3:2! Doppelpacker Kleindienst sorgt für Sieg gegen Ex-Klub Heidenheim

Tim Kleindienst traf doppelt gegen seinen Ex-Klub. Foto: Dirk Päffgen

Mit 3:2 gewann Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim. Ko Itakura und Tim Kleindienst per Doppelpack erzielten die Tore die Fohlenelf, die in einem turbulenten Spiel schlussendlich als Sieger vom Platz ging und sich so in der Tabelle wieder Luft verschaffen konnte.

Gerardo Seoane musste gegen den Aufsteiger neben den Langzeitverletzten Jan Olschowsky (Knieverletzung) und Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) weiterhin auf Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Unterschenkel) verzichten. Dazu mussten Luca Netz und Nico Elvedi passen. Während Netz aufgrund einer Fußverletzung wochenlang nicht zur Verfügung stehen wird, so musste Elvedi aufgrund von muskulären Probleme im Oberschenkel passen. Für den Schweizer begann Marvin Friedrich in der Viererkette und Stefan Lainer ersetzte Luca Netz. Der Österreicher spielte auf der rechten Seite, Joe Scally links.

Dazu gab es im Vergleich zur Niederlage in Augsburg drei weitere Änderungen: Rocco Reitz, Franck Honorat und Robin Hack bekamen den Vorzug vor Tomáš Čvančara, Philipp Sander und Kevin Stöger.

Fohlen bestimmen die Anfangsphase, aber Heidenheim trifft

Die in Weiß spielende Fohlenelf legte von Beginn an gut los und ließ durchblicken, dass man die Punkte bei sich behalten will. Nach einem schönen Angriff über Kleindienst und Flanke von Scally war es Honorat, der bei seinem Schuss nicht genug Power hinter die Kugel brachte (2.). Gleiches galt eine Minute später für Friedrich, der die Kugel aus zehn Metern nicht richtig traf (3.).

Die Fohlen kamen wirklich gut aus den Startlöchern, erhielten dann aber die kalte Dusche. Ein langer Ball der Heidenheimer fand Pieringer, der sich gegen Gladbachs Defensive behaupten kann. Mit Glück gelang die Kugel zu Schöppner, der nicht lange fackelte. Den abgefälschten Abschluss aus 20 Metern kann Nicolas nur unzureichend zur Seite abwehren, Scienza schnappte sich den Rebound und vollendete aus spitzem Winkel zum 0:1 (12.). Ein Gegentor, an dem Nicolas nicht ganz unschuldig war.

Itakura gleicht aus

Die Borussen versuchten das schnell abzuhaken und  suchten die passende Antwort. Die fand man dann exakt zehn Minuten nach dem Rückstand. Reitz nutzte eine Unordnung in der Heidenheim-Defensive und spielte im Fallen nach links zu Plea. Nach dem abgefälschten Querpass des Franzosen drosch Itakura den Ball aus neun Metern zum 1:1 flach ins rechte Eck (22.). Drei Minuten später versuchte es Honorat mit dem Außenrist, doch FCH-Keeper Müller packte sicher zu (25.). Dann war es hack, der Müller mit einem Kopfball aus kurzer Distanz prüfte, doch der FCH-Keeper lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte (26.).

Der Ausgleich hatte den Borussen sichtlich gutgetan. Sie spielten ansehnlich nach vorne und wollten den zweiten Treffer. Eine gute Möglichkeit dazu bot sich in Minute 29, als Kleindienst abzog, Mainka aber die Kugel noch abfälschte und das Leder so am linken Pfosten vorbei flog (29.).

Bis zum Pausenpfiff passierte nicht mehr viel, sodass es mit einem 1:1 in die Kabinen ging. Die Borussen diktierte über weite Strecken das Geschehen, musste aber zunächst einem Rückstand hinterherlaufen, ehe Itakura für den verdienten Ausgleich sorgte. Mehr war dann aber nicht drin, weil es im letzten Drittel an Präzision fehlte.

Nach dem Seitenwechsel gehörte dem unveränderten FCH die erste Möglichkeit. Beck spielte die Kugel flach in den Strafraum, wo gleich mehrere Beine mit Mühe und Not vor Pieringer klären konnten (46.). Fünf Minuten später setzte Kleindienst die Kugel weiter über das Gehäuse seines Ex-Klubs (51.). Dann meldete sich Heidenheim zu Wort. Nach einer Flanke nahm Beck die Kugel am zweiten Pfosten volley – über das Tor (58.).

Kleindienst trifft gegen seinen Ex-Klub

Auf der Gegenseite zappelte die Kugel vier Minuten später in den Maschen. Honorat brachte eine Flanke aus dem rechten Halbfeld auf Busch, der nicht klären konnte. Plea hatte aufgepasst und bediente Kleindienst, der ‚frech’ mit der Hacke zum 2:1 traf (59.). Zwar prüfte der VAR die Situation nochmal auf ein mögliches Abseits von Hack, doch der Treffer zählte. Dass Kleindienst ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub traf, sind die Geschichten, die der Sport/Fußball so schreibt.

Kleindienst schnürt den Doppelpack, Pieringer antwortet

Die Borussen waren also wieder in der Pole Position und wollten diese in der Folgezeit auch verteidigen bzw. nicht mehr hergeben. Und eine Viertelstunde vor Schluss machte dann Kleindienst den Deckel auf die Partie. Busch konnte Plea nach einer tollen Kombination mit Kleindienst im Strafraum nur mit einem Foulspiel stoppen. Schiedsrichter Siebert zeigte sofort auf den Punkt. Kleindienst übernahm die Aufgabe und verwandelte cool zum 3:1 (75.).

Gänzlich gesungen war die Messe damit aber nicht nicht. Zehn Minuten vor Schluss kam Heidenheim nochmal heran, weil Weigl im Duell mit seinem Gegenspieler seinen Arm zu weit oben hatte und die Kugel an selbigen bekam. Der VAR schaltete sich ein und entschied auf Elfmeter. Pieringer zeigte keine Nerven und verwandelte sicher zum 3:2 (80.).

Heidenheim wittere jetzt nochmal Morgenluft und drängte auf den Ausgleich. Dass der dann nicht gelang, war Nicolas zu verdanken. Borussias Keeper lenkte einen Kopfball von Kaufmann mit einem klasse Reflex über die Querlate (88.). Nach der anschließenden Ecke hatten die Borussen dann Glück, dass Conteh am langen Pfosten lauernd und völlig frei die Kugel nichtrichtig traf (89.).

In der Nachspielzeit hatte Kleindienst nach einem Konter dann noch die Möglichkeit zum 4:2, traf aber lediglich den Pfosten (90.+3). Und dann ließ Čvančara) gleich zwei dicke Möglichkeiten liegen. Am Ende wurde das nicht bestrafst und die Borussen durften sich über den zweiten Heimsieg in Folge freuen. 

Die Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Lainer, Itakura, Friedrich, Scally (89. Chiarodia) – Reitz (85. Sander), Weigl – Honorat (81. Čvančara), Plea (90. Neuhaus), Hack (81. Stöger) – Kleindienst

Weiter im Kader: Sippel (ETW), Ullrich, Fukuda, Ranos

1. FC Heidenheim: Müller – Busch (81. Schimmer), Mainka, Gimber (81. Kerber), Föhrenbach – Maloney – Schöppner – Beck (59. Conteh), Wanner (67. Kaufmann), Scienza (67. Honsak) – Pieringer

Weiter im Kader: Eichner (ETW), Siersleben, Traoré, Theuerkauf

Tore: 0:1 Scienza (12.), 1:1 Itakura (22.), 2:1 Kleindienst (62.), 3:1 Kleindienst (75., Foulelfmeter), 3:2 Pieringer (80., Handelfmeter)

Gelbe Karten: Hack, Kleindienst, Weigl / Schöppner, Gimber, Kerber

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Zuschauer: 50.794 (Borussia-Park)

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