Rocco Reitz spielte gegen Valencia als Kapitän der Fohlenelf. Foto: Dirk Päffgen
Es war ein sehr würdiger Abend zum 125-jährigen Vereinsjubiläum von Borussia. Sportlich und auch auf den Rängen gaben Spieler und Fans ein gelungenes Bild ab. Lediglich die Knieverletzung von Wael Mohya trübte das Bild ein wenig. Roland Virkus äußerte sich außerdem zum Fehlen von Ko Itakura.
Auf die rund 45-minütige Jubiläumszeremonie im Borussia-Park folgte mit einer starken Choreografie, die über die komplette Nordkurve ging und traditionell in schwarz-weiß gehalten wurde, seitens der aktiven Fanszene ein toller Schlussakt. Der Abend und die Feierlichkeiten rund um Borussia Mönchengladbach waren schon vor dem Testspiel gegen den FC Valencia in vollem Gange. Erfrischend und auch losgelöst vom strengen Liga-Alltag durfte man als Fan die Stimmung im ausverkauften Stadion wahrnehmen. Verein und Fans schafften damit einen würdigen Rahmen, um den Mythos Borussia am Geburtstagswochenende aufleben zu lassen.
»Früher hat man von den Legenden die hier herumlaufen Panini-Bilder gesammelt. Es zeigt, wie groß dieser Klub ist. Wir freuen uns sehr, dass dieses Wochenende so gut angenommen wurde«, sagte Roland Virkus zu den Feierlichkeiten. Auch für Trainer Gerardo Seoane freute sich über das Jubiläum: »Es war viel rundherum auch für die Jungs, für die Mannschaft, für alle im Klub. Die Anteilnahme war großartig. Dabei hilft es natürlich, mit dem Resultat einen schönen Abschluss zu finden.«
Borussia beendet Spiel in Unterzahl
Sportlich lief es mit dem 2:0-Sieg auch für die Fohlen. Vor allem in der ersten Halbzeit, speziell in der Anfangsphase, zeigte sich die Mannschaft sehr bissig. Das wusste dem Schweizer Trainer zu gefallen. »Die Kompaktheit, die Bissigkeit war auch ein bisschen ein Thema in der Woche. Wir wollen da eine gute Struktur finden. Ich glaube aber, dass wir offensiv nicht so sorgfältig mit dem Ball waren. Aber was die Intensität und Aggressivität angeht, waren wir bis zum Zeitpunkt wo wir nur noch zu zehnt gespielt haben, voll da.«
Dass die Borussen die Partie mit nur zehn Spieler beenden mussten, hatte einen guten Grund: Wael Mohya wurde rund eine Viertelstunde vor Abpfiff verletzte herausgenommen. »Wir haben einfach nicht so viele Spieler für heute eingerechnet und schon in der Halbzeit durchgetauscht. Trotzdem haben die Jungs es gut verteidigt. Dieses Szenario kann man ohnehin nicht gut trainieren«, erklärte Seoane. Mit einer Diagnose zeigten sich die Fohlen noch vorsichtig. Virkus: »Wir haben noch keine Diagnose. Es sieht so aus, als hätte er sich eine Dehnung des Innenbandes zugezogen; vielleicht auch mehr. Wir schauen morgen weiter, dann haben wir Gewissheit. Wir wollen dem Jungen keinen großen Rucksack auflegen, auch, wenn er Potenzial hat. Wir geben ihm Zeit zu wachsen.«
Es gibt noch unbeantwortete Fragen
Diese Zeit hat Rocco Reitz bereits hinter sich. Der mittlerweile 23-Jährige hat seinen Status als Nachwuchsspieler längst abgelegt und führte die Fohlenelf gegen Valencia sogar als Kapitän auf den Platz. Ein Indiz dafür, dass der Mittelfeldspieler dies nun häufiger machen darf, war dies nicht. Auch auf der Torhüterposition gibt es, zumindest öffentlich, noch ein offenes Rennen. So durften sich Moritz Nicolas und Jonas Omlin am Samstagabend jeweils eine Halbzeit lang beweisen. »Nach dem letzten Test in Brentford setzt sich das Trainerteam zusammen. Dann schauen wir, wer im DFB-Pokal im Tor steht und wer Kapitän ist«, ließ sich Virkus noch nicht in die Karten schauen.
Das ist der Stand bei Itakura
Ähnlich zeigte sich der Geschäftsführer Sport rund um die Gerüchte bei Itakura. Im vorletzten Testspiel war der Japaner nicht im Kader, offiziell wegen eines Infekts. Doch die Gerüchte um einen Wechsel zu Ajax Amsterdam verdichten sich. Ein Angebot haben die Niederländer noch nicht hinterlegt. Virkus: »Ajax hat in den vergangenen Wochen angefragt, aber wir haben noch keine offiziellen Verhandlungen. Wir sind noch weit entfernt davon, dass Ko dort einen Medizincheck macht. Was jetzt passiert kann ich nicht sagen, es sind noch zweieinhalb Wochen Zeit.« Und so müssen sich alle am linken Niederrhein noch etwas Gedulden, bis endgültig alle Fragen beantwortet sind…