Befreiungsschlag in der Liga? »Gier, jetzt nachzulegen zu wollen, ist das Wichtigste«

Shuto Machino sammelte gegen Karlsruhe Argumente für den nächsten Startelf-Einsatz. Foto: Dirk Päffgen

Borussia möchte beim FC St. Pauli den Schwung aus dem Pokalspiel mitnehmen und in der Bundesliga den ersten Sieg einfahren. Helfen soll dabei wieder das Offensiv-Duo aus Shuto Machino und Haris Tabaković. Eugen Polanski zog vor der Partie am Samstagnachmittag nochmals Lehren aus dem vorherigen Auswärtsspiel. 

Die Erleichterung rund um Borussia Mönchengladbach nach dem Erfolg im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC war enorm groß. Nach einer starken Leistung durften die Fohlen endlich nochmal jubeln und Selbstvertrauen für den so wichtigen Liga-Alltag tanken. »Der Sieg im DFB-Pokal tut uns allen gut. Es war ein schönes Gefühl, nach langer Zeit wieder einen Sieg zu feiern. Diese positive Energie können wir mitnehmen. Trotzdem weiß jeder, was am Samstag kommen muss. Das eine ist der Pokal, in dem wir das Achtelfinale erreicht haben. Das andere ist die Bundesliga, in der wir mit drei Punkten am Tabellenende stehen. Da müssen wir jetzt die Antennen ausfahren. Nichts kommt von allein. Die Gier, jetzt nachzulegen zu wollen, ist das Wichtigste«, sagte Rouven Schröder, Head of Sports bei Borussia. 

Duo wieder in der Startelf? 

Zum Erfolg im Pokal haben Machino und Tabaković maßgeblich beigetragen, denn das Offensiv-Duo harmonierte gut und war an vielen gefährlichen Szenen beteiligt. Das wusste auch Polanski. »Die beiden haben im Pokalspiel sehr gut harmoniert. Haris hat in den letzten Spielen nicht nur viele Tore erzielt, sondern auch extrem viel für die Mannschaft gearbeitet. Gegen den KSC hat er ein Tor vorbereitet und das 3:1 selbst geschossen. Auch Shuto hat den positiven Eindruck aus dem Training bestätigt und ist gerade in seiner bislang besten Phase hier.« Wie gewohnt lies sich Borussias Trainer aber noch nicht in die Karten für die Startelf schauen. 

Wichtig ist beim direkten Konkurrenten aus Hamburg jedoch auch, dass die Fohlen von Beginn an hellwach sind. Vor allem die Anfangsphase im letzten Auswärtsspiel bei Union verschlief Borussia kläglich und schenkte dort die Partie her. Genau davor warnte Polanski nun und forderte von seiner Mannschaft ein anderes Auftreten. »Bei Union Berlin haben wir in den ersten 15 Minuten zu viele Fehler gemacht, das darf uns nicht mehr passieren. Wir wollen am Samstag in St. Pauli von Anfang an voll da sein – mit Mentalität, Intensität und gutem Fußball. So wie wir das Spiel gegen Karlsruhe auf unsere Seite gezogen haben, sollte es unser Standard sein.«

Polanski sieht Fortschritte 

Mittlerweile durfte er als Cheftrainer auch schon über einen längeren Zeitraum der Mannschaft seine Spielidee vermitteln. Ob seine Arbeit nachträglich Früchte trägt, wird sich vor allem in den nächsten beiden Spielen gegen Pauli und dem Derby zeigen. Dennoch sieht Polanski gute Ansätze und Verbesserungen bei der Fohlenelf. »Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Es geht nicht darum, dass vorher alles schlecht war, sondern dass ich Dinge vielleicht anders sehe. Wir wollten defensiv kompakter werden und etwas mehr Ballbesitz in den richtigen Räumen haben. Da waren die Jungs vorher etwas wilder unterwegs. Das verbessert sich von Tag zu Tag. Es geht um Abläufe, die in Sekundenbruchteilen sitzen müssen. Wir wollen jeden Tag hierherkommen, um besser zu werden als Mannschaft und als Einzelspieler. Und das leben wir als Trainerteam auch vor.«

Nun geht es im enorm wichtigen Spiel darum, sich in der Tabelle zu verbessern und vor allem den Fluch zu brechen. Seit sieben Monaten sind die Borussen in der Bundesliga sieglos, das ist laufender Negativrekord. Für Polanski geht es letztlich auch darum, weitere Argumente für eine dauerhafte Beschäftigung zu sammeln.