Auf dem Prüfstand: Gladbach und Köln im Derby-Vergleich

Die Fohlenelf arbeitet konzentriert für das Derby gegen Köln. Foto: Dirk Päffgen

Vor dem Derby zwischen Borussia und dem 1. FC Köln sind die Ausgangslagen beider Teams wohl unterschiedlicher denn je. Worauf Gladbach gegen den Effzeh besonders achten muss: Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach. 

Gegen St. Pauli ist Borussia Mönchengladbach der erste Sieg im ersten „Sechs-Punkte-Spiel“ gelungen. Schließlich verkürzten die Borussen ihren Rückstand auf die Kiezkicker in der Tabelle auf nur einen Punkt. Doch kommt mit dem 1. FC Köln am Samstag der Erzrivale an den Niederrhein, der mit nun 14 Punkten auf Rang sieben steht und damit acht Punkte Vorsprung auf Gladbach auf Rang 16 hat.

Effzeh daheim und auswärts konstant

Dabei ist der Effzeh zuhause wie auswärts gleich stark: Gegen den SC Freiburg und den HSV gewannen die Kölner daheim jeweils mit 4:1, überraschenderweise schwer taten sie sich gegen die kriselnden Augsburger, gegen die sie nicht über ein 1:1 hinauskamen. Hinzu kommt eine knappe 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart, bei der sie den Rückstand erst in der 81. Minute hinnehmen mussten. 

Auswärts ergibt sich ein ähnliches Bild, denn auch in der Ferne holten sie in fünf Spielen sieben Punkte. Eine ordentliche Bilanz, die noch beachtlicher wirkt vor dem Hintergrund, dass sie beim BVB nur mit 1:0 verloren haben und ihre zweite Auswärtsniederlage mit 3:1 bei den starken Leipzigern hinnehmen mussten. Dafür gab es Siege in Mainz und in Hoffenheim neben einem 3:3-Unentschieden beim VfL Wolfsburg. Da stellt sich die Frage: Wieso spielt der Effzeh in der aktuellen Saison so konstant?

Köln und Gladbach mit gleichen Spielanteilen

Schließlich haben die Kölner im Schnitt einen Ballbesitz von nur 46 % – der gleiche Wert wie bei Borussia, doch wusste die Mannschaft unter Gerardo Seoane und anfangs auch unter Eugen Polanski weniger damit anzufangen. Bei den Torschüssen liest sich die Statistik ähnlich, denn hier liegt Köln mit 118 nur knapp vor Gladbach mit 106 in allen Spielen. Daraus machte der Effzeh mit 16 Toren jedoch ganze sechs mehr als Borussia mit lediglich zehn. Ein entscheidender Unterschied also: die Effizienz. 

Wahrscheinlich ist, dass Gladbach am Samstag zunächst mehr Ballbesitz haben wird, schließlich haben die Borussen zuletzt gezeigt, dass sie das Spiel machen können und wollen. Das dürfte den Kölnern ohnehin entgegen kommen, sind sie pro Spiel im Schnitt knapp fünf Kilometer mehr gelaufen als die Fohlen. Womöglich werden die Gäste auf Konter lauern.

Sturm-Trio im Fokus

Besonders im Auge behalten sollten Polanskis Spieler dabei Ragnar Ache, der in dieser Saison in allen Pflichtspielen bereits vier Tore vorbereitet und zwei selbst erzielt hat; zuletzt traf er beim Heimsieg gegen den HSV. Shootingstar Said El Mala, der einst selbst für den Fohlennachwuchs spielte, scheint ebenfalls fit zu sein für das Derby. Wie sein Sturm-Kollege Jakub Kaminski hat El Mala bereits viermal für die Kölner getroffen und wurde nun von Julian Nagelsmann für die Nationalmannschaft nominiert. 

Dabei ist der inzwischen zurückgekehrte Florian Kainz Dreh- und Angelpunkt im Kölner Offensivspiel. Mit einem sehenswerten Freistoßtor gegen den HSV unterstrich er seine Startelfansprüche prompt. Ihn aus dem Spiel zu nehmen wird eine der Hauptaufgaben der Borussen sein – und gleichzeitig, Freistöße aus guten Positionen für die Gäste zu vermeiden. Immerhin zeigte der Trend zuletzt in die richtige Richtung für die Fohlen. Und mit einem Derby-Sieg wäre der schlechte Saisonstart wohl erstmal vergessen.