Die Fohlen wehrten sich nach Kräften gegen die übermächtigen Bayern. Foto: Dirk Päffgen
Borussia war beim 0:3 gegen die Bayern komplett chancenlos. Zwar wehrten sich die Fohlen über weite Strecken des Spiels stark, doch in Unterzahl gingen irgendwann die Kräfte aus. Dennoch sahen die Verantwortlichen auch positive Ansätze und ordneten die Niederlage entsprechend ein.
Eine beachtliche Leistung
Letztlich war es eine sehr deutliche Angelegenheit zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München. Die dezimierten Fohlen brachten es mit einem Spieler weniger auf gerade einmal einen Torschuss, während die Gäste 27 Versuche abgaben. »Wenn man ab der 19. Minute in Unterzahl gegen den FC Bayern spielt, der momentan in einer überragenden Form ist, muss schon sehr viel zusammenpassen, um die Null zu halten«, sagte Yannick Engelhardt. Und auch Philipp Sander wusste, dass »der Platzverweis uns natürlich nicht in die Karten gespielt und das Spiel deutlich erschwert hat«. Nach Videobeweis musste Jens Castrop das Feld bereits in der 19. Minute verlassen und erwies seiner Mannschaft mit einer unnötigen Aktion an der Seitenlinie einen Bärendienst.
Das Abwehrbollwerk gegen die deutschen Rekordmeister hielt lange Stand und so durfte es durchaus als Teilerfolg gewertet werden, dass Borussia mit einem 0:0 in die Pause ging. »Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir defensiv eine sehr starke Leistung gezeigt. Natürlich hatten wir gleich in der ersten Minute Glück, dass die Bayern ihre große Chance nicht genutzt haben. Danach aber haben wir uns richtig in die Partie gekämpft. Uns war klar, dass wir nicht viel Ballbesitz haben würden – schon gar nicht in Unterzahl gegen so einen Gegner. Doch gegen den Ball haben wir gezeigt, was wir können«, äußerte sich Kevin Stöger. Moritz Nicolas fügte hinzu: »Besonders in der ersten Halbzeit haben wir enorm viel gearbeitet und mit großer Leidenschaft verteidigt. Jeder ist für den anderen gelaufen und hat alles reingeworfen – genau diese Einstellung wird uns auch in den kommenden Wochen weiterhelfen«.
Polanski lobt Einsatz und Moral der Mannschaft
Irgendwann hielten die Fohlen dem immer größer werdenden Druck der Bayern jedoch nicht mehr Stand und es machte sich bemerkbar, dass ein Spieler weniger auf dem Feld stand. »Nach der Pause haben die Bayern dann umgestellt, den Druck noch einmal deutlich erhöht und das letztlich zu drei Toren ausgenutzt«, erklärte Stöger. Der Österreicher hatte beim Stand von 2:0 sogar noch die Chance, die Fohlen durch einen Elfmeter auf ein Tor ranzubringen, doch er vergab. »Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto schwieriger wurde es, weil irgendwann die Kräfte nachließen. Die Mentalität, die wir gezeigt haben, müssen wir auf jedes Spiel ummünzen. Wir wollten den Fans und dem gesamten Umfeld zeigen, dass wir mit Herz und Leidenschaft spielen und alles dafür geben, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen«, blickte Engelhardt nach vorne.
Eugen Polanski schaffte es auch im fünften Anlauf nicht, die Fohlen wieder zurück auf die Siegerstraße zu bringen. Dennoch ordnete Borussias Trainer die Partie gegen die Bayern richtig ein. »Unser Ziel war es, die Bayern nicht gut aussehen zu lassen. Das ist uns über weite Strecken sehr gut gelungen. Wir haben stark verteidigt, vor allem wenn man berücksichtigt, dass wir mit Nachspielzeit mehr als 80 Minuten in Unterzahl gespielt haben. Auf dieser Leistung können wir definitiv aufbauen. Natürlich bin ich nicht glücklich über die Niederlage, aber ich bin extrem stolz darauf, wie sich die Mannschaft präsentiert hat. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war über die gesamte Partie hinweg sehr gut. Daraus können wir mit Blick auf die kommenden Spiele extrem viel mitnehmen.«
Nächste Chance wartet schon
Schon am Dienstagabend unternehmen die Fohlen den nächsten Versuch, den zweiten Pflichtspielsieg der Saison einzufahren. Im DFB-Pokal wartet mit dem Karlsruher SC ein hartes Brett. Der KSC belegt in der zweiten Liga derzeit den sechsten Platz und ist auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Angesichts der aktuell sportlich prekären Lage am linken Niederrhein, wird es vermutlich ein Duell auf Augenhöhe. Sportlich und auch wirtschaftlich wäre es extrem wichtig, im Borussia-Park nochmals jubeln zu dürfen.

