Borussia Mönchengladbach hat auch das letzte Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Jerez de la Frontera verloren. Gegen den amtierenden belgischen Pokalsieger Standard Lüttich unterlagen die Borussen mit 0:2. Mit Ruhm bekleckert haben sich die Borussen wie auch schon gegen Magdeburg nicht. Entsprechend unzufrieden war auch Cheftrainer Dieter Hecking.
Borussias Trainer hatte beim letzten Test in Spanien fast alle Mann an Bord. Lediglich die angeschlagenen Fabian Johnson (Hüftprobleme) und Ibrahima Traoré (Belastungssteuerung) sowie Keanan Bennents (Muskelfaserriss) standen nicht zur Verfügung. Dafür aber die bis zuletzt noch individuell trainierenden Lars Stindl, Christoph Kramer und Julio Villalba. Und auch Thorgan Hazard, der sich am Sonntag eine Zerrung im linken Sprunggelenk zugezogen hatte, war wieder einsatzbereit.
Unterdessen lief gegen den belgischen Pokalsieger im 4-3-3-System zunächst folgende Fohlenelf auf: Vor Torhüter Yann Sommerbildeten Michael Lang, Mattias Ginter, Nico Elvedi und Oscar Wendt die Viererabwehrkette, während Tobias Strobl im defensiven Mittelfeld spielte und Denis Zakaria und Jonas Hofmann die Halbpositionen besetzten. In der Offensive liefen Lars Stindl, Thorgan Hazard und Alassane Plea auf. Durchaus eine Startelf, die auch in der kommenden Woche beim Rückrundenauftakt bei Bayer Leverkusen auflaufen könnte.
Bei windigen Temperaturen gingen es die Borussen ruhig an und waren zunächst auf Spielkontrolle bemüht. Die erste Chance hatte dann Wendt, dessen Schuss jedoch am rechten Kasten vorbei zog (9.). Allerdings stand der Schwede im abseits und musste zudem mit seinem schwachen rechten Fuß schießen. Eine Minute später dann die erste Ecke für Lüttich, doch die Borussen konnten klären (10.).
Lüttich gehen in Front, Fohlen kommen nicht durch
Auch die nächsten beiden Chancen gehörten den Belgiern. Erst zog Emond im Strafraum ab, doch Ginter hatte rechtzeitig den Fuß dazwischen (19.), ehe Carcela-Gonzalez gegen Sommer scheiterte (20.). Kurze Zeit später probierte es Stindl aus der Distanz, doch Lüttich-Keeper Ochoa wehrte den Ball ab (21.).
Auf der Gegenseite brachte sich Lüttich dann drei Minuten später in Front. Nach einem Pass in die Schnittstelle konnte Ginter diesmal Emond nicht stoppen. Der Angreifer blieb dann cool und schob die Kugel zum 1:0 für Standard ins leere Tor (23.). Derweil taten sich die Fohlen gegen die kompakt stehenden Belgier schwer, sich offensiv in Szene zu setzen. Allerdings fehlte es auch an dem nötigen Tempo und Ideen, um vor allem Alassane Plea in Szene zu setzen. Der Franzose hing völlig in der Luft. Kurz vor dem Pausenpfiff dann die große Chance zum Ausgleich. Hofmann holte aus zwanzig Metern den Hammer raus, setzte die Kugel aber lediglich an den linken Außenpfosten (41.). So ging es aus Sicht der Borussen mit einem 0:1 in die Kabine.
Mpoku sorgt für die Entscheidung
Zum zweiten Durchgang nahm Hecking drei Wechsel vor. Beyer, Kramer und Herrmann kamen für Lang, Strobl und Stindl. Derweil war es weiter Lüttich, das Druck machte und die Offensive suchte. Dann die erste Chance der Borussen. Zakaria spielte im Strafraum auf Plea, der direkt abzog und an Ochoa scheiterte (54.). In der Folgezeit passierte nicht viel auf beiden Seiten, wobei Lüttich nach wie vor agiler war – und dann für die Vorentscheidung sorgte. Mpoku kam auf Höhe des Strafraums an die Kugel und versenkte diese zum 2:0 in den Maschen (66.). Ein Tor, bei dem die Borussen alles andere als auf Ballhöhe waren. Zwar gaben dann der eingewechselte Drmić (70.) und Zakaria noch Torschüsse ab (73.), ein Tor wollte aber nicht mehr gelingen. So endete für die Borussen auch das zweite Testspiel in Spanien mit einer Niederlage. Überbewerten sollte man diese sicherlich nicht. Allerdings muss man in einer Woche in Leverkusen deutlich engagierter zu Werke gehen und hellwach sein, um nicht auch das erste Pflichtspiel des Jahres zu vergeigen.
»Wir sind noch nicht in dem Modus drin, den wir brauchen. Wir hatten kein Tempo im Spiel, das hat man über 90 Minuten gesehen. Da müssen wir die nächste Woche daran arbeiten, dass das wieder da ist. Das war viel zu langsam. In den direkten Zweikämpfen müssen wir auch zulegen. Wir brauchen die acht Trainingstage jetzt noch, um dann auch gegen Leverkusen bestehen zu können«, lautete das Fazit von Dieter Hecking, auf dessen Mannschaft in den kommenden Tagen viel Arbeit wartet.
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Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang (46. Beyer) Elvedi, Ginter, Wendt – Strobl (46. Kramer) – Zakaria, Hofmann (58. Cuisance) – Hazard (70. Drmić), Plea, Stindl (46. Herrmann)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Neuhaus, Bénes, Poulsen, Villalba, Müsel
Tore: 0:1 (23.), 0:2 Mpoku (66.)
Gelbe Karten: Strobl / Marin
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Jose Antonio Diaz
Zuschauer: 250 (Estadio Municipal La Línea de la Concepción)