Spiel mehr oder weniger hergeschenkt – »Darf so in Bundesliga nicht passieren«

Enttäuschung nach der Niederlage im letzten Heimspiel des Jahres. Foto: Dirk Päffgen

Borussias Serie ist gerissen. Nach fünf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage gingen die Fohlen gegen Wolfsburg als Verlierer vom Platz. Vor allem die erste Halbzeit sorgte bei den Verantwortlichen für Fragezeichen. Einen kleinen Lichtblick gab es aber dennoch. Die Reaktionen auf die 1:3-Niederlage.

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Der Borussia-Park und Borussia Mönchengladbach passten im Kalenderjahr 2025 einfach nicht zusammen. Lediglich drei Siege fuhren die Fohlen im eigenen Stadion ein, zwei davon sogar noch in der Spielzeit 2024/ 25. Auch beim letzten Heimspiel des Jahres gegen den VfL Wolfsburg gewann man schon früh den Eindruck, dass es ein ganz schwieriges Unterfangen wurde. 

Polanski mit deutlichen Worten 

»Wir haben uns natürlich deutlich mehr vorgenommen. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir waren nicht konsequent genug und haben die Gegentore zu einfach bekommen. Insgesamt lagen wir da verdient zurück«, resümierte Moritz Nicolas. Dabei klangen seine Worte vergleichsweise harmlose, denn die Gäste aus der Autostadt spielte Borussia phasenweise mit einfachsten Mitteln regelrecht schwindelig. Auch Haris Tabaković fand, dass »Wolfsburg vorne gut angepresst und Fehler provoziert hat. Sie haben das spielerisch oft gut gemacht.«

In den vergangenen Wochen wirkte die Defensive eigentlich sehr eingespielt. Bis dato blieben die Fohlen in drei Liga-Partien hintereinander ohne Gegentor. Nach der neuerlichen Heimniederlage war Eugene Polanski »natürlich enttäuscht.« Besonders der schwache Auftritt in der ersten Halbzeit wurmte Borussias Trainer. »Wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Das frühe Gegentor war schon ein Wirkungstreffer, das darf so eigentlich nicht passieren. Als wir quasi aus dem Nichts den Ausgleich schießen, hätte ich mir gewünscht, dass die Mannschaft so richtig wach wird. Aber dann haben wir uns das zweite und das dritte Gegentor quasi selbst eingeschenkt. Das darf so in der Bundesliga nicht passieren«, stellte der 39-Jährige klar. 

Das Aufbäumen kam zu spät 

Letztlich muss aber auch in die Bewertung mit einfließen, dass die Kreativität in der Offensive schmerzlichst vermisst wurde. Auf Dauer sind die Qualitäten der Verletzten Franck Honorat, Robin Hack, Florian Neuhaus und auch Tim Kleindienst wohl nicht zu kompensieren. Zwar bemühten sich die Gladbacher im zweiten Spielabschnitt, aber richtig zwingend wurde es nur selten. »Wir haben in der zweiten Halbzeit versucht, das Ruder herumzureißen. Die Wolfsburger haben das aber sehr clever gespielt, und wir hatten in ein, zwei Kontersituationen Glück, dass wir nicht das vierte Gegentor bekommen. Gleichzeitig haben wir vielleicht ein bisschen Pech, beispielsweise beim Pfostenschuss. Die Niederlage lag aber komplett an uns und so müssen wir sie hinnehmen«, gab Polanski zu. 

Sportchef Rouven Schröder bemängelte, dass der Matchplan nicht umgesetzt wurde. Und das, obwohl Polanski noch vor der Partie vor den ‚Wölfen‘ warnte. »Eugen hatte eigentlich klare Worte vor der Partie gewählt, aber das haben wir nicht umgesetzt. Wir waren relativ schläfrig und träge in der Anfangsphase. Leider haben wir den Aufschwung durch den Ausgleich nicht nutzen können und den Wolfsburgern den zweiten und dritten Treffer quasi geschenkt. Bis zur 70. Minute war das heute kein gutes Spiel von uns. Ganz wichtig ist aber, dass wir jetzt nicht umgekehrt direkt wieder alles schlecht reden. Wir müssen jetzt die Kräfte bündeln, die richtigen Lehren aus dem Spiel ziehen und vielleicht kommt der eine oder andere Verletzte zum letzten Spiel des Jahres noch zurück«, machte der 50-Jährige ein bisschen Hoffnung. 

Mohya mit Debüt 

Einen Lichtblick gab es an einem tristen Samstagnachmittag dennoch. Wael Mohya debütierte in der Bundesliga im Trikot der Fohlenelf. Der erst 16-Jährige löste damit Marko Marin als jüngsten Spieler der Fohlenelf ab. Mit 26 Ballkontakten und 93 Prozent angekommenen Pässen ließ er definitiv sein Talent aufblitzen und empfahl sich durch eine hohe Einsatzbereitschaft für weitere Einsätze. Vielleicht legen er und seine Kollegen allen Fans der Borussia am Freitagabend in Dortmund noch ein kleines Geschenk unter den Weihnachtsbaum.