Haris Tabaković hatte gegen den KSC viel Licht, aber auch Schatten. Foto: Dirk Päffgen
Was hat der DFB-Pokal-Erfolg gegen den Karlsruher SC für Borussia Mönchengladbach zu bedeuten? Drei Erkenntnisse, die die Borussen gewannen, gibt es in unserem Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach.
Erkenntnis eins: Machino-Position wohl gefunden
Gegen den Karlsruher SC traf er früh zum 1:0 und stellte damit die Weichen auf Weiterkommen für die Borussen im DFB-Pokal. Dabei bewies Shuto Machino, dass er am besten in Kombination mit einem echten Stürmer funktioniert – in diesem Fall Haris Tabakovic, der seinem japanischen Mitspieler das 1:0 sogar vorbereitete. Frühere Versuche, Machino in die Spitze zu stellen als „falsche“ Neun, erwiesen sich als wenig zielführend.
In Kombination mit Franck Honorat, der die Flanken auf den groß gewachsenen Tabakovic schlägt, könnte Machino als zweiter Stürmer eine Option für die tiefen Hereingaben sein und dem Borussen-Angriff größere Flexibilität verleihen. Das wäre besonders in Zeiten des Fachkräftemangels in der Gladbacher Offensive durch die Ausfälle von Tim Kleindienst, Robin Hack und nun auch dem gesperrten Jens Castrop ein wichtiges Asset, das auf St. Pauli für Gefahr sorgen könnte.
Erkenntnis zwei: Tabakovic erweist sich als Glücksgriff
Neben Machino spielte sich auch Tabakovic in den Fokus; qualifizierte sich mit der Vorlage zum 1:0 sowie seinem eigenen Treffer zum 3:1 beim DFB zum Spieler des Spiels und zeigte gegen den KSC das, was den Borussen so oft fehlte: der letzte Biss. Nun kommt Tabakovic in acht Spielen bereits auf vier Tore und einen Assist. Damit hat sich die Leihe des Bosniers als Glücksgriff erwiesen.
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass Tabakovic gleich zwei klare Torchancen liegen ließ. Umso wichtiger, dass er sich zum Schluss noch mit dem eigenen Torerfolg belohnte und Selbstvertrauen zurückgewann. Daher könnte Tabakovic auch gegen St. Pauli zum entscheidenden Mann werden, besonders da in Franck Honorat Borussias wichtigster Flankengeber ihn mit den nötigen Bällen füttern könnte.
Erkenntnis drei: Defensive noch immer Schwachpunkt
Das alles soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste am Dienstag kurz vor der Pause beinahe den Ausgleich erzielt hätten. Dem in der einen oder anderen Situation nachlässigen Machino missriet ein Fehlpass, der beinahe zum 1:1 geführt hätte, wäre da nicht der überragende Moritz Nicolas gewesen. Immerhin auf ihn können sich die Borussen verlassen, doch wirkte die Defensiv auch gegen Karlsruhe phasenweise zu nachlässig.
So beispielsweise beim Anschlusstreffer, nach dem es beinahe noch einmal spannend geworden wäre, ehe sich die Borussen wieder fingen und den Deckel auf die Partie setzten. Dazu trugen auch Nico Elvedi und Kevin Diks bei, die sich allmählich als Innenverteidiger-Duo gefunden haben, ebenso wie der in die Dreierkette gerückte Philipp Sander, dessen Neuerfindung ihre Wirkung jedoch noch entfalten muss. Am besten bereits am Samstag um 15.30 Uhr auf St. Pauli.


