Borussia hat im Pokal »zu leichtsinnig und nicht konsequent genug verteidigt«

Für Borussia war im Achtelfinale Endstation. Foto: Dirk Päffgen

Das Aus im DFB-Pokal hat sich Borussia komplett selbst zuzuschreiben. Fast schon leichtfertig vergaben die Fohlen gegen St. Pauli die große Chance aufs Viertelfinale. Anders als in den vergangenen Wochen zeigte die Fohlenelf zu wenig Biss und machte defensiv zu viele Fehler. Die Reaktionen zum bitteren Pokalabend. 

Vor dem Spiel warnte Eugen Polanski, Trainer von Borussia Mönchengladbach, davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. »Wir müssen dieses Ergebnis komplett aus unseren Köpfen löschen, das Bundesligaspiel hilft uns für Dienstag überhaupt nicht weiter«, warnte er. Es schien, als seien diese Worte vor dem Spiel leider nicht bei seiner Mannschaft angekommen zu sein. Vor allem im ersten Durchgang enttäuschten die Elf vom Niederrhein, die zuvor fünf Spiele in Folge ungeschlagen war.

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»In der ersten Halbzeit sind wir nie richtig ins Spiel gekommen und hatten wenig Energie auf dem Platz. Wir haben sehr langsam gespielt und hätten schon in einer früheren Situation in Rückstand geraten können«, sagte Polanski. Auch Nico Elvedi fand, dass er uns seine Kollegen »in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt und viele unnötige Fehler im letzten Drittel gemacht haben.« Der Gegner aus Hamburg hingegen lauerte auf Konter und ging mit der Führung in die Pause. 

Zu viel Rotation? 

In der Kabine fand Polanski wohl die richtigen Worte, denn Borussia kam mit einem anderen Elan aus der Pause und fand etwas besser ins Spiel. Dennoch war der Auftritt sehr holprig, das sah auch der 39-Jährige so. »In der Halbzeit haben vorgenommen, den Druck auf den Gegner zu erhöhen. Das haben wir mit dem 1:1 auch geschafft. Danach waren wir im Spiel drin, sind aber trotzdem nie wirklich in die Positionen gekommen, um den Gegner über einen längeren Zeitraum im letzten Drittel zu beschäftigen. Das Spiel ist eher vor sich hingeplätschert. Dann haben wir einen entscheidenden Fehler gemacht, der zum 1:2 geführt hat.«

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Rotation Polanskis zu viel war und gereicht hat, die eingespielte Mannschaft komplett aus dem Flow zu bringen. Im Vergleich zum Unentschieden gegen Leipzig nahm Borussias Trainer gleich vier Änderungen vor – wenngleich er verletzungsbedingt zweimal in der Startelf wechseln musste. Sein Plan, Tim Kleindienst als Joker für die Verlängerung aufzusparen, ging nicht auf. Und auch die Defensive war am Dienstagabend nicht sattelfest. »Die Niederlage ist extrem bitter. Bei den Gegentoren haben wir letztlich ein wenig zu leichtsinnig und nicht konsequent genug verteidigt. Das haben wir in den vergangenen Begegnungen besser gemacht. Insgesamt ist es sehr ärgerlich, dass wir ausgeschieden sind, da deutlich mehr möglich gewesen wäre. Schließlich hat uns St. Pauli keineswegs an die Wand gespielt«, resümierte Kleindienst. 

Zurück zum Liga-Alltag 

Moritz Nicolas hingegen konnte nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal »nicht genau sagen, woran es gelegen hat. Wir sind alle sehr enttäuscht.« Dass es nicht immer so steil bergauf wie in den letzten Wochen ging, war abzusehen und muss in die Entwicklung der Mannschaft auch einkalkuliert werden. Dennoch vergaben die Fohlen, mal wieder, leichtfertig die Chance, im Pokal etwas Großes zu erreichen. Zudem hätten sie auch die Einnahmen für die kommende Transferperiode gut gebrauchen können. 

Nun muss Borussia aus dieser Niederlage die richtigen Lehren ziehen und es am Freitagabend beim Tabellenletzten in Mainz deutlich besser machen. »Auch wenn das Pokal-Aus sehr weh tut, müssen wir das Spiel jetzt schnell abhaken und versuchen, am Freitag in Mainz unsere gute Serie in der Bundesliga fortsetzen«, warf Nicolas den Blick wieder auf den Alltag in der Bundesliga. Kleindienst hingegen »macht sich keine Sorgen, wenn wir es dort schaffen, an die vergangenen Auftritte anzuknüpfen.« Ob das gelingt, liegt einzig und allein an den Fohlen selbst.