Haris Tabaković und die Borussen blieben blass gegen den HSV. Foto: Dirk Päffgen
Borussia Mönchengladbach ist mit einem Remis in die 63. Bundesliga-Saison gestartet. Am frühen Sonntagabend trennten sich die Borussen und der Hamburger SV 0:0-Unentschieden. Besonders offensiv fehlte es bei der Fohlenelf am nötigen Tempo und Ideenreichtum.
Borussias Trainer Gerardo Seoane musste im ersten Saisonspiel weiterhin auf Shuto Machino (Aufbautraining), Niklas Swider (krank), Wael Mohya (Innenbandteilruptur) und die beiden Langzeitverletzten Tim Kleindienst (Reha nach Knieverletzung) und Nathan Ngoumou (Reha nach Achillessehnenriss) verzichten.
Der erst am Samstag verpflichtete Giovanni Reyna stand unterdessen noch nicht im Aufgebot. Dafür aber der wiedergenesene Shuto Machino, der zum nächst auf der Bank Platz nahm. Nicht im Aufgebot stand Julian Weigl, der für Gespräche mit einem anderen Klub freigestellt wurde. Im Vergleich zum Pokalspiel in Oldenburg nahm Seoane lediglich eine Änderung in der Startelf vor: Fabio Chiarodia verteidigte anstelle von Kevin Diks.
HSV startet mutig, Fohlen halten dicht
Bei optimalen äußerlichen Bedingungen hatte der Hamburger SV die erste Offensivaktion. Nach einer Hereinhabe von Sahiti kam Königsdörffer an den Ball. Sein Schuss aus der Drehung wurde geblockt. Die folgende Ecke brachte nichts ein (2.). Drei Minuten später gabs die nächste Ecke für den HSV, die aber ebenso nichts einbrachte (5.). Aber das zeigte: Der Bundesliga-Rückkerher versteckte sich in der Anfangsphase nicht.
Es dauerte etwas, ehe sich die Borussen befreien und das Heft in die Hand nehmen konnten. Dann spielten sie auch mit, einen gefährlich Torschuss gab es aber auch nach einer Viertelstunde noch nicht zu notieren. Dafür fehlten bei den Angriffen dann die nötigen Ideen und Power. Dann gab es die erste Ecke für die Fohlen, Tabakovićs Kopfball verfehlte das Ziel um einige Meter (16.).
Honorat scheitet an Heuer Fernandes, Tabaković verfehlt knapp
Der HSV drücke zu Beginn mächtig aufs Gaspedal und versuchte, die Borussen zu überraschen. Doch die Fohlen verteidigten aufmerksam und wussten die Angriffe zu entschärfen. Es dauerte bis zur 28. Minute, ehe die Borussen die beste Möglichkeit hatten. Nach öffnendem Pass von Reitz und Zuspiel von Stöger zog Honorat mit Schmackes aus leicht spitzem Winkel ab, Heuer Fernandes war aber zur Stelle (28.).
Dann gab es zehn Minuten herzlich wenig, ehe die Borussen einen schneller Konter fuhren. Honorat wurde blitzschnell und mit einem langen Pass in Richtung Grundlinie geschickt, dieser suchte in der Mitte Tabaković – doch vor ihm konnte ein Hamburger klären (38.). Eine Minute vor der Pause die große Möglichkeit zur Führung für die Fohlen. Hack ließ auf links seine Gegenspieler stehen und flankte in die Mitte, wo Tabaković seinen Kopfball nur knapp am langen Pfosten vorgesetzte (44.).
So ging es torlos in die Kabinen. Der HSV startete richtig gut, die erste Viertelstunde gehörte klar den Hanseaten, die in einigen Sequenzen hoch und wirkungsvoll anliefen. Danach übernahmen aber die Fohlen mit mehr Ballbesitz und deutlich mehr Passpiel die Kontrolle und hatten durch Honorat die bislang größte Chance des Spiels. Noch Luft nach oben hatten aber beide Teams durchaus.
Reitz scheitert zweimal an Heuer Fernandes
Zum zweiten Durchgang kamen beide Teams unverändert auf den Rasen. Im Gegensatz zur ersten Hälfte ging es nach Wiederanpfiff gemächlich los. Die Fohlen ließen die Kugel laufen, kamt aber nicht so richtig nach vorne. Nach etwas über einer Stunde fasste sich dann Reitz ein Herz, den satten Schuss wusste Heuer Fernandes zu klären (61.). Vier Minuten später wieder das Duell Reitz gegen Heuer Fernandes – erneut hatte der HSV-Keeper die Nase vorn (65.). Dann meldete sich der HSV zu Wort. Rössing-Lelesiit zog aus der Distanz an, Nicolas konnte zur Ecke abwehren (68.).
Die Borussen hatten nach wie vor mehr Ballbesitz, nach vorne war das allerdings sehr wenig. Mittlerweile lief die Schlussviertelstunde und Seoane brachte in den Neuzugängen Machino und Castrop nochmal frische Kräfte.
Eine Minute vor Schluss dann eine Schrecksekunde für die Borussen, als die Kugel im Netz zappelte, doch der vermeintliche Lucky-Punch durch Mikelbrencis wurde aufgrund von Abseits zurückgenommen (89.). In der sechsminütigen Nachspielzeit hatte Diks noch eine große Möglichkeit für den Lucky-Punch, doch sein Kopfball landete links neben dem Pfosten (90.+3)
Am Ende blieb es also beim torlosen Remis, mit der Aufsteiger aus der Hansestadt sicherlich gut leben kann, für die Fohlenelf ist das aber sicherlich zu wenig. Apropos. Defensiv war das okay, aber im Offensivspiel war das deutlich zu wenig. Da fehlte es an Tempo und Ideen, um dem Aufsteiger gefährlich zu werden. Und auch die Außenverteidiger um Joe Scally machten zu wenig Dampf. Ebenso wenig wie Kevin Stöger, der Giuseppe Reyna im Nacken spüren dürfte…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Chiarodia (77. Diks), Ullrich (77. Netz) – Reitz, Sander (83. Castrop) – Honorat, Stöger (66. Neuhaus), Hack – Tabaković (83. Machino)
Weiter im Kader: Omlin (ETW), Friedrich, Fraulo, Ranos
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Omari, Elfadil, Torunarigha – Gocholeishvili (86. Mikelbrencis), Capaldo (86. Meffert), Remberg, Muheim – Sahiti (66. Philippe), Rössing-Lelesiit (74. Dompé) – Königsdörfer (74. Poulsen)
Weiter im Kader: Peretz (ETW), Ramos, Soumahoro, Stange
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Reitz, Scally / Capaldo
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Stadion: 54.042 (Borussia-Park, ausverkauft)