Die Fohlen hauten gegen die Bayern alles rein, am Ende ohne etwas Zählbarem. Foto: Dirk Päffgen
Nicht alles lief schlecht für Borussia Mönchengladbach bei der Niederlage gegen den FC Bayern. Warum ausgerechnet jetzt die Trendwende folgen könnte: Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach.
»Das was ich in der ersten Halbzeit gesehen habe von Gladbach, war genau das«, antwortete Vincent Kompany, Trainer des FC Bayern, auf die Frage, was er aus seiner eigenen Abstiegskampf-Erfahrung mit dem FC Burnley lernen konnte. Genauer ging es darum, was es benötige, um sich wieder aus dem Tabellenkeller herauszukämpfen: »Irgendwann brauchst du einen Stürmer, der trifft, einen Verteidiger, der mal einen wegverteidigt und mehr ist es nicht. Was ich gelernt habe ist, dass das das Schwierigste ist: Immer wieder diesen Glauben haben, egal gegen wen du spielst, dass du das Spiel gewinnst«, sagte Kompany – und das habe er in der ersten Halbzeit bei den Borussen erkennen können. Folgt jetzt also die Trendwende? Drei mögliche Gründe
Grund 1: Leistungssteigerung gegen Bayern trotz Unterzahl
Schließlich bestätigte auch Kompany, der mit den Bayern den erfolgreichsten Saisonstart aller Zeiten in Europa hingelegt hat, dass Gladbach in der ersten Hälfte den Willen gezeigt habe, das Spiel zu gewinnen. Und das, obwohl Jens Castrop bereits in der 19. Minute den Platzverweis erhielt und die Borussen über den Großteil des Spiels in Unterzahl gegen die derzeit unbesiegbaren Bayern antreten mussten.
Berücksichtigt man das Kräfteverhältnis beider Mannschaften derzeit, ist es dem Team von Eugen Polanski umso höher anzurechnen, dass dieses erst in der 64. Minute das erste Gegentor hinnehmen musste. Und nach dem zweiten Gegentreffer durch Raphael Guerreiro nur fünf Minuten später beinahe sogar den Anschluss erzielt hätte, doch scheiterte Kevin Stöger weitere sechs Minuten später vom Punkt am linken Pfosten. Es bleibt der Eindruck: Unter den gegeben Umständen hat sich Gladbach vergleichsweise anständig aus der Affäre gezogen und kann, wie es auch Polanski sagte, besonders auf der ersten Hälfte aufbauen.
Grund 2: Gladbach hat mehrere 6-Punkte-Spiele vor sich
Allzu viel Zeit bleibt den Borussen jedoch nicht, das Geschehene zu verarbeiten, denn am Dienstagabend kommt der Karlsruher SC zur zweiten Runde des DFB-Pokals in den Borussia-Park. Ein Spiel, das sowohl in die eine als auch in die andere Richtung Wirkung entfalten könnte. Denn gewinnt Gladbach, holt es seit dem Weiterkommen in der ersten Runde beim Oberligisten SV Atlas Delmenhorst den ersten Pflichtspielsieg und könnte damit endlich wieder Selbstvertrauen tanken.
Schließlich wartet mit dem FC St. Pauli am kommenden Samstag ein „Sechs-Punkte-Spiel“, denn die Kiez-Kicker stehen ebenso wie die Borussen im unteren Tabellendrittel; mit einem Sieg würde Gladbach den Abstand zu den Gastgebern allerdings auf einen Punkt verkürzen. Und eine Woche später ist auch schon das Derby gegen den FC Köln – ein Sieg in diesem gilt auch unabhängig von der Tabellensituation als Erfolg und könnte die nötigen Kräfte freisetzen, um eine Serie zu starten.
Grund 3: Rückkehr der Leistungsträger rückt jede Woche näher
Auch, wenn die Rückkehr von Tim Kleindienst wohl noch einige Wochen dauert, könnte der Kapitän im Dezember jedoch wieder auf dem Platz spielen, was immerhin für die Duelle zum Ende der Hinrunde entscheidend sein könnte. Dafür scheint Robin Hack einem Comeback deutlich näher zu stehen, denn Hack konnte unter der vergangenen Woche schon die ersten Ballübungen auf dem Platz absolvieren und möglicherweise gegen Köln wieder eine Option sein.
Denn die Gladbacher Offensive benötigt frischen Wind, zumal Castrop wohl für zwei Spiele gesperrt werden wird und damit im Derby ebenfalls nicht zur Verfügung stehen würde. Es wäre also ein guter Zeitpunkt, wenn Hack in zwei Wochen wieder einsatzbereit wäre – und womöglich zur Trendwende bei den Borussen beitragen könnte.


