Farke-Truppe dem vierten Treffer näher. Kommen sollte der aber nicht mehr. Wenngleich Hofmann zwei Minuten vor Schluss dazu die Möglichkeit hatte und die Kugel nur um Zentimeter am Tor vorbei schob (88.).
Dafür musste Wolf wenige Minuten nach seiner Einwechslung nach einer Schulterverletzung gleich wieder runter. Am Ende blieb es beim 3:0 für die Fohlenelf. Ein gleichermaßen verdienter und starker Sieg der Fohlenelf, die erneut zu Null spielte und den Roten Bullen vor allem mit dem 3:0 wenige Minuten nach er Pause den Zahn zog. Mit nunmehr zwölf Punkten können die Borussen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally, Friedrich, Elvedi, Bensebaini – Weigl (90.+1 Jantschke) – Kramer, Koné – Hofmann (90.+1 Lainer), Stindl (82. Wolf, (86. Herrmann)) – Thuram (90.+1 Ngoumou)
Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Netz, Reitz, Borges Sanches
RB Leipzig: Gulácsi – Henrichs (80. Novoa), Orban, Gvardiol, Raum – Haidara (46. Schlager), Kampl – Szoboszlai, Forsberg (46. Werner), Nkunku – Silva (67. Poulsen)
Weiter im Kader: Blaswich (ETW), Ba, Dialog
Tore: 1:0 Hofmann (10.), 2:0 Hofmann (35.), 0:3 Bensebaini (53.).
Gelbe Karten: Weigl, Stindl / Kampl, Henrichs
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 50.186 (Borussia-Park)