Auf dem Prüfstand: Gladbachs neue Achse zeigt Wirkung

Leihgabe Yannik Engelhardt verleiht der Fohlenelf im Mittelfeld Stabilität. Foto: Dirk Päffgen

Die defensive Stabilität wurde zahlreich hervorgehoben nach dem 0:0 gegen RB Leipzig. Dabei kann sich Borussia Mönchengladbach auf seine neue Achse verlassen: Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach. 

Aus einer defensiven Kompaktheit heraus zu agieren und dem Gegner auch im heimischen Stadion phasenweise das Spiel zu überlassen, ist eines der Erfolgsrezepte von Borussia Mönchengladbachs Chefcoach Eugen Polanski gewesen, mit dem er das Team aus einer langen Durststrecke herausgeführt hat. Seit fünf Pflichtspielen sind die Borussen nun ungeschlagen – gerade einmal zwei Gegentore haben sie in diesen hinnehmen müssen. Das liegt vor allem an der neuen Achse der Borussen, die auch aus zwei Neuzugängen besteht. 

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Nicolas bildet den Ursprung

Ihren Ursprung findet Borussias Achse bereits in Schlussmann Moritz Nicolas, der an seine teilweise herausragenden Leistungen der vergangenen Saison auch in der aktuellen Spielzeit anknüpft und mit starken Einzelaktionen, wie dem Eins-gegen-Eins-Duell kurz vor der Pause beim Pokalspiel gegen den Karlsruher SC, seinen Vorderleuten die nötige Sicherheit verleiht. 41 gehaltene Schüsse gehen auf sein Konto – nur ein weiterer fehlt Nicolas, um unter anderem mit Kölns Marvin Schwäbe auf Platz eins gleichzuziehen.

Dabei kann sich vor allem Neuzugang Kevin Diks auf seinen Torhüter verlassen, doch trägt auch Diks an der Seite von Dauerbrenner Nico Elvedi immer mehr dazu bei, dass Gladbachs Defensive dichthält. Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv war der Indonesier zuletzt mit zwei verwandelten Strafstößen in Erscheinung getreten, nachdem sowohl Kevin Stöger gegen Bayern als auch Haris Tabakovic gegen Köln scheiterten. Damit verleiht Diks in der Mannschaft eine Qualität, die ihr zuletzt fehlte: die nötige „Coolness“ in Drucksituationen. 

Gladbach hat wieder einen Mittelfeld-Strategen

Seit Sommer zählt Diks zum Mannschaftsrat – und nun liefert er auch immer mehr Beweise auf dem Platz dafür, dass er ein Top-Transfer für die Borussen ist. Gleiches lässt sich auch über Yannik Engelhardt sagen, der eine Reihe vor Diks das Gladbacher Spiel organisiert und sich durch sein hohes Laufpensum und seine Ballsicherheit auszeichnet. 

Auch beim vergangenen Heimspiel gegen RB Leipzig verlieh Engelhardt seiner Mannschaft die nötige Stabilität. Dass RB aus dem Spiel heraus selten zu gefährlichen Aktionen kam war auch der Tatsache geschuldet, dass Borussias Nummer sechs das Mittelfeld kontrollierte. Gemeinsam mit Rocco Reitz bildet er eine für den Gegner schwierig zu überwindende Doppelsechs vor der Abwehr – ein Element, das in der vergangenen Saison besonders zum Schluss vermisst wurde. 

Reitz und Kleindienst komplettieren die Achse 

Dabei spielt Reitz den offensiveren Part der beiden Sechser. Seine kunstvolle Hackenvorlage zum 2:0 gegen Heidenheim oder sein Kopfball-Einsatz vor dem 1:0 von Philipp Sander gegen Köln zeigen, dass Reitz’ Stärken in einer nach vorne gerichteten Mittelfeld-Position noch mehr zum Tragen kommen. Nach wie vor trägt der gerade einmal 23-Jährige die Kapitänsbinde, die er zuletzt allerdings prompt an den wieder genesenen Tim Kleindienst bei dessen Einwechslungen übergab. 

Solange Letzterer noch nicht fit genug für einen Startelf-Einsatz ist, füllt Reitz das Amt des Spielführers immer besser aus. Ließ er sich in der Vergangenheit noch auf die eine oder andere Diskussion mit Schiedsrichtern oder Gegenspielern ein, ist er inzwischen in die Rolle des Vermittlers und guten Vorbildes gerückt – eine Entwicklung, mit der er auch in Zukunft Verantwortung übernehmen wird, auch wenn Kleindienst die Kapitänsbinde trägt.

Wenn Kleindienst im neuen Jahr wieder von Beginn an spielt, hat die Achse ihren vordersten Anführer zurück – dann wird sie wohl nicht nur defensiv, sondern auch offensiv eine größere Wirkung entfalten.