Borussia machte es Augsburg trotz Unterzahl »in einigen Situationen zu einfach«

Die Fohlen spielten über eine Stunde in Unterzahl. Foto: Dirk Päffgen

Borussia kassierte gegen Augsburg mit 0:3 die höchste Heimniederlage der Saison. Gegen den FCA erlebten die Fohlen einen rabenschwarzen Tag. Der frühe Platzverweis von Jonas Omlin brachte den kompletten Matchplan durcheinander, denn vor allem in der zweiten Halbzeit lief wenig zusammen.

Rote Karte brachte alles durcheinander 

Das Startelf-Comeback hatte sich Omlin mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Erstmals seit dem 14. September lief der Schweizer wieder von Beginn an und als Kapitän von Borussia Mönchengladbach aufs Feld. Doch sein Arbeitstag war schon nach 29 Minuten wieder beendet, als der 31-Jährige mit einer Notbremse vom Platz flog. In diese Situation spielen viele Komponenten rein: Nico Elvedi spielte einen miserablen Pass, weshalb Omlin sich gezwungen sah, auf seinem Kasten herauszustürmen. Ob das jedoch notwendig war, darf man durchaus zur Debatte stellen. Denn: Der Augsburger Stürmer wäre nicht zentral aufs Tor zugelaufen und Ko Itakura war auch noch in der Nähe. »Das Spiel ist sehr unglücklich für uns verlaufen. Es war ein schlechter Rückpass von mir. Es tut mir extrem leid für Jonas«, gestand Elvedi nach dem Spiel. 

Somit durfte sich mit Tobias Sippel Borussias dritter Torhüter völlig unerwartet für seinen Einsatz bereitmachen. Der 36-Jährige konnte einem mit drei unglücklichen Gegentoren völlig Leid tun. »Ich bin nach dem Platzverweis gegen Jonas Omlin ein bisschen ins kalte Wasser geworfen worden. Mit einem besseren Rhythmus hätte ich vielleicht eines der drei Gegentore verhindern können. Es sollte aber leider nicht sein. Es war schon etwas Spezielles, nach zwei Jahren plötzlich wieder in der Bundesliga im Tor zu stehen. Aber natürlich hätte ich mir einen ganz anderen Spielverlauf und ein anderes Ergebnis gewünscht«,resümierte Sippel. 

Harmlose zweite Halbzeit 

Trotz Unterzahl spielten die Fohlen die erste Halbzeit noch recht ordentlich zu Ende. Das sah auch Elvedi so: »n der ersten Halbzeit haben wir es trotz der Unterzahl noch richtig gut gemacht und hatten mehrere Chancen zur Führung.« Julian Weigl haderte mit der Chancenverwertung im ersten Durchgang. »Wir haben es aber in der ersten Hälfte trotz Unterzahl gut gemacht, haben unsere beiden Chancen kurz vor der Pause aber leider nicht genutzt.« Nach der Pause lief dann für die Fohlen aber nichts mehr zusammen und die Augsburger entschieden durch den Hattrick von Alexis Claude-Maurice binnen 15 Minuten das Spiel. »In der zweiten Halbzeit war es zu wenig, die Abstimmung hat nicht mehr gestimmt. Augsburg hat sich zu einfach in unseren Sechzehner gespielt. Nach den beiden Gegentoren innerhalb kurzer Zeit war dann ein wenig die Luft raus«, erklärte Weigl. Elvedi merkte an, dass »mit einem Mann weniger die Kräfte nachgelassen haben. Dennoch haben wir es den Augsburgern in mehreren Situationen zu einfach gemacht. Das hätte uns so nicht passieren dürfen«

Für Borussias Trainer Gerardo Seoane war seine Mannschaft in Halbzeit eins »nicht zielstrebig genug. Nach der Roten Karten hatten wir zunächst noch gute Situationen. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr waren wir gezwungen, im Block zu verteidigen. Die drei Gegentore hätten wir besser verteidigen können. Insgesamt waren wir zu fehlerhaft in diesem Spiel.«

Kleindienst mit berechtigter Kritik 

Für Irritationen sorgten viele Fans auf der Ostgeraden, als diese nach dem 0:3 nahezu fluchtartig das Stadion verlassen. Eine schlechte Leistung hin oder her, aber die Fohlenelf hätte nach der zuletzt starken Serien von vier Spielen ohne Niederlage sicherlich mehr Rückendeckung verdient. Das sah auch Tim Kleindienst so, der nach dem Spiel auf deinem Instagram-Kanal deutliche Worte fand. »Leider war es auch für uns als Mannschaft nicht schön zu sehen, dass viele das Stadion schon frühzeitig verlassen haben. Das haben wir als Mannschaft, selbst bei so einer Leistung, meiner Meinung nach nicht verdient«, schrieb der 29-Jährige. Kleindienst kann man an dieser Stelle nur beipflichten und recht geben. Nun heißt es für die Fohlen Mund abputzen und in einer Woche beim Auswärtsspiel in Heidenheim wieder ein anderes Gesicht zeigen. 

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