Tim Kleindienst traf bereits nach 37 Sekunden, am Ende hieß es 4:1 für den VfL. Foto: Dirk Päffgen
Beim letzten Heim-Auftritt vor der Winterpause gewann Borussia Mönchengladbach mit 4:1 gegen Holstein Kiel. Schon nach wenigen Sekunden legte Kleindienst mit der 1:0-Führung den Grundstein für einen erfolgreichen Jahresabschluss im Borussia-Park. Über 90 Minuten waren die Fohlen die bessere Mannschaft.
Gerardo Seoane musste im letzten Heimspiel des Jahres auf Nathan Ngoumou (muskuläre Probleme), Florian Neuhaus (Aufbautraining nach Muskelverletzung), Grant-Leon Ranos (Muskelverletzung), Kapitän Julian Weigl (Gelb-Sperre) und Tomáš Čvančara (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Auf der anderen Seite stand Luca Netz wieder zur Verfügung und nahm zunächst auf der Bank Platz. Das taten auch die Youngster Noah Pesch und Niklas Swider, die erstmals im Profi-Aufgebot standen.
Im Vergleich zu Remis gegen den BVB nahm Borussias Trainer zwei Änderungen vor: Philipp Sander ersetzte gegen seinen Ex-Klub den gesperrten Weigl im defensiven Mittelfeld und Robin Hack erhielt den Vorzug vor Kevin Stöger. Unterdessen führte Tim Kleindienst die Fohlen für Weigl als Kapitän aufs Feld.
Fohlenelf dank Kleindienst mit Blitzstart
Bei Temperaturen um 0 Grad hatten die Borussen den Motor gleich warm und erteilten den Gästen aus Kiel gleich eine kalte Dusche. 37 Sekunden dauerte es, ehe die Kugel erstmals in den Maschen zappelte. Honorat setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte in die Mitte. Dort lauerte Kleindienst und versenkte die Kugel aus fünf Metern mit dem Kopf zum 1:0 in den Maschen (1.).
Ein Traumstart für die Seoane-Truppe, die in der Folgezeit Kiel mal machen ließen und auf Konter lauerten.So wie nach der ersten Kieler Ecke für Kiel. Die Fohlen fingen den Ball ab. Honorat wollte schnell nach vorne spielen, aber ein Kieler stoppte den Franzosen rechtzeitig (7.). Apropos. Das Tor der Fohlen war natürlich der erste Torschuss überhaupt, der gleich saß. Weitere Schüsse aufs Tor gab es dann im weiteren Verlauf erstmal nicht zu notieren.
Borussia hat das Zepter in der Hand, Hack legt nach
Dann machten sich mal die Störche auf den Weg zu Nicolas, doch Ullrich wusste Harres noch rechtzeitig zu stoppen (18.). Zwei Minuten später setzte Kleindienst nach Flanke von Reitz erneut zum Kopfball an, dieses Mal aber knapp drüber (20.). Das hätte gut und gerne schon der Doppelpack des Nationalspielers sein können. Eine Minute später probierte es Hack aus der Distanz, setzte aber zu hoch (21.). Kurze Zeit später nahm Honorat die Kugel volley, verfehlte aber um einige Meter (24.).
Die Borussen diktierten das Geschehen mit fast 60 Prozent klar und ließen Kiel kaum gewähren. Auch nach 25 Minuten hatten die Gäste noch keinen Schuss aufs Tor zu verzeichnen. Dafür nutzten die Borussen ihren nächsten. Sander spielte einen tollen langen Ball genau in den Lauf von Hack. Der machte sich auf den Weg, nutzte die Abstimmungsprobleme zweier Kieler und versenkte die Kugel über den herauslaufenden Keeper Weiner hinweg zum 2:0 in den Maschen (26.).
Gigović antwortet vier Minuten später
Eine verdiente Doppel-Führung für die Fohlen, die vier Minuten später aber auf ein Tor reduziert wurde. Gigović bekam den Ball etwa 30 Meter vor dem Tor, Reitz griff nicht energisch genug an, so dass Gigović die Kugel aus 25 Metern im rechten Eck zum 1:2 versenkte (30.). Einfach ein Traumtor, an dem Nicolas nichts zu halten hatte. Das musste Borussia Keeper auch ansonsten nicht, denn seine Vorderleute standen gut und hatten bis auf das Tor nichts zugelassen.
Plea stellt den alten Abstand kurz vor der Pause wieder her
Dafür musste KSV-Keeper Weiner kurz vor der Pause ein drittes Mal hinter sich greifen. Nach Ecke von Honorat war es Plea, der am kurzen Pfosten lauernd aus kurzer Distanz per Kopf zum 3:1 traf (43.). Ein Treffer Mit diesem Ergebnis ging es dann in die Kabine ging. Und das war völlig verdient. Die Borussen hatten mehr Schüsse aufs Tor und nutzten drei davon. Und auch ansonsten gaben sie den Ton an und ließen gegen den Aufsteiger kaum etwas zu.
Die zum zweiten Durchgang unveränderten Borussen ließen die Kugel ruhig laufen und lauerten auf Umschaltmomente. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff gab es dann eine Ecke für den VfL. Honorat brachte das Spielgerätl scharf rein, Itakura köpfte ihn wieder in die Mitte, da kam Ullrich nicht voll dran und setzte seinen Kopfball neben das Gehäuse (52.). Zwei Minuten später die nächste Ecke von Honorat, die aber keinen Abnehmer fand (54.).
Dann eine gute Möglichkeit für Kiel. Porath fand mit seiner Flanke Bernhardsson, dem der Ball aber beim ersten Kontakt ein wenig zu weit vom Fuß weg sprang, so dass sein Schuss weit über das Tor flog (55.). Das änderte aber nichts an der Dominanz der Fohlenelf.Ein Beispiel dafür der starke Konter in Minute 64. Honorat machte sich über rechts auf den Weg und wollte flach in den Lauf von Kleindienst spielen. Der wurde abgewehrt. Aber Honorat bekam den Ball noch einmal und kam zum Schuss. Der wurde dann zur Ecke abgefälscht.
Doppelter Plea entscheidet die Partie entgültig
So langsam plätscherte die Partie dahin, der Sieg der Fohlen war in greifbarer Nähe – da setzte Plea dem Spiel entgültig den Deckel auf und erzielte das 4:1 (79.). Nach einer Pass-Kombination der Fohlen am Kieler Strafraum schiebt der Franzose aus zwölf Metern ins linke untere Eck ein und feiert seinen Doppelpack.
Auch die Schlussminuten gehörten Borussia. Beinahe hätte Kleindienst auf 5:1 erhöht, doch der Stürmer stand ganz knapp im Abseits – das Tor wurde durch den VAR aberkannt. Nichtsdestotrotz liefen die Kieler weitgehend hinterher und konnten keine eigenen Möglichkeiten mehr herausspielen.
Nach vier Minuten Nachspielzeit war Schluss! Mit dem Sieg bleibt Borussia auf Tuchfühlung mit den internationalen Plätzen. Vor dem letzten Spiel des Jahres bei der TSG Hoffenheim gibt es also genügend Motivation, den Fans drei Punkte unter den Weihnachtsbaum zu legen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (86. Lainer), Elvedi, Itakura, Ullrich (80. Friedrich) – Reitz (86. Stöger), Sander – Honorat (86. Chiarodia), Plea, Hack (80. Netz) – Kleindienst
Weiter im Kader: Omlin (ETW), Pesch, Swider, Fukuda
Holstein Kiel: Weiner – Schulz (46. Bernhardsson), Ivezić, Geschwill – Rosenboom, Holtby (62. Machino), Remberg, Gigović (83. Knudsen) – Porath – Harres (46. Harres), Skrzybski (73. Javorček)
Weiter im Kader: Dähne (ETW), Komenda, Kelati, Arp
Tore: 1:0 Kleindienst (1.), 2:0 Hack (26.), 2:1 Gigović (30.), 3:1 Plea (43.), 4:1 Plea (79.)
Gelbe Karten: Scally / Remberg
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 52.210 (Borussia-Park)