Auf dem Prüfstand: Gladbachs Saison im Rückblick – Teil 2

Die Niederlage bei Absteiger Kiel begrub die Europa-Träume der Fohlen.  Foto: Dirk Päffgen

Nur zwei Punkte aus sieben Spielen lautete die Bilanz zum Saisonende bei Borussia Mönchengladbach. Dabei hatte die Rückrunde so vielversprechend begonnen. Wir lassen die Spielzeit 2024/25 in ihrer Gesamtheit noch einmal Revue passieren – in unserem letzten Teil des Prüfstands, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach. 

Cardosos Debüt 

Wie schon beim Saisonstart musste Borussia auch im Rückrundenauftakt gegen Bayer Leverkusen eine Niederlage hinnehmen – diesmal verloren die Fohlen mit 3:1 bei der Werkself und hatten, anders als beim Hinspiel, keine Chance auf einen Punktgewinn. Nach nun drei Niederlagen, zuvor in Wolfsburg und gegen Bayern, spielte sich Gladbach in den darauffolgenden Wochen in einen Rausch. Den Auftakt dazu lieferten die Fohlen mit einem 3:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum. Damit schoss Borussia in zwei Spielen fünf Tore gegen den VfL und hielt in beiden Duellen den Kasten sauber. 

Die Euphorie aus dem Bochum-Spiel nahmen die Spieler von Gerardo Seoane mit in das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart, das Borussia mit 2:1 gewann und damit einen Sprung auf Platz sieben in der Tabelle machte. Einem 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt folgte ein 2:1-Auswärtssieg bei Union Berlin. Das Gladbacher Formhoch hielt an – allerdings sollte der FC Augsburg in einer ereignisreichen Partie den Borussen einen weiteren Dämpfer verpassen. Nach dieser Partie, in der Jonas Omlin sich einen Platzverweis einfing und Tobias Sippel als sein Vertreter eine unglückliche Figur machte, erblühte der Stern des damals 18-jährigen Tiago Pereira Cardoso. 

Die Chance auf Europa wuchs 

Nur ein Spiel dauerte Omlins Sperre an – ein Spiel, das Gladbach mit 3:0 in Heidenheim gewann und für das Cardoso mit einer guten Leistung im Anschluss gelobt wurde. Bei der 1:3-Niederlage gegen Mainz eine Woche später war der zurück ins Tor gekehrte Omlin allerdings chancenlos. Doch Cardoso Rückkehr sollte nicht lange auf sich warten, schließlich verletzte sich Omlin beim 4:2-Auswärtssieg in Bremen und musste ausgewechselt werden; für die letzten Minuten durfte sich Cardoso am Ende mitfeiern lassen. 

Jetzt begannen die Wochen, in denen es für Gladbach um Europa ging. Den Auftakt machte der 1:0 Sieg gegen RB Leipzig, gefolgt von einem 1:1 auf St. Pauli, bei dem sich die Borussen ungewohnt schwach zeigten. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg nur eine Woche später musste dann auch Cardoso erste Kritik hinnehmen, als er bei der Last-Minute-Niederlage den ersten von zwei Gegentreffern mitverschuldet hatte. Schon eine Woche später, bei einer unnötigen Niederlage in Dortmund, kehrte dann Omlin wieder zwischen die Pfosten. 

Gladbach im Endspurt wehrlos

Nur ein Punkt aus den zurückliegenden vier Spielen lautete zu diesem Zeitpunkt die Bilanz, die sich auch im Saisonendspurt nicht merklich verbesserte. Ein frustrierendes 3:4 aus Gladbacher Sicht in Kiel erhitzte die Gemüter, und auch das 4:4 gegen Hoffenheim eine Woche später zeigte klar das Probleme auf, das Gladbach nun seit dem Freiburg-Spiel plagte: die defensive Wehrlosigkeit. Spätestens jetzt wurde auch dem Letzten klar, dass ein Platz im internationalen Geschäft nicht mehr zu erreichen war. Dem frisch gebackenen Meister aus München hatten die Fohlen eine Woche später zwar mehr entgegenzusetzen, doch musste Gladbach auch dort eine 0:2-Niederlage hinnehmen. 

Im letzten Spiel verpasste Borussia dann auch den versöhnlichen Saisonabschluss. 0:1 gegen Wolfsburg und Pfiffe gegen die Mannschaft; das hatten sich alle anders vorgestellt. Letztlich verspielten sich die Fohlen in den letzten sieben Spielen der Saison ihre Chance auf einen internationalen Wettbewerb, und mit dem zehnten Tabellenplatz gingen ebenfalls dringend benötigte Einnahmen verloren. Bleibt abzuwarten, welche Schlüsse Sport-Geschäftsführer Roland Virkus und sein Team aus der Saison-Analyse ziehen und wie sich Gladbach in der neuen Saison sportlich aufstellen wird. 

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