VollGAS-Analyse nach Union: Gladbach weiß wenig mit dem Ball anzufangen

Florian Neuhaus und die Borussen zeigten sich gegen Union offensiv harmlos. Archivfoto: Dirk Päffgen

Eine schlechte Viertelstunde zu Beginn ist laut Borussias Trainer Eugen Polanski mitverantwortlich gewesen für die 1:3-Pleite bei Union Berlin. Doch lief auch danach wenig so, wie es sich die Borussen erhofften. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase aus Mönchengladbach.

Dass selbst ein Punktgewinn bei Union Berlin nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gewesen wäre, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen, ist sowohl Spielern als auch Fans von Borussia Mönchengladbach bestens bewusst. Doch selbst dieser rückte bei der Niederlage gegen Union Berlin am vergangenen Freitag schnell in das Unerreichbare. Nur drei Minuten dauerte es – und die Berliner versetzten Gladbach den ersten Nackenschlag.

Trotz Ballbesitz keine Dominanz

Jetzt müsste man davon ausgehen, dass die Gastgeber einen generell dominanten Auftritt hingelegt hätten, schließlich kann das Argument der mangelnden mentalen Frische auf Seiten der Borussen nicht gelten für das frühe Gegentor – zwei Wochen Länderspielpause lagen zwischen dem Freitagabendspiel an der Alten Försterei und dem 0:0 daheim gegen den SC Freiburg. Genug Zeit also, um vom Anpfiff weg hellwach zu sein. 

Vielmehr zeigte sich im Verlauf des Spiels das, was sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht: Gladbach wusste selbst nichts mit dem Ball anzufangen und tat sich schwer gegen Unions dichte Defensivreihen. 60 % Ballbesitz hatten die Borussen über die gesamte Spieldauer, somit kontrollierten sie das Geschehen überwiegend, zumindest in der Theorie. Mit VollGAS ging es dennoch nicht in Richtung des gegnerischen Tores.

Hohe Passquote, niedriger Ertrag

In der Praxis zeigte sich vielmehr: Trotz des Ballbesitzplus gelangen Gladbach gerade einmal zwei Schüsse auf den Kasten von Frederik Rönnow. Einer davon fand dank Haris Tabakovic den Weg ins Tor, doch blieb der Borussensturm ansonsten zu harmlos. Union hingegen machte aus wenig viel; die Berliner schossen gar fünfmal auf das Tor von Moritz Nicolas, und selbst bei den Schüssen neben das Tor führten sie ihre Gäste mit neun zu sechs vor. 

An der Passicherheit lag das nicht, schließlich lagen hier die Borussen mit 84 % vor den Unionern mit 71 %. Zur Einordnung: In der Bundesliga belegt Gladbach mit durchschnittlich 85 % Passquote auf dem fünften Platz und ist damit eine der passsichersten Mannschaften in der Liga. Vielmehr mangelt es dem Team von Eugen Polanski an der nötigen Kreativität und Durchschlagskraft in der Offensive.

Gladbach klarer Underdog gegen Bayern

Das Fehlen von Tim Kleindienst und Robin Hack tut dabei sein Übriges. Doch gegen den FC Bayern wird niemand einen Punktgewinn erwarten; vielmehr wird das kommende Spiel als Test dafür dienen, wie gut die Borussen trotz der klaren Rolle als Underdog standhalten können.