Borussia feiert »für den Prozess wichtigen Sieg«

In einer umkämpften Partie behielt Borussia die Oberhand. Foto: Dirk Päffgen

Keine Glanzleistung, aber ein bedeutender Sieg: Erstmals nach sieben Monaten gewann Borussia durch das 1:0 gegen Union ein Spiel im Borussia-Park. Die Fohlen zeigten beim Last-Minute-Erfolg zumindest eine gute Moral, wenngleich sie spielerisch nicht an die letzten Auftritte anknüpfen konnte. Am Ende zählten bei den Verantwortlichen aber nur die drei Punkte. 

Fast schon sehnsüchtig musste man als Fan von Borussia Mönchengladbach darauf warten, im heimischen Borussia-Park nochmal einen Sieg bejubeln zu dürfen. Die Borussen durften sich gegen Union Berlin beim eingewechselten Tomáš Čvančara bedanken. Der Tscheche sorgte mit dem entscheidenden 1:0 in der sechsten Minute der Nachspielzeit für die Erlösung und bescherte seiner Mannschaft einen wichtigen Sieg. »Dieser Sieg fühlt sich super an. Insgesamt finde ich, dass wir das Spiel verdient gewonnen haben. Wir haben immer dran geglaubt, und die Fans haben uns bis zum Schluss gepusht. Es war unbeschreiblich, den Treffer gemeinsam mit meinen Teamkollegen und den Fans zu feiern, aber die drei Punkte stehen am Ende über allem«, erklärte der 24-Jährige nach seinem ersten Saisontor. 

Mit seiner ersten Torbeteiligung der aktuellen Spielzeit legte Robin Hack den goldenen Treffer vor. »Ich habe den Ball in der Nachspielzeit einfach in den Strafraum geschlagen. Tomáš stand goldrichtig. Der Rest war Emotion pur. Es war ein Tor, das uns allen enorm guttut. Vor der Nordkurve einen Sieg feiern zu können, ist einfach schön. Das sind enorm wichtige drei Punkte«, beschrieb 26-Jährige Offensivspieler. Durch den ersten Heimsieg seit Februar verschaffte sich Borussia in der Tabelle etwas Luft, konnte spielerisch aber nicht an die Leistungen an die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und Stuttgart anknüpfen. Dort belohnten sich die Fohlen jedoch nicht für ihren hohen Aufwand, diesmal war es genau umgekehrt. 

Borussia Sieger in zäher Partie 

Auch für Neuzugang Philipp Sander standen primär die drei Punkte im Fokus: »Wir haben gewonnen, weil wir bis zum Schluss drangeblieben sind und alles auf dem Platz gelassen haben. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel gegen eine kompakt verteidigende Mannschaft wird. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Chancen zum 1:0. Nach der Pause hat das Tempo mit Ball etwas gefehlt. Das hat es uns schwer gemacht, ins letzte Drittel zu kommen. Am Ende ist es umso schöner, dass wir uns mit dem späten Siegtreffer belohnen konnten.« 

Mit nur insgesamt 17 Torschüssen (acht Borussia, neun Union), boten beide Teams wahrlich kein Spektakel am Samstagnachmittag. Der Sieg für die Fohlen geht angesichts einer Ballbesitzquote von 64 Prozent völlig in Ordnung, das sah auch Borussias Trainer Gerardo Seoane so. »Wir wussten, dass es wahrscheinlich wenig Torchancen geben wird. Meine Mannschaft hat sich souverän verhalten, hat nicht kopflos gespielt. Und natürlich freut es mich, dass wir das Spiel letztlich mit einem Lucky Punch gewinnen und nach sieben Monaten wieder einen Heimsieg mit unseren Fans feiern konnten. Ich denke, dass dieser Sieg wichtig ist, für unseren Prozess«, erklärte der Schweizer. 

Noch Luft nach oben

Dennoch machte der 45-Jährige auch noch Schwachstellen aus, die es in den nächsten Spielen zu verbessern gilt. »In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gezeigt und viele Situationen kreiert. Die Effizienz und Genauigkeit im Abschluss haben wir allerdings vermissen lassen. Im zweiten Durchgang haben wir nicht mehr richtig ins Spiel gefunden. Wir hatten keinen Zugriff und sind nicht mehr richtig in unsere Abläufe reingekommen. Unter dem Strich war es das erwartet schwierige Spiel gegen eine Mannschaft, die bis dato noch kein Spiel verloren hatte, und gegen jeden Gegner sehr wenig zulässt«, erklärte Seoane. 

Somit startet Borussia mit einem Erfolg in durchaus wichtige Wochen. Denn mit den Spielen in Augsburg, gegen Heidenheim und in Mainz warten Gegner, mit denen man sich auf dem Papier messen lassen muss. Klar ist aber auch, dass sich die Fohlen spielerisch noch steigern müssen, um in den kommenden Partien kreativere Lösungen auf dem Spielfeld zu haben. 

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