Schaffen es Gerardo Seoane und die Borussen nach Europa? Foto: Dirk Päffgen
Langsam beginnt die Endphase der aktuellen Bundesliga-Saison, in der Borussia Mönchengladbach sich zuletzt an das internationale Geschäft angekämpft hat. Doch das Restprogramm hat es in sich! Wie realistisch sind Borussias Chancen auf Europa? Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach.

Die magische 50-Punkte-Grenze
Betrachtet man sich die vergangenen dreißig Jahre seit der Einführung der Drei-Punkte-Wertung in der Saison 1995/96, haben die meisten Teams, die den sechsten Platz in der Tabelle belegt haben – nach aktueller Aufteilung die Qualifikationsrunde der Conference-League – zwischen 50 und 55 Punkten am Ende der Saison erreicht. Häufig war es jedoch auch so, dass der siebte Platz bereits ausgereicht hat um sich für die Conference-League Play-offs zu qualifizieren – nämlich immer dann, wenn der Sieger des DFB-Pokals unter die Top fünf der Bundesliga kam und dadurch der Sechstplatzierte für die Europa-League qualifiziert war. In diesem Fall rückt Platz sieben nach für die Conference-League.
Und genau das wäre nach aktuellem Stand der Fall: Borussia steht derzeit mit 40 Punkten auf Platz sieben in der Tabelle, bei acht verbleibenden Partien und damit noch 24 zu vergebenen Punkten gibt es also noch genügend Möglichkeiten für die Fohlenelf, die Schwelle von 50 Punkten zu überschreiten und sich mit großer Wahrscheinlichkeit den siebten Platz zu angeln. Doch ist das Restprogramm der Fohlenelf namhaft.
Leipzig, Dortmund, Bayern
Zunächst geht es für das Team von Gerardo Seoane zuhause gegen RB Leipzig um weitere drei Punkte im Kampf um Europa. Mit einem Sieg könnte Borussia das Team von Marco Rose sogar überspringen, denn RB steht aktuell bei 42 Punkten auf Platz fünf. Nach einem Gastspiel beim abstiegsbedrohten FC St. Pauli geht es zuhause gegen den nächsten Tabellennachbarn der Fohlen weiter, nämlich den SC Freiburg, der derzeit Rang sechs mit 42 Punkten belegt.
Dann wartet auswärts der BVB, der diese Saison zwar in der Liga schwächelt, in der Championsleague jedoch das Viertelfinale erreicht hat und sich unter allen Umständen wieder ans obere Tabellendrittel herankämpfen will. Wieder auswärts muss Borussia danach zu Kellerkind Holstein Kiel, bevor mit einem Heimspiel gegen Hoffenheim der nächste vermeintlich leichtere Gegner wartet.
Die letzten beiden Partien haben es noch einmal in sich: Am vorletzten Spieltag geht es für Borussia nach München zum FC Bayern, der dann womöglich schon die Meisterschaft eingetütet hat oder gar an diesem Spieltag fix machen kann. Am 34. Spieltag kommt mit dem VfL Wolfsburg dann der aktuelle Verfolger der Fohlenelf in den Borussia-Park; die Wölfe stehen derzeit mit 38 Punkten auf Platz acht.
Gelingt es der Mannschaft, die Form besonders aus den Auswärtsspielen auch mit in die Heimspiele zu übertragen, kann Borussia nahezu jedem Gegner gefährlich werden und auch aus den letzten acht Spielen die nötigen Punkte holen, um Platz sieben zu halten oder sich gar zu verbessern. Dann hätte Sportdirektor Roland Virkus auch ein starkes Argument mehr, Leistungsträger wie Ko Itakura über den Sommer hinaus zu halten. Und vor allem: Den vielversprechenden Weg weiterzugehen, den die Mannschaft sich in den vergangenen Monaten erarbeitet hat…