Foto: Dirk Päffgen
Über 860 Millionen Euro Ablöse, 272 neue Spieler: Der Transfer-Sommer 2025 stellte die Bundesliga auf den Kopf. Doch Masse bedeutete nicht automatisch Klasse. Viele Neuzugänge brauchten Zeit oder blieben hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig gab es sofortige Volltreffer. Mittendrin statt nur dabei: auch ein neuer Gladbacher, der vom ersten Moment an überzeugte.
Tabakovic schließt die Lücke – und wie
Als sich Top-Torjäger Tim Kleindienst verletzte, klaffte bei Borussia Mönchengladbach ein großes Loch im Sturmzentrum. Die Antwort kam leihweise aus Hoffenheim: Haris Tabakovic, ein Name mit Bundesliga-Erfahrung. Nach seinem enttäuschenden Abstecher zur TSG begleiteten ihn Zweifel – lange hielten sie nicht. Schon im dritten Spiel köpfte der Bosnier gegen Leverkusen zum 1:1 ein und setzte ein erstes Ausrufezeichen. Es folgten weitere starke Auftritte. In 13 Ligaspielen stehen sieben Tore und zwei Assists, dazu zwei Treffer und eine Vorlage im DFB-Pokal. Kein Wunder, dass bewährte Buchmacher und ausgezeichnete Newcomer ihn längst als interessante Option für Torschützenwetten sehen. Da Kleindienst nach seiner Knie-OP noch fehlt, bekommt Tabakovic weiter Minuten – und zeigt eindrucksvoll, dass sein Torriecher ungebrochen ist.
Diomande bringt Leipzigs Flügel zum Glühen
RB Leipzig hat sich im Sommer neu erfunden. Neuer Trainer, neue Ideen, neue Gesichter. Eines davon sticht besonders heraus: Yan Diomande. Der 19-jährige Ivorer kam für 20 Millionen Euro von RC Leganés – und rechtfertigt die Investition mit jeder Aktion. In 14 Bundesligaspielen erzielte der Linksaußen sechs Tore und bereitete drei weitere vor. Dazu kommen starke Detailwerte: rund drei erfolgreiche Dribblings pro Partie, ein Schlüsselpass pro Spiel und eine Passquote von 83 Prozent. Bemerkenswert ist auch sein Einsatz gegen den Ball. Diomande arbeitet mit, läuft viel, denkt mit. Die logische Folge: sein Debüt für die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste. Und beim nächsten Afrika-Cup wird er ebenfalls dabei sein.
Badé stabilisiert Leverkusens neue Achse
Bayer Leverkusen investierte gezielt – und mit Loïc Badé auch teuer. 25 Millionen Euro flossen an den FC Sevilla, doch der 25-jährige Franzose zahlt es zurück. Badé absolvierte bislang 13 Ligaspiele und überzeugt mit beeindruckender Konstanz. 3,9 gewonnene Zweikämpfe pro Spiel, starke Quoten am Boden und in der Luft, dazu über fünf zurückgewonnene Bälle und 4,6 Klärungen pro Partie. Mindestens ebenso wertvoll ist sein Spielaufbau. Über 62 erfolgreiche Pässe pro Spiel bei 90 Prozent Genauigkeit, in der eigenen Hälfte sogar 94 Prozent. Badé gibt Leverkusen Ruhe und Struktur. Setzt er diesen Weg fort, dürfte eine Einladung in den Kader der französischen Nationalmannschaft für die WM 2026 nicht in Frage kommen.
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Vladimir Coufal – Erfahrung als Hoffenheims Erfolgsfaktor
Manchmal sind es die ablösefreien Transfers, die am meisten einschlagen. Vladimír Coufal ist dafür das perfekte Beispiel. Der tschechische Nationalspieler kam von West Ham United – und wurde sofort zum Fixpunkt bei der TSG Hoffenheim. In 14 Ligaspielen steuerte er ein Tor und vier Assists bei. Hinzu kommen acht herausgespielte Chancen, 1,5 wichtige Pässe pro Spiel und eine Passquote von 80 Prozent. Defensiv ist Coufal ebenso präsent: 4,5 gewonnene Zweikämpfe, über fünf Ballgewinne und 3,7 abgewehrte Bälle pro Partie. Seine Erfahrung, seine Laufstärke, seine Konstanz – all das macht ihn zu einem der Hauptgründe für den Hoffenheimer Höhenflug in dieser Saison.
Luis Díaz rechtfertigt Bayerns Millionen
70 Millionen Euro Ablöse, große Erwartungen – und sofortige Antworten. Luis Díaz ist einer der teuersten Transfers der Bundesliga-Geschichte und liefert ab. In 13 Ligaspielen erzielte der Kolumbianer sieben Tore und bereitete sechs weitere vor. International legte er nach: drei Treffer in vier Champions-League-Partien, dazu ein Tor und ein Assist im DFB-Pokal. Doch Díaz glänzt nicht nur mit Scorerpunkten. Sechs herausgespielte Großchancen, 2,1 wichtige Pässe pro Spiel, enorme Dynamik auf dem Flügel. Bayern hat mit ihm einen Unterschiedsspieler verpflichtet, der Spiele öffnet, entscheidet und Tempo verkörpert. Ein Transfer, der sportlich wie strategisch Sinn ergibt.
Die Hinrunde 2025/26 zeigt: Gute Transfers erkennt man nicht am Preis, sondern an der Wirkung. Tabakovic, Diomande, Badé, Coufal und Díaz prägen ihre Teams – und stehen sinnbildlich für eine Bundesliga, die von mutigen und klugen Entscheidungen lebt.

