Dreimal durfte die Fohlenelf gegen Heidenheim jubeln. Foto: Dirk Päffgen
Durch das 3:2 gegen Heidenheim feierte Borussia den zweiten Heimsieg in Folge. Gegen den Europapokal-Teilnehmer zeigten die Fohlen eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Niederlage in Augsburg, offenbarten aber wieder Schwächen in der Defensive. Das Fazit der Verantwortlichen fiel dennoch positiv aus.



Die Reaktion auf die Niederlage vor der Länderspielpause in Augsburg ist für Borussia Mönchengladbach geglückt. Zunächst sah es allerdings so aus, als ginge die Misere nahtlos weiter, denn der FC Heidenheim ging schon früh in Führung. Glücklicherweise ließen sich die Fohlen davon aber nicht aus der Ruhe bringen und kamen vor allem im zweiten Spielabschnitt gut zurück. Wichtig war dabei auch, dass die Gladbacher ihre dritte Führung auch zum dritten Mal über die Zeit brachten. Auch, wenn die Schlussviertelstunde nochmal zum Krimi wurde.
Tim Kleindienst lieferte mal wieder ab
»Der Sieg war extrem wichtig, die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Am Ende ist es knapper geworden, als es nötig gewesen wäre, aber dennoch ist das Ergebnis verdient. Insgesamt sind wir gut ins Spiel gekommen und haben über die gesamte Spielzeit eine ordentliche Leistung gezeigt. Der Handelfmeter hat es dann nochmal spannend gemacht. Trotzdem hatten wir in der Schlussphase nochmal ein paar sehr gute Gelegenheiten, bei denen Kevin Müller stark gehalten hat«, resümierte Moritz Nicolas. Stefan Lainer, der für Luca Netz in der Startelf stand, fand, dass »nicht alles ganz rund gelaufen ist, dennoch waren wir aktiv und haben versucht, nach vorne zu spielen und uns Chancen kreiert.«
Großen Anteil daran, dass von 20 Torschüssen zumindest drei im Tor landeten, hatte einmal mehr Tim Kleindienst. Gegen seinen alten Arbeitgeber schnürte er seinen ersten Doppelpack im Trikot der Fohlenelf. Der 29-Jährige strotzt nach dem Debüt für die Nationalmannschaft Deutschlands vor Selbstvertrauen und kommt nach sieben Bundesliga-Spielen bereits auf fünf Tore und eine Vorlage. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Borussen nach dem verwandelten Elfmeter der Heidenheimer nochmal zittern mussten. Trotzdem meisterten die Gladbacher die letzte Welle der Gäste im Kollektiv und brachten die knappe Führung über die Zeit. »Das Spiel war auf Augenhöhe, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Klar, nach dem 2:3 wurde es nochmal knapp, aber wir haben als Team zusammengehalten. Die Einwechselspieler haben nochmal für Entlastung gesorgt und wir haben es dann nach Hause gebracht«, sagte Lainer.
Wieviel ist der Sieg wert?
Gerardo Seoane dürfte nach dem Erfolg ebenfalls ein Stein vom Herzen gefallen sein. Vor dem Spiel wurde sein Name vor der Mannschaftsaufstellung mit vielen Pfiffen begleitet, die Lage rund um den Borussia-Park bleibt angespannt. Deshalb ist klar, dass der Schweizer nun sportliche Argumente liefern muss. »Wir haben gegenüber dem Spiel in Augsburg eine viele bessere Leistung gezeigt. Wir hatten eine viel bessere Spielkontrolle und haben aus unserem Ballbesitz viel mehr gefährliche Aktionen und Abschlusssituationen produziert. Defensiv wurden wir auch gefordert, und trotz der vielen personellen Wechsel haben wir lange Zeit sehr gut verteidigt. In der Schlussviertelstunde war es auf beiden Seiten sehr wild. Auf der einen Seite mussten wir froh sein, nicht noch den Ausgleich kassiert zu haben, auf der anderen Seite hätten wir auch noch ein oder zwei Tore machen müssen«, fiel das Fazit des 45-Jährigen aus.
Nun sind die Fohlen schon am Freitagabend in Mainz erneut unter Zugzwang, um endlich mal eine kleine Serie zu starten. Ob es dann auch erstmals seit über zwei Jahren gelingt, zwei Siege in Folge einzufahren, hängt dann letztlich auch von einer verbesserten Defensivleistung ab. In der Offensive müssen sich die Fohlen wenig Sorgen machen, doch mit zwölf Gegentoren nach sieben Partien weißen sie, wie in der Vorsaison, große Defizite auf.