Kleine Erfolgsserie »darf nicht bedeuten, über allem zu schweben«

Erwischt Borussia wieder so einen Sahnetag wie im Derby? Foto: Dirk Päffgen

Am Samstag sitzt Eugen Polanski erstmals ganz offiziell als Chefcouch auf der Bank von Borussia. In Heidenheim wollen die Fohlen an ihre Serie von zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Folge anknüpfen. Beim Duell mit dem Tabellenletzten kehrt Robin Hack wieder zurück, hinter Tim Kleindienst steht noch ein kleines Fragezeichen. 

Polanski ein »Gesicht des Vereins«

In der Länderspielpause machte Borussia Mönchengladbach ‚Nägel mit Köpfen‘ und stattete Polanski mit einem Vertrag als Cheftrainer bis 2028 aus. Der 39-Jährige ist »maximal motiviert, eine erfolgreiche Zeit zu prägen.« Von seiner zuletzt erfolgreichen Linie möchte Polanski aber nicht abweichen. »Dabei will ich aber gar nicht so viel ändern zu dem, was ich bisher gemacht habe, sondern eher das Bisherige bestärken. Großen Druck verspüre ich dabei nicht.« Für den ehemaligen Spieler der Fohlenelf bedeutet es weitaus mehr, als nur an der Seitenlinie zu stehen. »Aus meiner Sicht ist es nicht nur wichtig für einen Klub, Spieler auszubilden, sondern auch Verantwortliche, wie zum Beispiel Trainer. Ich bin extrem dankbar, dass ich hier meinen bisherigen Weg gehen konnte, Fehler machen und mich entwickeln durfte.«

Rouven Schröder bezeichnete die Gespräche als »respekt- und vertrauensvoll.« Für den Head of Sports bei Borussia ist »Eugen ein Gesicht des Vereins, der Wunsch war recht klar, mit ihm als Cheftrainer weiterarbeiten zu wollen.« Schröder »gefällt die Art und Weise, wie er mit den Jungs umgeht, wie er Erfolge bewertet und Kritik aufnimmt, wie er sich Gedanken macht und kreativ ist. Die Mannschaft folgt ihm bedingungslos. All das gibt mir ein gutes Gefühl. Wir sind richtig guter Dinge, dass wir hier einen Trainer haben, der den Klub lebt und die Jungs prägt.«

Fohlen wollen nicht zur Überheblichkeit neigen 

Die Beförderung verdiente sich Polanski vor allem in den letzten drei Spielen, als er die über ein halbes Jahr sieglosen Fohlen wieder auf die Siegerstraße zurückführte. In den Wochen bis zur Winterpause geht es darum, die Leistungen auch nachhaltig auf den Platz bringen. Deshalb wollen sich die Fohlen in Heidenheim nun endgültig aus dem Tabellenkeller befreien. 

Zwar rangiert Heidenheim auf dem letzten Platz, doch davon möchte sich Borussias Trainer nicht blenden lassen. »Heidenheim ist ein gefährlicher Gegner, der Tabellenplatz ist nicht aussagekräftig und die Niederlage in Leverkusen wird ein Ansporn sein, es besser zu machen. In Frank Schmidt haben sie einen erfahrenen Trainer, der weiß, worauf es ankommt und wie er sein Team für das Duell heiß machen kann. Wir stellen uns auf ein hartes Spiel ein, das wir mit unseren Mitteln gestalten und gewinnen wollen. Wir wollen das Selbstbewusstsein aus den vergangenen Siegen mitnehmen, aber das darf nicht bedeuten, über allem zu schweben. Wir müssen auch demütig bleiben«, erklärte Polanski. 

Kleindienst vor Rückkehr? 

Demut und Geduld zeigte in den letzten Monaten auch Kleindienst. Borussias Kapitän fiel monatelang mit einer Verletzung aus und kämpfte sich Stück für Stück zurück. Am Samstag könnte er bei seinem alten Arbeitgeber erstmals wieder im Kader der Fohlenelf stehen. Dabei machte Polanski aber kein Geheimnis daraus, dass der Nationalspieler nicht das komplette Spiel absolviert. »90 Minuten wird er sicherlich nicht spielen. Es ist eine spezielle Situation, weil Tim unser Kapitän und ein Führungsspieler ist, der über große Qualität verfügt und uns auch als Typ einen Mehrwert bringt. Daher bin ich sehr froh, dass er zurück ist. Ob er tatsächlich schon dabei sein kann, müssen wir relativ kurzfristig entscheiden«, gab Polanski bekannt. 

Definitiv dabei ist Hack, der für die Offensive eine weitere Option darstellt. Polanski zum Kader: »Zum einen sind alle Nationalspieler zurückgekehrt. Darüber hinaus ist Robin Hack wieder dabei, Tim Kleindienst ist auf einem sehr guten Weg. Jens Castrop kehrt nach seiner Rotsperre zurück. Philipp Sander hat sich leider einen Muskelfaserriss zugezogen und wird ausfallen. Jonas Omlin (Adduktorenprobleme), Nathan Ngoumou (Reha) und Fabio Chiarodia (Muskelbündelriss im Oberschenkel) stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Zudem fällt Jan Urbich aus, der Pfeiffersches Drüsenfieber hat.«