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Borussia verdaddelt das Derby

Von Marco ist schnellstmöglich ein klares Statement gefordert. Foto: Dirk Päffgen.

Borussia Mönchengladbach musste im rheinischen Derby ein empfindliche Niederlage hinnehmen. Ausgerechnet der rheinische Rivale aus der Domstadt fügte den Borussen die erste Schlappe im Jahr 2021 zu. Es wird ungemütlich rund um den Borussia-Park. Marco Rose muss endlich für Klarheit sorgen. 

Mitunter soll man nach diversen Situationen oder eben auch Spielen erstmal eine Nacht schlafen, um dann in die Analyse zu gehen. Dass diese auch nach ein paar Stunden Schlaf und ‚erstmal runterkommen‘ eben nicht rosarot ausfällt, hat Gründe.

Gewiss, man kann und darf Spiele verlieren, das ist so und ist legitim. Aber auf die Art und Weise das rheinische Derby zu verlieren, ist nur ganz schwer bis gar nicht zu akzeptieren. Mit einem Sieg im Derby hätte man zu Bayer Leverkusen aufschließen können. Die Werkself rangiert mit 35 Punkten auf Platz vier. Dass das nicht gelungen ist, haben sich die Borussen um Trainer Marco Rose selbst zuzuschreiben. Keine Frage: Die letzten Wochen waren fordernd für die Borussen, die stets im Drei-Tagesrhythmus aktiv waren. Spieler brauchen Pause.

Es fehlte so ziemlich alles

Dass dem so ist, hat Stefan Lainer mit seinem Riesenbock, der den Siegtreffer der Gäste einleitete, gezeigt. Rotation ist in diesem Wochen durchaus mal angebracht. In einem Derby dann aber gleich sechsmal zu tauschen, wenn man Yann Sommer mal rausnimmt, ist dann schon – um es mal milde auszudrücken – sehr gewagt. Bei dieser Art der Rotation darf schon die Frage erlaubt sein, ob der FC nach dieser für ihn turbulenten Woche nicht auf die leichte Schulter genommen wurde. Rose hat gezockt – und sich verzockt. Das ist ohne Zweifel so und er hätte Größe gezeigt, wenn er das hinterher auch so artikuliert hätte. 

Diese Niederlage aber einzig und alleine am Trainer festzumachen, ist dennoch zu einfach. Denn auch dann, als Rose seine Fehler korrigiert hatte, gab es kaum Impulse nach vorne. So kann man ein Derby keinesfalls angehen, geschweige denn gewinnen. Da müssen sich auch die Protagonisten an die eigene Nase fassen. Wie man in einem Derby zu Werke gehen muss, hat Tony Jantschke gezeigt. Der ‚Fußballgott‘ hat seine Aufstellung noch am ehestens gerechtfertigt.

Gerade Hannes Wolf, Patrick Herrmann und auch Breel Embolo rechtfertigten ihre Aufstellung nicht. Dann fehlte mit Jonas Hofmann der beste Mann der letzten Wochen im Mittelfeld um für Gefahr nach vorne zu sorgen. Generell hat das Spiel gezeigt: Der ‚zweite Anzug‘ passt bei weitem nicht so, wie man das gedacht hat. Insgesamt fehlte der Fohlenelf so ziemlich alles, um gegen den kämpfenden FC die Oberhand behalten zu können. 

Marco Rose muss für Klarheit sorgen

Max Eberl gab dann am späten Samstagabend im ‚Aktuellen Sportstudio‘ des ZDF zu Protokoll, dass eine Entscheidung in Sachen Marco Rose noch nicht gefallen sei. Und genau hier liegt das Problem. Dieses spätestens seit der Entlassung von Lucien Favre beim BVB leidige Thema muss mit klaren Statements – egal in welche Richtung – beendet werden. Damit erstens Ruhe einkehrt und Planungssicherheit herrscht – vor allem für Max Eberl, der in diesen Tagen und Wochen die neue Saison planen muss und wird. Die muss auf internationalem Parkett stattfinden – am besten in der Königsklasse. Denn sonst wird es für den Manager erst Recht schwer, Stützen zu halten. Marco Rose ist jetzt gefordert und muss Farbe bekennen – oder eben nicht. Aber so wird das Thema Woche für Woche wieder aufgewärmt – was sicherlich alles andere als gut ist. So verspielt sich unser Trainer auch einiges an Kredit.

Am linken Niederrhein muss man aufpassen und alles dafür tun, dass einem die derzeitige Situation nicht um die Ohren fliegt und die geplanten Ziele gefährdet werden. Das Pendel schlägt in diese Richtung aus. Keine Frage, diese Niederlage liegt schwer im Magen und ist nur sehr schwer zu verdauen. Aber es ist jetzt auch nicht gleich alles schlecht bei Borussia. Man ist immer noch auf Schlagdistanz zu den Champions League Plätzen – drei Punkte liegt man da hinter Platz vier.

Die kommenden Aufgaben mit Wolfsburg, ManCity und RB Leipzig haben es aber in sich. So muss man sich jetzt zusammenreißen und zusammenrücken, auch wenn es als Fan nach wie vor nicht im Stadion gehen wird, was schon schwer genug ist. Die Mannschaft braucht weiterhin das Vertrauen, Ruhe und Unterstützung von außen. Und dann bleibt zu hoffen, dass diese schmerzhafte Derbyniederlage schnell analysiert und aus den Köpfen kommt. 

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