Auf welcher Position wird Tomáš Čvančara in der neuen Spielzeit eingesetzt? Foto: Dirk Päffgen
Der Ausfall von Tim Kleindienst und der bevorstehende Transfer von Alassane Pléa stellen Borussia Mönchengladbach vor Startelf-Probleme. Drei mögliche Szenarien für die Formation zum Saisonauftakt.
Dass Borussia Mönchengladbach einen Ersatz für den wohl wechselnden Alassane Pléa verpflichten wird ist vor allem deshalb naheliegend, da auch Stoßstürmer Tim Kleindienst den Borussen noch eine Weile fehlen wird. Als mögliche Transfers stehen derzeit Shuto Machino von Holstein Kiel und Paul Wanner vom FC Bayern im Raum – beides Spieler, die nicht dem Profil des klassischen Neuners entsprechen.
Szenario 1: Čvančara in der Spitze
Eine Systemänderung schloss Gladbachs Trainer Gerardo Seoane für die neue Saison zuletzt nicht aus. Gut möglich also, dass Borussia wieder im 4-3-3 agiert; mit einer Doppelacht, zwei Flügeln und einem Mittelstürmer. Sollte Machino wie erwartet zu teuer sein und Gladbach bei Wanner ebenfalls leer ausgehen, bleibt den Borussen immer noch Tomáš Čvančara, der vor wenigen Wochen als sicherer Abgangskandidat galt. Doch angesichts der neuen Umstände hat sich die Situation für Čvančara geändert – der Tscheche ist plötzlich wieder im Gespräch als Sturmspitze in der Startelf. Mit Robin Hack und Franck Honorat oder Nathan Ngoumou auf dem Flügel sowie einer möglichen Doppelacht dahinter wäre dies die „günstigste“ Option.
Szenario 2: Rückkehr zur falschen Neun
Vor dem Kleindienst-Transfer hat Gladbach ohne echten Neuner gespielt. Dies könnte zum Saisonauftakt ebenfalls eine Möglichkeit sein; vor allem deshalb, da Kleindienst unangefochten zur Startelf gehört, sobald er wieder fit ist. Mögliche Optionen hierfür gibt es bereits im Kader: In Shio Fukuda und Noah Pesch hat Seoane zwei solcher Spielertypen in den eigenen Reihen, die sich in der Bundesliga allerdings noch beweisen müssen. Auch die potenziellen Transfers Machino und Wanner sind keine klassischen Mittelstürmer und eine Änderung in der Spielweise hervorrufen. Möglich scheint dieses Szenario vor allem deshalb, da Čvančara in seiner Zeit in Gladbach wenig zu überzeugen wusste.
Szenario 3: Ein Kleindienst-Ersatz kommt
Bleibt noch die zuletzt heiß diskutierte Möglichkeit: die der Verpflichtung eines echten Mittelstürmers. Allerdings sind die Optionen hier noch begrenzter als bei der falschen Neun. Beispiel: Igor Matanovic, an dem Gladbach Interesse gehabt haben soll, den es jedoch zum SC Freiburg verschlagen hat wegen der besseren Perspektive. Dennoch werden die Verantwortlichen im Borussia-Park den Markt weiter auf einen wuchtigen Mittelstürmer sondiert haben – dieser könnte dann, ähnlich wie Čvančara im ersten Szenario, ein Eins-zu-eins-Ersatz für Kleindienst sein. Möglicherweise kristallisiert sich beim anschließenden Trainingslager am Tegernsee aber noch eine vierte Option heraus.

