Borussias Abwehr ist bei den Bayern stark gefordert. Foto: Dirk Päffgen
Im letzten Auswärtsspiel der Saison reist Borussia ausgerechnet zu den Bayern. Beim neuen Meister geht es für die Fohlen darum, der hohen Anzahl an Gegentoren entgegenzuwirken – kein leichtes Unterfangen. Gerardo Seoane nahm vor dem 33. Spieltag Stellung zu den Schlagzeilen rund um Tomáš Čvančara.
Unruhen vor dem Bayern-Spiel
Sportlich konnte Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Wochen keine Akzente setzen. Abseits des Platzes ging es turbulent zur Sache. Čvančara äußerte in einer Story bei Instagram am Mittwoch seinen Unmut über seine persönliche Situation, zuvor sollen sich Mitspieler intern über ihn beschwert haben. »Dass ein Spieler nicht ganz zufrieden ist, wenn er nicht die gewünschte Spielzeit erhält, dafür habe ich absolutes Verständnis«, sagte Borussias Trainer auf der Pressekonferenz. »Nach einem vielversprechenden Start zu Beginn der vergangenen Saison wurde Tomáš mehrmals durch Verletzungen ausgebremst und konnte sein Potenzial nicht immer zu 100 Prozent abrufen. Er selbst ist aber auch nicht zufrieden mit seinen Leistungen. Aufgrund von Nacken bzw. Rückenproblemen hat er am Mittwoch nicht trainiert. Am Donnerstag hat er individuell trainiert und wird am Freitag wieder beim Teamtraining dabei sein und uns am Samstag wie gewohnt zur Verfügung stehen«, erklärte der Schweizer. Borussia ist also bemüht und letztlich auch gut beraten, das Thema in der Öffentlichkeit nicht allzu hochkochen zu lassen.
Reduziert Borussia endlich die Gegentore?
Schließlich gibt es sportlich derzeit genügend Herausforderungen, denen sich die Verantwortlichen widmen können. Primär müssen die Fohlen ihre Abwehr wieder in den Griff bekommen, ansonsten droht beim Rekordmeister ein Debakel. Elf kassierte Gegentore in den letzten drei Spielen sind zu viel. Das weiß auch Seoane: »Wir haben zuletzt vermehrt Gegentore in Folge von fehlerhafter Zweikampfführung kassiert. Darüber hinaus fehlte uns in einigen Momenten der nötige Biss und die entscheidende Aufmerksamkeit bei Standardsituationen. Im Zuge von Videoanalysen, Gesprächen und Trainingseinheiten haben wir die genannten Mängel ausführlich thematisiert.«
Seoane fordert aktive Rolle
Nun steht am Samstagabend das Top-Spiel in München auf dem Programm. Angesicht der zuletzt gezeigten Leistungen kann einem angst und bange werden – sofern es Borussia nicht schafft, seine Leistung deutlich zu steigern. »Wenn man als Gastmannschaft in München antritt, ist es normal, dass man defensiv vor Herausforderungen gestellt wird. Für uns wird es von großer Bedeutung sein, kompakt zu stehen, um die Räume eng zu halten. Darüber hinaus dürfen wir uns keine Schwächephasen erlauben. Diese bestraft eine Mannschaft mit starken Offensivakteuren, wie sie der FC Bayern in seinen Reihen hat, sofort. Gleichzeitig ist es aber auch unser klares Ziel, mutig zu agieren, selbst Spielanteile zu haben und eine aktive Rolle im Spiel einzunehmen«, blickte Seoane voraus.
Personell stehen den Fohlen die Langzeitverletzten Nathan Ngoumou, Yvandro Borges Sanches und Moritz Nicolas nicht zur Verfügung. »Hinter dem Einsatz von Marvin Friedrich, Nico Elvedi und Alassane Plea steht zudem ein Fragezeichen«, gestand Seoane.