Borussia gegen Bremen auf der Suche »nach dem richtigen Mix«

Voller Fokus auf den ersten Saisonsieg. Foto: Dirk Päffgen

Bislang verlief die neue Bundesliga-Saison für die Fohlen eher glücklos. Deshalb möchte Borussia am Sonntagabend gegen Bremen endlich den ersten Sieg feiern. Saisonübergreifend konnte die Fohlenelf keines der vier letzten Heimspiele gewinnen. Damit der ‚Dreier‘ gelingt, muss die Elf vom Niederrhein das Toreschießen wieder lernen. 

Das Rezept ist einfach: Chancen nutzen 

Zwei Spiele, ein Punkt und null Tore: Das ist die nüchterne Bilanz von Borussia Mönchengladbach in der noch sehr jungen Liga-Spielzeit. Positiv war nach der Nullnummer gegen den HSV zumindest die Leistungssteigerung beim VfB Stuttgart. Gebracht hat es bekanntlich nichts, da die Fohlen das Tor nicht trafen. »Auf die jüngste Leistung in Stuttgart können wir aufbauen, aber es muss vor allem im letzten Drittel noch mehr dazu kommen. Wir müssen Vertikalität entwickeln, um Fehler beim Gegner zu provozieren«, sagte Borussias Trainer Gerardo Seoane. 

Um gegen den SV Werder Bremen endlich den ersten Saisonsieg einzufahren, ist eine deutlich effizientere Spielweise nötig. »Wir müssen weiterhin Situationen kreieren, jedoch die Abschlusszonen besser und aktiver besetzen. Wir müssen schneller nachrücken, auch für zweite Bälle. Zudem effizienter werden im letzten Pass, in der Genauigkeit und auch bei Standardsituationen. Wir hatten in den ersten beiden Spielen genügend Situationen, um zum Torerfolg zu kommen, und hoffen, dass wir das am Sonntag besser machen. Wir wollen die defensive Stabilität behalten und offensiv noch mehr Entschlossenheit und Genauigkeit im Abschluss zeigen«, ging Seoane auf die Defizite ein. Dabei ist es dem Schweizer egal, »wer schlussendlich die Tore schießt«.

Die Frage nach dem ‚wie‘ beantwortete Seoane auch. Sein Vorschlag: Kopfball – Flanke – Tor. »Wenn Haris Tabaković auf dem Platz steht, kommen ausdrehende Flanken von Franck Honorat und eindrehende Flanken von Robin Hack. Das ist ein Mittel, das wir in der Vergangenheit viel genutzt haben. Haris ist darauf angewiesen, dass diese beiden Spieler, die Außenverteidiger und auch der Zehner die Bälle so anliefern, dass er sein Kopfballspiel einsetzen kann. In Stuttgart hat er kurzfristig gefehlt. Deshalb haben wir dort weniger hohe Flanken geschlagen und stattdessen flache Steckpässe und Überzahlsituationen im engen Raum erzeugt«, erklärte der 46-Jährige. 

Borussia mit guter Bilanz gegen Bremen

Bremen erwischte, ähnlich wie die Fohlenelf, einen komplizierten Saisonstart. Dennoch kommt Werder nach dem fulminanten Comeback und dem 3:3 gegen Leverkusen mit etwas Rückenwind an den linken Niederrhein. »Werder Bremen ist eine Mannschaft, die eine gute spielerische Linie zeigt und dynamisch vertikal spielen will. Im letzten Spiel gegen Leverkusen war die Aufholjagd in numerischer Unterzahl ein wichtiges Zeichen für die Moral. Das 3:3 fühlte sich für sie wie ein Sieg an. Die Bremer haben den einen oder anderen Qualitätsspieler in ihren Reihen, der gut zu ihrer Art, aktiv und mutig zu spielen, passt«, gab Seoane einen Ausblick zum kommenden Gegner.

Mut machen sollte den Borussen die Statistik: Borussia ist gegen Bremen seit fünf Liga-Spielen ungeschlagen, so lange, wie gegen keinen anderen Bundesligisten. Hinzu kommt, dass Werder keines der letzten 13 Auswärtsspiele im Borussia-Park gewann. 

Für die Abschlusspartie des dritten Spieltages kann Seoane wieder auf mehr Spieler zurückgreifen. Der Trainer: »Auf der einen Seite ist es positiv, dass uns momentan viele Spieler zur Verfügung stehen und in guter Form sind. Außer den beiden Langzeitverletzten Nathan Ngoumou und Tim Kleindienst sowie Wael Mohya und Niklas Swider sind derzeit alle Spieler an Bord. Das wird nicht immer so sein. Wir brauchen die Breite des Kaders, nicht nur Quantität, sondern auch Qualität. Es wird immer auch harte Entscheidungen geben. Das heißt nicht, dass ein Spieler nicht gut trainiert hat oder dass wir nicht an ihn glauben.« Egal, wer am Sonntag auf dem Platz steht: Alles andere als der erste Saisonsieg wäre der nächste Dämpfer.