Borussia spielt am Sonntagabend im Borussia-Park gegen den HSV. Foto: Dirk Päffgen
Borussia trifft am Sonntagabend im ersten Spiel der neuen Bundesliga-Saison auf den HSV. Nach dem mäßigen Auftritt im Pokal wartet mit dem Aufsteiger gleich ein erster Härtetest auf die Fohlen. Neuzugang Kevin Diks wird aufgrund seines Trainingsrückstandes wohl kein Kandidat für die Startelf sein.
Neuzugang im Anflug
Im DFB-Pokalspiel beim SV Atlas Delmenhorst tat sich Borussia Mönchengladbach vor rund einer Woche extrem schwer. Die Fohlen mühten sich in einer zähen Partie in die nächste Pokalrunde. Bei Trainer Gerardo Seoane trübt das aber nicht die Vorfreude auf die neue Bundesliga-Saison. »Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht. Ich spüre eine große Energie im Team. Die Mannschaft hat in der Vorbereitung hart gearbeitet und einen sehr guten Spirit entwickelt. Natürlich wird es Rückschläge geben, das hat auch das Pokalspiel gezeigt. Aber wir haben uns bewusst Akzente gesetzt – sei es bei der Rollenverteilung oder durch neue Spieler, die frische Profile mitbringen«, sagte der Schweizer.
In den nächsten Tagen könnte mit einem weiteren Neuzugang nochmals frischer Wind in den Kader kommen. Laut mehreren Medienberichten ist die Verpflichtung von Giovanni Reyna wohl nur noch Formsache. Der 22-Jährige steht derzeit noch in Dortmund unter Vertrag und wird die Fohlen definitiv Ablöse kosten. Die Qualität des US-Amerikaners ist unbestritten, doch mit seiner Verletzungshistorie stellt er auch ein Risiko dar. Mutmaßlich wird der Transfer nach dem Liga-Auftakt über die Bühne gehen.
Diks wohl kein Kandidat für die Startelf
Derweil müssen sich zwei neue Gesichter bis zu ihrem Liga-Debüt für Borussia noch etwas gedulden. Diks, der sich im Pokal leicht verletzte, spielt voraussichtlich noch nicht von Beginn an. »Kevin Diks hat in dieser Woche nur individuell trainiert. Wir entscheiden nach dem Abschlusstraining, ob er einsatzfähig ist«, erklärte Seoane. In der Offensive ist die Personalsituation nach wie vor noch etwas dünn. Seoane: »Shuto Machino konnte wieder Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Nach acht Wochen ohne Fußball ist es für ihn noch ein Weg, bis er wieder der Shuto ist, den wir uns wünschen. Aber es ist positiv, dass seine Verletzung auskuriert ist und er jetzt wieder auf dem Platz steht.«
Letztlich lastet der Druck also mehr oder weniger auf Leihgabe Haris Tabaković. Der 31-Jährige vertritt den Langzeitverletzten Tim Kleindienst. »Haris ist ein anderer Spielertyp als Tim Kleindienst, bringt aber ähnliche Physis mit. Er bindet Innenverteidiger, behauptet Bälle mit dem Rücken zum Tor und hat eine gute Quote im Strafraum. Im Pokal hat er das noch nicht so zeigen können, aber wir wissen, dass er mit seiner Arbeit für die Mitspieler Räume öffnet. Es geht darum, dass er nicht nur selbst zu Chancen kommt, sondern auch die Ablagen so vorbereitet, dass die Mitspieler profitieren. Haris ist sehr positiv, arbeitet hart und ist selbstkritisch genug, um sich zu verbessern«, äußerte sich Seoane zum Bosnier.
Borussia arbeitet an Chancenverwertung
Die Rückkehr des HSV in die Bundesliga wird mit Spannung erwartet. Der einstige Liga-Dino tat sich im Pokal ähnlich schwer wie Borussia, doch darauf sollten sich die Fohlen nicht ausruhen. Das weiß auch Seoane. »Wer aus der 2. Liga aufsteigt, hat vieles richtig gemacht. Der HSV kommt mit großer Euphorie und viel Selbstvertrauen. Ich erwarte ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Wir werden dagegenhalten, physisch präsent sein und müssen gleichzeitig unsere fußballerische Linie durchbringen.« Deshalb ist es für die Fohlen wichtig, »die richtige Balance zu finden: Mutig nach vorne spielen, aber immer mit der nötigen Kontersicherung. Zweikämpfe und Kompaktheit sind dabei genauso wichtig wie Kreativität und Spielfreude. Wir brauchen eine gute Mischung dieser Attribute.«
Dafür haben die Fohlen in der Trainingswoche extra nochmal die Chancenverwertung trainiert. Seoane: »In dieser Woche haben wir daran gearbeitet, effizienter zu werden. Mit Abschlussübungen, mit einfachen Mustern, aber auch mit Gesprächen, um das Selbstvertrauen der Spieler zu stärken. Effizienz entsteht nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Kopf. Ich glaube, dass wir uns da in den letzten Tagen ein gutes Gefühl erarbeitet haben.« Wichtig ist jedoch, das gute Gefühl dann auch in entsprechende Tore umzuwandeln …

