Borussia hat derzeit einen Lauf. Foto: Dirk Päffgen
In Freiburg könnte Borussia am Samstag gleich zwei Serien knacken. Seit über 20 Jahren gewannen die Fohlen nicht mehr im Breisgau. Außerdem winkt der lang ersehnte zweite Sieg in Folge. Mut machen sollte die aktuelle Verfassung: Seit fünf Partien ist die Fohlenelf ungeschlagen.
Es bewegt sich etwas bei Borussia Mönchengladbach. Nach einem mehr als holprigen Saisonstart festigt sich die Mannschaft aktuell mehr denn je und hat mit fünf Siegen in der Bundesliga schon jetzt mehr auf dem Konto als in der kompletten Hinrunde der Saison 2023/ 24. Deshalb lautete die Devise für einen Auswärtssieg in Freiburg schon fast: Jetzt oder nie. Die Durststrecke beim Sportclub könnte größer nicht sein, denn zuletzt feierte die Fohlenelf im Jahr 2002 den letzten Auswärtssieg in Freiburg. Zumindest nahmen die Borussen aus den letzten vier Partien beim SCF immer einen Punkt mit.
Seoane lässt sich nicht blenden
Von all den Serien und Statistiken lässt sich Gerardo Seoane aber nicht blenden. Borussias Trainer ordnete vor dem zwölften Spieltag die Ereignisse richtig ein und nahm vor allem den Gegner nicht auf die leichte Schulter. »Der SC Freiburg ist eine resiliente Mannschaft, mit viel Erfahrung und einer klaren Struktur. Sie entwickeln sich jedes Jahr kontinuierlich weiter und verstärken sich immer gezielt mit wenigen neuen Spielern. Zuletzt haben sie nicht mehr die Ergebnisse geliefert, aber trotzdem gute Leistungen gezeigt. In Dortmund waren sie beispielsweise zuletzt lange sehr kompetitiv, ehe die beiden Platzverweise das Spiel haben kippen lassen. Wir lassen uns daher nicht von den letzten Resultaten täuschen, weil wir wissen, dass die Freiburger eine sehr gefestigte Truppe sind«, sagte der Schweizer.
Elvedi nicht automatisch gesetzt
Während die Freiburger seit vier Partien auf einen Sieg warten, fahren die Fohlen mit der längsten Punkte-Serie unter Seoane nach Baden. Grund dafür ist auch, dass sich die Mannschaft personell seit einigen Spielen gefunden hat und unverändert ist. Daran ändert wohl vorerst auch die Rückkehr von Nico Elvedi nichts, denn aktuell hat in der Innenverteidigung Marvin Friedrich mit seinen starken Leistungen klar die Nase vorn. »Erst einmal sind wir sehr froh, dass Nico wieder an Bord ist. Wir kennen seine Qualitäten, und er hat vor seiner Verletzung gute Leistungen geboten. Nico arbeitet sehr fokussiert und möchte natürlich gerne zurück auf den Platz. Allerdings stellt er, wie alle anderen Spieler auch, sein persönliches Ego hinten an, denn über allem steht der Erfolg von Borussia. Er muss sich jetzt im Training anbieten und uns die Entscheidung schwermachen, damit wir ihn schlussendlich wieder berücksichtigen«, erklärte Seoane.
Für den 46-Jährigen besteht also keine Veranlassung, an seiner gewohnten Formation etwas zu ändern. Trotzdem hinterfragt er die Leistungen kritisch: »Bei positiven Ergebnissen hat man natürlich weniger Gründe, die Mannschaft zu verändern. Trotzdem schließen wir nicht die Augen, sondern analysieren immer die einzelnen Leistungen der Spieler. Auch bei Siegen gibt es nicht immer elf gute Leistungen. Jeder Spieler muss, neben den Aufgaben für das gesamte Team, auch bestimmte individuelle Pflichten auf dem Platz erfüllen. Daher gilt es unter der Woche für jeden, sich den Platz in der Startelf wieder neu zu erkämpfen.« Personell haben die Borussen vor dem Duell in Freiburg keine Sorgen: Lediglich Luca Netz, Grant-Leon Ranos und Florian Neuhaus stehen nicht zur Verfügung.