An Toren allen beteiligt: Tim Kleindienst zeigte gegen Bremen eine starke Leistung. Foto: Dirk Päffgen
Borussia Mönchengladbach bleibt auch im dritten Heimspiel in Folge unbesiegt und holte erneut die volle Punktzahl. Gegen den SV Werder Bremen gewannen die Borussen am Sonntagabend völlig verdient mit 4:1. Alassane Plea, Marco Friedl in die eigenen Maschen, Franck Honorat und Kevin Stöger trafen für die Fohlenelf, die vor allem vor der Pause ganz stark aufspielten und schlussendlich als verdienter Sieger vom Platz gingen.
Gerardo Seoane musste gegen Bremen weiterhin auf Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Unterschenkel), Jan Olschowsky (Knieverletzung), Yvandro Sanches Borges (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Luca Netz (Fußverletzung) und Nico Elvedi (muskuläre Probleme im Oberschenkel) verzichten. Rocco Reitz stand hingegen wieder zur Verfügung.
Im Vergleich zum Pokalaus in Frankfurt gab es drei personelle Änderungen: Rocco Reitz, Robin Hack Hack und Alassane Plea standen wieder in der Startelf, dafür mussten Philipp Sander, Florian Neuhaus und Kevin Stöger zunächst auf der Bank Platz nehmen. Darüber hinaus spielten wie gehabt Moritz Nicolas im Tor, Joe Scally, Marvin Friedrich, Ko Itakura und Lukas Ullrich in der Abwehr, Julian Weigl als Kapitän im Zentrum neben Reitz, auf der rechten Außenbahn Franck Honorat und im Sturm Tim Kleindienst.
Beide Teams mit umtriebiger Anfangsphase
Das Spiel startete direkt mit zwei Offensivszenen auf beiden Seiten – Bremen hatte seinen ersten Abschluss in der ersten Spielminute durch Bittencourt, Gladbach kam durch Plea in der zweiten Minute zum ersten Mal in den gegnerischen Strafraum. Dessen Schuss konnte Lynen zur Ecke klären.
Plea leitet Doppelschlag ein
Dann die elfte Minute: Kleindienst ahnt einen Querpass von Lynen in der Bremer Hälfte und eroberte den Ball. Nach Ablage auf Plea kommt der Franzose zum Abschluss, der durch Bittencourt abgefälscht im gegnerischen Kasten landete. 1:0! Und dabei blieb es nicht…
Denn eine Minute später schenkte Bremen erneut den Ball in der eignen Hälfte her. Zetterer spielte den Ball unbedrängt zu Hack auf halblinks, der auf die rechte Seite verlagerte und Honorat fand. Der Franzose legte in die Mitte auf Kleindienst ab, und plötzlich fand der Ball wieder den Weg ins Tor der Bremer, nachdem Friedl den Ball in der Mitte ins eigene Tor lenkte. Der Doppelschlag innerhalb von 81 Sekunden!
Borussia blieb seiner Linie treu
Im Vergleich zu vergangenen Auftritten ließen die Fohlen diesmal jedoch nicht nach. Kleindienst prüfte Zetterer per Volley (20.), der ins Toraus klärte. Beim anschließenden Eckball von Honorat kam Reitz per Kopf an den Ball, der jedoch am Tor vorbeisegelte.
Darüber hinaus waren die Fohlen giftig in den Zweikämpfen und machten es ihren Gästen schwer, Räume zu finden. Gleichsam stellte das Pressing die Bremer immer wieder vor Schwierigkeiten in der eigenen Hälfte. Gefährlich war auch der Eckball in der 28. Minute, bei dem Kleindienst nahezu das 3:0 erzielt hätte, wenn Agu nicht auf der Linie geklärt hätte.
Gladbach offensiv überlegen – Honorat erhöhte auf 3:0
Zwischenfazit nach einer halben Stunde: Das Spiel fand jetzt überwiegend in der Bremer Hälfte statt. Selten kamen die Gäste in Ballbesitz, zu Abschlüssen kamen sie seit der ersten Minute nicht mehr. Umso mehr gelangen Borussia offensive Nadelstiche.
Einer davon in der 45. Minute: Nach einer Bremer Angriffsphase eroberte Borussia den Ball, der zu Kleindienst gelangte. Der Mittelstürmer schickte aus der eigenen Hälfte heraus Honorat ins Laufduell gegen Malatini, der Franzose lief direkt auf Zetterer zu – und versenkte den Ball unten links zum 3:0. Ein Musterkonter kurz vor der Pause, bei dem Kleindienst seinen zweiten Assist des Tages sammelte.
Kurze Zeit später ertönte der Halbzeitpfiff. Die Führung für Borussia war auch in der Höhe verdient, schließlich kontrollierte die Elf vom Niederrhein das Spielgeschehen und zeigte eine offensive Zielstrebigkeit wie lange nicht mehr. Begünstigt durch Bremer Nachlässigkeiten ging es mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die zweite Hälfte.
Chancen für Werder, Kleindienst verpasst die Entscheidung
Und in der war natürlich primär Bremen gefordert, wenngleich die Borussen auch nicht nachlässig werden durften. Auf der Gegenseite durfte Ole Werners Ansprache etwas lauter gewesen sein als sonst, denn seine Mannschaft präsentierte sich nun deutlich wacher. Erst zog Köhn von links aus kurzer Distanz ab, Nicolas parierte (48.), ehe Köhns Schuss erst geblockt werden konnte und Nicolas den Nachschuss von Meister sich hielt (50.). Drei Minuten später hatte der Drops dann endlich gelutscht sein können, doch Kleindienst scheiterte am starken Zetterer (53.).
Bremen war dran, dann macht Stöger den Deckel drauf
Dann wieder Werder. Ducksch visierte das lange Eck an, aber Nicolas lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Die anschließende Ecke brachte nichts ein (57.). Bremen war dran und erarbeitete sich ein Übergewicht. In Tore ummünzen konnten sie es aber nicht.
Stattdessen machte Stöger 23 Minuten vor Schluss alles klar. Nach einem Sahnepass von Reitz über alle hinweg auf Kleindienst, der dann das Auge hat, war es der eingewechselte Stöger, der in der Mitte lauernd flach zum 4:0 einschob (67.).
Topp zum Ehrentreffer, Weiser muss vorzeitig duschen
Damit war die Messe im Borussia-Park zugunsten der Borussen gesungen. Daran änderte sich der Treffer von Topp nichts, der in der 71. Minute zum 1:4 traf. Acht Minuten vor Schluss musste dann Weiser nach einem Foul an Reitz mit Gelb-Rot vom Platz (82.). Die letzte Aktion war dann Bremens Torschütze Topp vorbehalten. Der Rechtsaußen köpfte platziert in Richtung linker Winkel, aber Nicolas holte sich die Kugel sich den Ball mit einer Flugeinlage (87.).
Am Ende blieb es beim auch in der Höhe verdienten 4:1-Sieg für die Borussen, die so alle ihre drei letzten Heimspiele für sich entscheiden konnten n der Tabelle an den Bremern vorbeiziehen und nun 13 Punkte auf der Habenseite haben. Die Borussen haben sich den 4. Saisonsieg gerade durch eine starke erste Halbzeit verdient.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Ullrich (77. Chiarodia), Friedrich, Itakura, Scally – Reitz, Weigl – Honorat (77. Ngoumou), Plea (63. Stöger), Hack (71. Neuhaus) – Kleindienst (71. Čvančara)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Lainer, Sander, Ranos
Werder Bremen: Zetterer – Malanti (46. Veljkovic), Friedl, Pieper (46. Jung) – Weiser, Bittencourt, Lynen, Agu (46. Köhn) – Njinmah (68. Topp), Schmid – Ducksch
Weiter im Kader: Backhaus, Stark, Deman, Stage, Burke
Tore: 1:0 Plea (11), 2:0 Friedl (12. Eigentor), 3:0 Honorat (45.), 4:0 Stöger (67.), 4:1 Topp (75.)
Gelbe Karten: Itakura/ Agu, Weiser, Lynen
Gelb-Rote Karte: Weiser (82., wiederholtes Foulspiel)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 54.042 (Borussia-Park, ausverkauft)