Borussias Offensive kommt langsam ins Rollen. Foto: Dirk Päffgen
Zu Beginn der Saison war das Toreschießen Gladbachs größte Baustelle, inzwischen sind die Borussen zu einer regelrechten Tormaschine geworden. Was den Borussen-Sturm inzwischen ausmacht: Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase aus Mönchengladbach.
Ohne eigenen Treffer verliefen die ersten drei Spieltage der aktuellen Saison für Borussia Mönchengladbach. Erst am vierten Spieltag, dem ersten Spiel unter Eugen Polanskis Leitung, war der Bann gebrochen – beim Last-Minute-Ausgleich von Haris Tabakovic zum 1:1 bei Bayer Leverkusen. Doch auch danach war das Toreschießen erstmal keine der Stärken der Borussen, mit Ausnahme der 4:6-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt am fünften Spieltag, nachdem die Gäste nach ihrer 6:0-Führung mindestens einen Gang zurückschalteten.
Zwei frühe Treffer leiteten Trendwende ein
Mit dem Heimsieg im Pokal gegen den Karlsruher SC wurde schließlich die Trendwende eingeleitet. Shuto Machino traf dort bereits in der dritten Minute zur Führung, ehe Nico Elvedi nach der Pause und Tabakovic kurz vor Schluss den Deckel auf die Partie setzten. Seitdem erzielte Gladbach in keinem der drei darauffolgenden Spiele weniger als drei Treffer.
Den Frühstart wie gegen Karlsruhe wiederholte das Team von Polanski ein paar Tage später auf St. Pauli; Tabakovic erzielte dort bereits in der 15. Minute das 1:0 und eröffnete das Vier-Tore-Spiel der Borussen. Dabei fiel auch der zweite Treffer zu einem entscheidenden Zeitpunkt – unmittelbar vor der Pause in der 40. Minute, als es erneut Tabakovic war, der Gladbach mit einem komfortablen Vorsprung in die Kabine gehen schickte, ehe die Borussen nach dem Seitenwechsel erneut doppelt trafen.
Gladbach trifft auch per Konter und nach Standards
Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff traf auch Philipp Sander gegen den 1. FC Köln, genauer in der zweiten Minute der Nachspielzeit, wieder zum wichtigen Zeitpunkt. Der Unterschied zum Saisonstart ist also nicht nur, dass Gladbach an sich plötzlich trifft, sondern auch, wann und wie die Borussen ihre Tore erzielen. Standards spielen hier eine Rolle, ebenso wie Konter – gegen Köln erhöhte Kevin Diks per Elfmeter zum 2:0, ebenso wie gegen Heidenheim, wo Diks wieder in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auf 1:0 per Elfmeter stellte.
Nimmt man die Tore von Sander gegen Köln und Elvedi gegen Karlsruhe hinzu, waren es vier der letzten 13 Treffer seit dem Pokalspiel, die nach Standards beziehungsweise per Elfmeter fielen. Drei weitere Tore – Tabakovics 3:0 jeweils gegen den KSC und gegen Köln sowie Machinos 3:0 auf St. Pauli – fielen nach Kontern, die restlichen sechs aus dem Spiel heraus. Deutlich wird: Seit Polanski im Amt ist, ist Gladbach deutlich variabler geworden, sowohl in der Torerzielung als auch in der Herangehensweise.
Polanski macht Borussia unberechenbar
Das zeigt sich besonders im Vergleich der beiden letzten Spiele: Überließen die Borussen den Kölnern, die im Derby 64 Prozent Ballbesitz hatten, weitgehend das Spiel, rissen sie die Spielkontrolle in Heidenheim wiederum an sich, als sie knapp mehr als die Hälfte der Zeit den Ball hatten und daraus 16 Torschüsse bei 2,18 xGoals herausspielten. Polanski und seinem Trainerteam gelingt es, der Mannschaft einen gewisse Überraschungsfaktor zu verleihen, was es den Gegner das Spiel gegen Gladbach erschwert.
Zu erwarten ist, dass die Mannschaft im kommenden Heimspiel gegen RB Leipzig am Freitag erneut aus einer defensiven Kompaktheit auf Konter lauern wird. Mit Sicherheit sagen kann man es derzeit jedoch nicht – zu unberechenbar sind die Borussen unter Polanski geworden.


