Auf dem Prüfstand: Wie Gladbach in der Zukunft spielen könnte

Wael Mohya gehört zu den Juwelen und Perspektivspielern bei Borussia. Foto: Dirk Päffgen

Mit dem Einsatz von Talenten und Nachwuchsspielern machte sich Eugen Polanski bei seinem Amtsantritt schon beliebt bei den Fans von Borussia Mönchengladbach. Wer von ihnen die zukünftige Startelf der Borussen prägen könnte: Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach.

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Oscar Fraulo kam am Dienstagabend nicht zu einem Einsatz beim Pokalspiel gegen den FC St. Pauli. Dabei durfte sich der Däne im Vorfeld durchaus Hoffnungen machen, als Ersatz für Jens Castrop auf der rechten Schiene aufgeboten zu werden – schließlich schien Fraulo unter Polanski zumindest als Joker gefragt zu sein, zudem traf er Anfang November beim Auswärtssieg auf St. Pauli nach seiner Einwechslung zum 4:0. 

Castrop und Reyna für das Mittelfeld

 Dennoch blieb Fraulo gegen St. Pauli nur auf der Bank. Ob er in Zukunft häufiger zum Einsatz kommt ist offen, doch scheint seine Chance unter Polanski deutlich größer geworden zu sein. Ordnet man Fraulo der zweiten Reihe zu, zählt Castrop bei Borussia längst zum Kreis der ersten Elf und wird wohl mittelfristig eines der Gesichter des „neuen“ Gladbach unter Polanski und der sportlichen Leitung von Rouven Schröder sein. Seine Variabilität ist dabei eine seiner größten Stärken – im 3-5-2 bliebe ihm wohl die rechte Schiene, aber auch auf der Doppelzehn hat sich Castrop bewährt.

Dort durfte am Dienstag auch Giovanni Reyna spielen. Und auch, wenn der US-Amerikaner wie seine Kollegen keinen Sahnetag erwischte, dürfte er ob seiner technischen Fähigkeiten auf Dauer einer der heißesten Kandidaten für die Borussen-Offensive sein. Reyna kann mit einer Aktion ein Spiel entscheiden, sein größtes Problem ist seine Verletzungsanfälligkeit, die er in Gladbach mit der entsprechenden Belastungssteuerung womöglich in den Griff bekommt. 

Mohya und Cardoso als Perspektivspieler

Ähnlich erging es zu Beginn der Saison Wael Mohya. Der amtierende U17-Meister verletzte sich bei der Saisoneröffnung schwer, was seine Entwicklung verzögerte, doch langfristig könnte Mohya einer der Leistungsträger im Borussen-Trikot werden. Mit seinem Spielwitz und seiner Geschwindigkeit würde er der Gladbacher Offensive guttun und einen Gegenpart zu Franck Honorat auf der rechten Offensivseite bilden. Bis dahin wird Mohya in der U23 und über Kurzeinsätze bei den Profis Spielzeit sammeln.

Und dann wäre da noch Tiago Pereira Cardoso. In der vergangenen Saison zwischenzeitlich als Nummer eins eingesetzt, spielt Cardoso derzeit keine Rolle in Polanskis Team, schließlich ist Moritz Nicolas unangefochtener Stammtorhüter. Doch gibt es bereits Gerüchte über Interesse von Aston Villa an Nicolas – ein Sommerwechsel ist nicht ausgeschlossen. Dann könnte Cardosos Moment gekommen sein, sich als Nummer eins beweisen zu dürfen, da auch Jonas Omlin in Gladbach keine Zukunftslösung ist und bereits im Winter wechseln könnte, wenn es einen Abnehmer gibt. 

Was geschieht auf Links?

Auf der Linksverteidiger-Position steht derzeit jedoch das größte Fragezeichen. Denn auch, wenn mit Luca Netz und Lukas Ullrich zwei noch junge Kandidaten bereits im Kader sind, könnte sich insbesondere Netz nach einer neuen Aufgabe umsehen, da sein Vertrag Gerüchten zufolge mit einer Ausstiegsklausel im Sommer 2026 versehen sein soll und er nicht dauerhaft an Ullrich vorbeizukommen scheint. Doch hat auch dieser zuletzt nicht vollends überzeugen können, sodass Schröder auf dem Transfermarkt nach einem neuen Linksverteidiger suchen könnte. 

All das steht vor dem Hintergrund, dass der Kader auf entscheidenden Positionen altersbedingt oder durch Transfers Veränderungen unterliegen wird. Rocco Reitz könnte eine neue Aufgabe locken, Nico Elvedi ebenfalls, und Spieler wie Kevin Stöger und insbesondere Marvin Friedrich scheinen keine langfristige Zukunft in Gladbach zu haben. Zudem wird eine der zentralen Aufgaben Schröders sein, die Gehaltsstruktur weiter zu verbessern, und dabei Top-Verdiener wie Stöger oder auch Florian Neuhaus besonders ins Auge zu fassen. Auch deshalb werden sich die Gesichter der Borussen-Elf in Zukunft ändern.