Das 3:0 der Fohlenelf gegen den VfB Stuttgart war für die Fohlenelf ein hartes Stück Arbeit – auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick anderes vermuten lässt. Erst in der 69. Minute waren die Stuttgarter geknackt und die Borussia auf die Siegesstraße abgebogen. Dabei kam an diesem Sonntag alles so, wie der VfL das Spiel erwartet hatte.
Das späte Einbrechen der Gäste war Teil der Strategie, mit der Hecking sein Team auf das Spiel vorbereitete. »Ich denke, dass ich mich bestätigt darin sehe, was ich vor dem Spiel gesagt habe. Ich wusste, dass es heute ein bisschen ein Geduldsspiel werden kann«, so Hecking auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff. Bereits in der ersten Halbzeit zirkulierte die Kugel in den eigenen Reihen der Borussen, wodurch die Schwaben größtenteils mit viel Laufarbeit beschäftigt waren.
Hecking wechselt Sieg ein
»Ich finde, dass wir schon in der ersten Halbzeit ein sehr, sehr gutes Positionsspiel hatten. Der Gegner wurde immer wieder vor Aufgaben gestellt, musste sehr viel laufen, musste viele Räume schließen. Mittlerweile sind wir in der Lage dazu, so ein Spiel aufzuziehen«, analysierte Hecking.
Daher war die Marschroute für die zweite Spielhälfte klar. Zwar fehlte im ersten Durchgang noch der entschlossene Zug zum Tor, doch Hecking war mit den ersten 45 Minuten nicht unzufrieden. »In der zweiten Halbzeit habe ich gesagt, dass wir den Druck weiterhin hochhalten müssen und die Lücke irgendwann kommt. Dann ist es so, dass du von der Bank aus Spieler bringen kannst, die dann in der Lage sind, Spiele zu entscheiden. So war es heute«, beschrieb Hecking, der mit den Einwechslungen von Raffael und Neuhaus in der 65. Minute frischen Wind aufs Feld brachte.
Premierentor für Neuhaus
Und der eingewechselte Florian Neuhaus war sowohl am 1:0 durch Raffael beteiligt, das er mit einer butterweichen Flanke vorlegte, als auch am 2:0, das er selbst erzielte – endlich. Denn nach seinen acht Torvorlagen war es sein erstes Bundesligator überhaupt. »Das war natürlich was Besonderes hier zu Hause vor den Fans zu treffen. Viel wichtiger ist für mich, dass wir hier 3:0 gewinnen und eine Reaktion auf das Spiel in Leipzig gezeigt haben«, so Neuhaus bescheiden, der natürlich glücklich über seine beiden Torbeteiligungen war. »Beides waren spielentscheidende Szenen. Raffa setzt den Kopfball super, dass der Torwart keine Chance hat. Deswegen bin ich einfach froh, dass wir das Spiel gewinnen konnten und ich meinen Teil dazu beigetragen habe«, sagte der 21-jährige.
»Das ist ein Trumpf für uns«
»Das ist auch ein Trumpf in diesem Jahr für uns, dass die Spieler von der Bank dann sofort da sind. Ich wollte mit diesen beiden Wechseln nochmal andere Spielertypen ins Spiel bringen«, erklärte Hecking den Doppelwechsel, der das Spiel entschied. »Wir wussten natürlich auch, dass die Borussia in der zweiten Hälfte noch wechseln kann. und offensiv neuen Schwung reinbringen kann. Das haben sie gemacht und wir hatten dann wenig dagegenzusetzen. Die zwei Einwechselspieler machen dann auch die entscheidenden Tore«, musste sich Gästetrainer Markus Weinzierl eingestehen.
»Wurde auch mal Zeit, dass er mal trifft«