Pokalspiel für Borussia »kein Test, sondern unser Saisonstart«

Rocco Reitz trägt am Sonntag die Kapitänsbinde. Foto: Dirk Päffgen

Die Torhüter- und Kapitänsfrage wurde in diesen Tagen beantwortet, demnach ist alles angerichtet für die erste Runde im DFB-Pokal. Borussia ist beim Oberligisten Delmenhorst klarer Favorit. Verzichten müssen die Fohlen neben den Langzeitverletzten auch auf Neuzugang Shuto Machino.

Die Vorbereitung von Borussia Mönchengladbach, die mit den Feierlichkeiten rund um das 125-jährige Vereinsjubiläum ihren Höhepunkt erreichte, ist abgeschlossen. Geklärt wurde in dieser Woche auch, dass Moritz Nicolas als Nummer eins zwischen den Pfosten steht. Tim Kleindienst, derzeit noch verletzt, läuft als Kapitän auf. Am Sonntag hingegen wird sein Stellvertreter Rocco Reitz die Ehre haben. 

Seoane sieht seine Mannschaft im Soll 

Nun wird es beim SV Atlas Delmenhorst zum ersten Mal ernst. Borussias Trainer Gerardo Seoane sieht seine Mannschaft gut vorbereitet. »Es war eine kurze Zeit, aber wir haben es gut hinbekommen, Volumen und Intensität zu steigern, ohne dass sich Spieler verletzt haben. Dadurch, dass wir immer viele Jungs im Training hatten, hat sich ein intensiverer Konkurrenzkampf ergeben und insgesamt ist eine sehr gute Dynamik entstanden«, erklärte der 46-Jährige. 

Mit der Integration von Florian Neuhaus in die erste Mannschaft wurde zumindest auch öffentlich das letzte Störfeuer beseitigt und die Fohlen können halbwegs entspannt in die Saison starten. »Nun muss er sich, wie jeder andere Spieler auch, dem Konkurrenzkampf stellen. Im zentralen Mittelfeld haben wir viele Optionen, daher wird es immer eine Herausforderung sein, die beste Besetzung zu finden«, sagte Seoane in Bezug auf die ‚Causa Neuhaus‘. 

Zwar hat der DFB-Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze, doch alles andere als ein Sieg der Fohlenelf beim krassen Außenseiter wäre eine große Überraschung und zugleich ein herber Rückschlag. Deshalb geht Seoane den Auftakt in die neue Spielzeit seriös an: »Grundsätzlich nehmen wir jeden Gegner extrem ernst und versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten. Das Pokalspiel ist kein Test, sondern unser Saisonstart. Es ist ein Wettkampf mit dem klaren Ziel, in die nächste Runde einzuziehen. Die Spieler müssen sowohl individuell als auch gemeinsam performen. Wir haben selber die Erwartung an uns, ein sehr seriöses Spiel abzuliefern«. 

Mutig und entschlossen vor dem Tor 

In Oldenburg, die Gastgeber mussten aufgrund von Kapazitätsproblemen ausweichen, treffen die beiden Teams zum zweiten Mal im Pokal aufeinander (zuletzt im Januar 1981). »Wir haben Videos analysiert und auch Informationen von einem Scout ausgewertet, der bei einem Spiel des Gegners vor Ort war. Auf dieser Grundlage erarbeiten wir während der Woche unsere Lösungen. Wir wollen das Spiel kontrollieren, brauchen aber auch offensive Lösungen, um gegen einen kompakten, diszipliniert verteidigenden Gegner erfolgreich zu sein. Dabei ist es wichtig, die Breite und Tiefe unseres Kaders zu nutzen und die Gefahren des Gegners klar zu erkennen«, äußerte sich Borussias Trainer zur Vorbereitung. Von seiner Mannschaft fordert er, »im letzten Drittel noch mutiger, entschlossener und präziser zu sein, um mehr Torgefahr zu erzeugen.«

Helfen wir dabei eben nicht Kleindienst, der nach seiner OP noch weiter ausfällt. Auch die restlichen Personalien sind schnell geklärt: »Wir haben mit Nathan Ngoumou, Wael Mohya  sowie Tim Kleindienst drei Langzeitverletzte. Niklas Swider ist krank und wird uns noch zwei, drei Wochen fehlen. Shuto Machino ist noch im Aufbau. Wir hoffen, dass wir ihn nächste Woche ins Teamtraining teilintegrieren können. Ansonsten stehen uns am Sonntag alle Spieler zur Verfügung«, berichtete Seoane. 

Zwar sind die wichtigsten Fragen geklärt, dennoch wird es spannend zu sehen, wie und vor allem wen Seoane im ersten Pflichtspiel der neuen Saison spielen lässt. Verfolgen dürfen das neben den Zuschauern vor den TV-Geräten rund 10.000 mitgereiste Fans der Fohlenelf.