
Mit 4:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Samstagabend im Borussia-Park gegen den FC Schalke und bleibt damit auch im vierten Saison-Heimspiel ungeschlagen. Florian Neuhaus, Oscar Wendt, Marcus Thuram und Hannes Wolf sorgten für den unter dem Strich verdienten und mit Blick auf die Tabelle extrem wichtigen Sieg für die Fohlenelf.
Borussias Trainer Marco Rose musste gegen Königsblau lediglich auf Ramy Bensebaini (positiver Covid-19-Test) sowie auf Jonas Hofmann (Muskelbündelriss) verzichten und rotierte im Vergleich zum Kantersieg gegen Schachtar Donezk auf vier Positionen: Nico Elvedi, Stefan Lainer, Christoph Kramer und Lars Stindl bekamen eine Pause, Tony Jantschke, Denis Zakaria, Patrick Herrmann und Alassane Plea rückten in die Startelf. Valentino besetzte im 4-2-3-1-System die Rechtsverteidigerposition.
Schalke macht es zu Beginn gut
Vor der Partie gab es eine Gedenkminute für den am vergangenen Mittwoch gestorbenen argentinischen Fußball-Star Diego Maradona. Zudem liefen beide Teams mit Trauerflor auf. Bei Temperaturen um vier Grad ließen beide Teams den Motor zunächst langsam auf Touren kommen. Den ersten Abschluss hatten dann die Gäste. Uth versuchte es aus zentraler Position, genau in die Arme von Sommer (5.). Vier Minuten später meldeten sich auch die Fohlen erstmals zu Wort. Zakaria fasste sich aus der Distanz ein Herz, setzte die Kugel aber weit am Gehäuse vorbei. Kurze Zeit später gabs sie erste Ecke für die Borussen, die aber nichts einbrachte (11.).
Neuhaus sorgt für die Führung, Schalke antwortet direkt
Dass Schalke in der Situation nicht mit Offensiv-Fußball daher kommt und zunächst erstmal dicht halten würde, war zu erwarten und klar. Und das machte Königsbau in den Anfangsminuten ordentlich. Kompakt stehend und die Räume eng haltend hatten die Borussen Probleme, sich offensiv in Szene zu setzen. Auch Marco Rose missfiel das an der Seitenlinie und animierte seine Jungs.
Und die schienen ihren Coach erhört zu haben, denn mit dem nächsten flotten Umschaltmoment rappelte es in der Kiste! Zakaria klaute Uth im Mittelfeld die Kugel und schaltete direkt auf Angriff um. Neuhaus schickte dann Plea, herzu Thuram durchsteckte. Der Franzose zog im Strafraum ab, traf aber nicht. Dafür nutzte Neuhaus den Rebound und traf zum 1:0 (15.). Ein schneller Angriff reichte den Borussen, um Schalke zu bestrafen.
Uth an den Pfosten, Fohlenelf fehlt der nötige Biss
Doch Königsblau stecke nicht die Köpfe in den Sand sondern schlug fünf Minuten später zurück. Uth hatte vor dem Strafraum viel Platz und lupfte die Kugel perfekt in den Lauf von Raman, der die Kugel aus der Luft direkt völlig frei rechts im Tor zum 1:1 versenkte (20.)! Sechs Minuten später hatte Skrzybski die Möglichkeit zur Führung, doch Wendt warf sich rechtzeitig in den Schuss (26.). Wenige Minuten später schlenzte Uth einen klasse Freistoß über die Mauer an den linken Außenpfosten (28.).
Plötzlich führt Borussia erneut
Das 1:1 war mittlerweile hochverdient für die Knappen, die bis dahin keineswegs als verunsicherter Tabellenletzter auftrat. Auf der Gegenseite fehlte der Fohlenelf einiges. Wenig Aggressivität und kaum Druck auf den Gegner. Insgesamt war das zu wenig von den Borussen, die gerade im letzten Drittel blass blieben.
Doch plötzlich führten die Biorussen, weil Schalke sich im Mittelfeld abermals die Kugel klauen ließ und die Borussen direkt nach vorne galoppierten. Thuram machte den Ball im Mittelfeld fest und schickte Neuhaus vor den Strafraum. Der Nationalspieler mit einem Sahnepass zu Wendt, der aus spitzem Winkle vor Rönnow cool blieb und zum 2:1 vollendete (36.). Vier Minuten später setzte Thuram seinen Kopfball an den Querbalken, den Nachschuss versemmelte Jantschke (40.).
Es ging mit einer 2:1-Führung für die Fohlenelf in die Kabine – weil die Borussen von drei Schüssen aufs Tor eben zwei verwandelten, wenngleich die Performance nicht das Gelbe von Ei war. Aber was zählt ist das Ergebnis. Und da lagen die Borussen eben mit einem Tor vorne.
Thuram sorgt für die Vorentscheidung
Zum zweiten Durchgang kam die Fohlenelf unverändert auf den Rasen und holte sich in Person von Thuram gleich mal eine Gelbe Karte ab. Dann gab es wieder einen dieser schnellen Umschaltmomente der Borussen, den die Schalker nur mit einem Foul zu stoppen wussten. Herrmann legte bei einem Konter mit der Hacke ab zu Embolo, der von Thiaw im Lauf gelegt wurde. Rot gab es aber nicht, weil noch ein Schalker dahinter stand und hätte abfangen können (50.).
Zwei Minuten später war es dann aber um Königsblau zum dritten Mal geschehen. Nach Freistoßflanke von Herrmann legte Ginter erst per Kopf ab zu Plea, dessen Versuch Rönnow genau vor die Füße von Thuram ablegte. Der Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten und staubte aus kurzer Distanz zum 3:1 ab (52.). Wiedermal haben die Biorussen eiskalt zugeschlagen. Der Treffer resultierte aus dem bis dahin fünften Schuss aufs Tor. #effektivität.
Rönnow verhindert mehrmals das vierte Tor
Insgesamt eine vereinte Führung für die Fohlenelf, die das Spiel seit dem 2:1 bestimmte. Endgültig den Deckel draufmachen können hätte dann Plea. Doch der Franzose scheiterte mit seinem Schuss an Rönnow (63.). Kurze Zeit später setzte Thuram die Kugel nach einem abermals schönen Konter neben das Tor (64.). Dann visierte Neuhaus das vierte Tor an, doch Rönnow war mit den Fingerspitzen dran (66.). Dann war der Kemper gleich zweimal zur Stelle und klärte gegen Embolo und Plea (69.).
Joker Wolf zieht endgültig den Stecker
Schalke konnte sich also auch bei seinem Schlussmann bedanken, dass es nicht schon längst Schalke 1:4 hieß. Es lief die Schlussviertelstunde im Kühlschrank Borussia-Park und die Borussen, die mittlerweile viermal gewechselt hatten, ließen sich nicht mehr locken und lauerten auf Konter, während Schalke nochmal alles raushaute. Und dann sorgten die Borussen doch noch für den vierten Treffer. Nachdem Herrmann nach Zuspiel von Wolf die Kugel erst an die Latte zimmerte (77.), so machte es Wolf drei Minuten später besser. Nach Schalker Ballverlust schnappte sich Plea die Kugel und legte raus auf Wolf, der flach zum 4:1 einschob (80.).
Damit war zehn Minuten vor Schluss der Drops endgültig gelutscht. Schalke war der Zahn gezogen, die Borussen spielten die Uhr routiniert runter und durften sich am Ende über den vierten Saisonsieg freuen, der unter dem Strich völlig verdient war. Die Fohlenelf hat in den entscheidenden Momenten zugeschlagen und bleibt so in der Tabelle dran an den begehrten Plätzen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lazaro (65. Lainer), Ginter, Jantschke, Wendt – Zakaria (65. Kramer), Neuhaus (81. Bénes) – Herrmann, Embolo (72. Stindl), Thuram (71. Wolf) – Plea
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Elvedi, Lang, Traoré
FC Schalke 04: Rönnow – Ludewig, Kabak, Nastasic, Thiaw – Serdar, Mascarell – Skrzybski (81. Boujellab), Uth, Raman (63. Schöpf) – Hoppe (81. Schuler)
Weiter im Kader: Langer (ETW), Mendel, Stambouli, Bozdogan, Calhanoglu, Mercan
Tore: 1:0 Neuhaus (15.), 1:1 Raman (20.), 2:1 Wendt (36.), 3:1 Thuram (52.), 4:1 Wolf (80.)
Gelbe Karten: Lazaro, Thuram / Ludewig, Serdar, Thiaw, Uth
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: Fehlanzeige (Borussia-Park)