Borussia kommt mit blauem Auge davon – »Wünscht man sich als Bundesligist nicht«

Nico Elvedi erlöste die Borussen beim SV Atlas Delmenhorst. Foto: Dirk Päffgen

Das war ein hartes Stück Arbeit für Borussia: Die Fohlen zitterten sich am Sonntagnachmittag förmlich in die zweite Pokalrunde. Offensiv wurden die Chancen zu leichtfertig vergeben, defensiv war die Fohlenelf teilweise noch nicht sattelfest. Das wussten auch die Verantwortlichen. Die Reaktionen in unserem Nachbericht. 

Delmenhorst stellt Borussia vor Herausforderungen 

So richtig erstklassig waren in der ersten Runde des DFB-Pokals zwischen dem SV Atlas Delmenhorst und Borussia Mönchengladbach wohl nur die 11.000 mitgereisten Fans vom linken Niederrhein. Ansonsten war das Geschehen auf dem Platz eine äußerst zähe Angelegenheit. »Atlas hat es uns schwer gemacht: sehr aggressiv gegen den Ball, in jedem Zweikampf giftig, immer bemüht, uns zu stören. Sie haben eine starke Leistung gezeigt, davor kann man nur den Hut ziehen«, gestand Rocco Reitz. Der 23-Jährige führte Borussia erstmals als Kapitän auf dem Platz und vertrat den verletzten Tim Kleindienst. 

Zwar ging der dreimalige Pokalsieger in Halbzeit eins gleich zweimal in Führung, die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber hatten jeweils eine Antwort parat. 

»Aufgrund des Spielverlaufs mussten wir ein bisschen zittern, deshalb sind wir froh, dass wir weitergekommen sind. Das ist das, was im Pokal am Ende zählt«, sagte Reitz. Teilweise war es allerdings viel zu spannend, denn vor allem in der Defensive offenbarten die Fohlen eine Woche vor dem Liga-Start noch deutliche Schwächen. Hinzu kam auch noch, dass Neuzugang Kevin Diks kurz vor dem Pausenpfiff verletzt ausgewechselt wurde. 

Unnötig spannend gemacht 

Borussias Trainer Gerardo Seoane hatte »gemischte Gefühle über unsere Leistung, aber am Ende bin ich zufrieden, dass wir eine Runde weiter sind«. Vor dem Spiel sorgte der Schweizer für ein kleines Ausrufezeichen, als er Philipp Sander für Julian Weigl gab. »Natürlich war das nicht der Spielverlauf, den wir uns vorgestellt hatten. So ein enges Spiel bis zum Schluss wünscht man sich als Bundesligist nicht. Wir haben insgesamt sehr viel liegen lassen, hatten zahlreiche Torchancen, da war einiges an Ungenauigkeit dabei, ein bisschen Pech, aber auch ein Torhüter, der stark gehalten hat. Es wäre sicher möglich gewesen, das eine oder andere Tor früher zu machen und die Partie früher in die richtigen Bahnen zu lenken«, resümierte der 46-Jährige. 

Zwar erlöste Elvedi mit dem dritten Treffer die Fohlenelf, der Mann des Spiels hieß jedoch Hack. Der 26-Jährige erzielte zwei Tore und wurde nach der Partie völlig zurecht als ‚Spieler des Spiels‘ ausgezeichnet. In einer durchwachsenen Offensivleistung war der Mittelfeldspieler noch einer der positiveren Erscheinungen. »m Endeffekt sind wir eine Runde weiter. Das ist das Einzige, was zählt. Ich persönlich bin natürlich froh, dass ich zweimal treffen konnte und freue mich jetzt auf den Ligastart nächste Woche.« 

Am Sonntagabend kommt Aufsteiger Hamburg in den Borussia-Park. Zwar bekleckerte der HSV sich in der ersten Runde des DFB-Pokals auch nicht mit Ruhm, auf Seiten von Borussia ist jedoch eine große Leistungssteigerung erforderlich. Bis dahin muss Seoane noch an einigen Stellschrauben drehen.